Wo kommen sie vor?
1. PFAS – persistente chemische Substanzen, fett- und wasserabweisend
- Einweg-Geschirr bzw. -verpackungen
- Fastfood-Verpackungen, Mikrowellen-Popcorn
- Backpapier
- Muffin-Förmchen
- mehr zu PFAS
2. Bisphenol A (BPA) – gerade von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) neu bewertet, hormonell wirksam
- in Kunststoffverpackungen
- Dosenbeschichtungen
3. Klebstoffe – aromatische Amine möglich
- Käse- und Wurst in wiederverschließbaren Plastikverpackungen
4. Weichmacher (Phtalate)
- In Dichtungsringen von Schraubgläsern
- PVC-Folien an den Frischetheken
5. Mineralölbestandteile – gesättigte und aromatische Kohlenwasserstoffe
- Bedruckte (und recycelte) Verpackungskartone von trockenen Lebensmitteln mit großer Oberfläche (Reis, Gries, Mehl, Semmelbrösel, Frühstückscerealien) und direktem Kontakt
Die erwähnten Stoffe sind nicht akut toxisch (diese sind bereits bei Lebensmitteln verboten), aber sie wirken langfristig, reichern sich im Körper an und wirken sich auf den Hormonhaushalt aus, sind leber- oder nierenschädigend, im schlimmsten Fall krebserregend.
Richtwerte/Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gibt es, sind aber nicht gesetzlich bindend.
Verbraucher können die Schadstoffe weder riechen noch sehen.
Was kann ich also tun?
TIPP: Glasverpackungen oder eigene Dosen für die Frischetheke
- Einwegverpackungen und wiederverschließbare Verpackungen (PFAS und Klebstoff) meiden.
- Bei Schraubgläsern auf einen blauen Dichtungsring achten. (ohne Weichmacher)
TIPP: Zuhause in Glas oder Keramik umpacken, weil hier kein Stoffübergang stattfindet. Das gilt besonders für länger haltbare, trockene Lebensmittel. (wegen Mineralöl).
- Plastikverpackungen etwa von Fertigsalaten oder Eisschalen sind Einwegverpackungen, die nicht langfristig wiederverwendet werden sollten und schon gar nicht in der Mikrowelle erhitzt werden sollten.
- Reste von Konservendoseninhalten in Glasbehälter umfüllen, bevor sie in den Kühlschrank kommen.
TIPP: Unbeschichtetes Backpapier bzw. Butterbrotpapier, das eingefettet werden muss oder wiederverwendbare Backmatten, Muffinformen aus Metall.
Schwerpunkt zu PFAS
- PFAS sind nahezu 5000 Substanzen, die bereits in Gewässern und Böden nachweisbar sind
- PFAS sind fett-, schmutz- und wasserabweisend, werden deshalb umfassend eingesetzt (Löschschaum, Antihaftbeschichtungen von Pfannen, Funktionskleidung, Kosmetika und Lebensmittelverpackungen)
- PFAS bauen sich nicht ab, reichern sich also in der Umwelt und nach der Aufnahme auch in unserem Körper an
- PFAS sind nieren-, leber- und schilddrüsenschädigend, krebserregend, immunschwächend und hormonell wirksam
- Dänemark hat seit 2020 einen Grenzwert für Lebensmittelverpackungen, andere EU-Länder (auch Deutschland) streben das ebenfalls an, wird aber noch Jahre dauern
- Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind Trinkwasser und Lebensmittel die wichtigste Aufnahmequelle für uns Menschen
BfR: Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen über unterschiedliche Lebensmittelgruppen PFAS auf: Relevant sind Trinkwasser, Fisch und Meeresfrüchte. Weitere tierische Produkte, insbesondere Innereien, aber auch Milch und Milchprodukte, Fleisch, Eier sowie pflanzliche Lebensmittel können messbare Gehalte an PFAS aufweisen. Im Vergleich zu Fleisch werden in Innereien höhere Gehalte an PFAS nachgewiesen. Besonders hohe Gehalte sind in Innereien von Wild wie z.B. Wildschweinleber nachweisbar.
Die Berechnung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) aus dem Jahr 2020 für die mittlere wöchentliche Gesamtaufnahme der 4 wichtigsten PFAS in der erwachsenen Bevölkerung in Europa beläuft sich im Durchschnitt auf 6,44 Nanogramm (ng) pro Kilogramm (kg) Körpergewicht. – In einer Stellungnahme hat die EFSA eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge von 4,4 Nanogramm (ng) pro Kilogramm (kg) Körpergewicht benannt, also eine geringere Menge, als wir derzeit durchschnittlich aufnehmen.
Zwei Substanzen der vier wichtigsten PFAS-Verbindungen sind bereits seit Jahren verboten (PFOA und PFOS).
In Funktionskleidung sind PFAS fest verbunden, so dass eine Kontamination laut BfR unwahrscheinlich ist.
Weitere Informationen:
www.verbraucherzentrale.de/schadstoffe-im-essen-von-der-verpackung-ins-lebensmittel