Ein gutes Foto lebt vom Motiv und Bildaufbau – das gilt auch für die Smartphone-Fotografie. Die wichtigsten Regeln finden Sie hier.
Der Goldene Schnitt
Platzieren Sie Ihr Fotomotiv in der Bildmitte, wirkt das meist recht langweilig. Platzieren Sie das Hauptmotiv besser im Goldenen Schnitt. Vereinfacht gesagt teilt man das Foto in neun Rechtecke. Das Motiv setzt man in einen der Schnittpunkte. Mit dieser Grundregel der Fotografie gelingen sofort bessere Handyfotos - versprochen!
Tipp: Aktivieren Sie auf Ihrem Smartphone das Raster (Hilfslinien).
- Auf dem iPhone geht das so: Einstellungen → Fotos & Kamera → Raster.
- Bei Android-Smartphones gibt es ein entsprechendes Icon auf dem Kamera-Display.
Die Drittel-Regel
Ein mittig platzierter Horizont entspricht zwar unseren Sehgewohnheiten – auf Landschaftsfotos wirkt das aber oft langweilig. Das gilt auch in der Smartphone-Fotografie. Besser ist es, den Horizont im unteren oder im oberen Drittel des Fotos zu platzieren. Mit der Drittel-Regel erzeugen Sie Spannung.
Standort wechseln
Auch in der Smartphone-Fotografie gilt: Überlegen Sie genau, was Sie fotografieren wollen. Was ist das Hauptmotiv? Oft lohnt es sich, ein paar Meter zu laufen, um etwa Mülltonnen, Geländer und andere störende Objekte aus dem Foto verschwinden zu lassen.
Hier sieht man das gleiche Hauptmotiv von zwei unterschiedlichen Standorten fotografiert ...
Schöner Vordergrund
Ein schöner Vordergrund erzeugt ebenfalls Spannung. Moderne Smartphones besitzen in der Regel eine Ultraweitwinkelkamera. Dieser weite Blickwinkel ermöglicht auf Landschaftsfotos tolle Effekte. Suchen Sie sich einen markanten Vordergrund, der dem Bild eine ganz besondere Tiefe verleiht. Das können etwa ein Fels, Blüten oder Muster im Boden sein.
Um diesen tollen Weitwinkeleffekt zu erzielen, müssen Sie in die Hocke und ganz nah an das Objekt herangehen. Achten Sie darauf, dass noch etwas Platz an den Bildrändern ist und der Vordergrund nicht abgeschnitten wird.
Finger weg vom digitalen Smartphone-Zoom!
Viele Smartphones verfügen über mehrere Kameralinsen. Damit können Sie ein Motiv mit verschiedenen Bildwinkeln aufnehmen, was super ist. Vergessen Sie aber bitte den digitalen Zoom. Der digitale Zoom führt immer zu einer schlechten Bildqualität.
Das richtige Licht
Eine Person, hinter der die Sonne steht, kann auch mit dem eingebauten Handyblitz nicht so aufgehellt werden, dass noch ein gutes Bild entsteht. Besser ist es, mit dem Licht zu fotografieren. Konkret heißt das: Stellen Sie sich mit dem Rücken zur Lichtquelle, etwa der Sonne.
Am Abend besteht oft das Problem, dass Ihr Schatten auf dem Foto zu sehen ist. Gehen Sie in die Hocke und versuchen Sie, den Schatten klein zu halten oder fotografieren Sie etwas seitlich.
Übrigens können Sie mit dem Finger auf das Objekt tippen, das richtig belichtet werden soll. Wenn Sie dann auslösen, wird der gewählte Ausschnitt richtig belichtet.
Zur Blauen Stunde vor und nach dem Sonnenuntergang bekommen Sie weiche Kontraste und tolle Pastelltöne. Zur Goldenen Stunde, wenn die Sonne knapp über dem Horizont steht, leuchtet die Landschaft in den schönsten Orangetönen.
So gelingen gute Selfies
Nehmen Sie Selfies von schräg oben auf und nicht von unten – so sehen die Fotos vorteilhafter aus.
Fortgeschrittene Smartphone-Fotografen nutzen ein kleines Smartphone-Stativ und den Selbstauslöser oder eine Bluetooth-Fernbedienung.
Viele Smartphones haben zudem eine Porträt-Funktion. So lassen sich Gesichter schön vor einem verschwommenen Hintergrund „freistellen“. Bei einigen Smartphones lässt sich das „Bokeh“ (so nennt man die gewollte Unschärfe) sogar noch nachträglich verändern.
Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Model freisteht (Platz „zum Atmen hat“) und keine Masten etc. aus dem Kopf „wachsen“