Folge 502 XL

10. Juli

Stand
Autor/in
Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann

"10 Uhr schlug es von dem alten Kirchturm – 10 Uhr. Die Luft stand still; die Bäume rührten kein Blatt - alles ruhte. Helle Nächte...."

10. Juli: Trelleborg - Stockholm

Der Tag beginnt auf dem Meer, auf der Ostsee zwischen Saßnitz und Trelleborg, das wir gegen zwei Uhr morgens erreichen. Die Fahrgäste ruhen im Schlaf- bzw. im Liegewagen und träumen dem neuen Morgen entgegen.

Gegen 9.30 Uhr erreichen wir auf der Neubaustrecke in Richtung Stockholm Läggesta-övre. Hier ist der normalspurige Tag zu Ende. Alle 127 Fahrgäste pilgern zum einige Meter tiefer liegenden Bahnhof Läggesta-nedre, Endpunkt der 600-Millimeter-Schmalspurbahn Östra Södermanland Järnväg, zu deutsch "östliche Södermanland-Eisenbahn". Es handelt sich dabei um eine knapp vier Kilometer lange Schmalspurbahn, die vor einigen Jahren aus einer stillgelegten Normalspurbahn hervorging.

Lok 2 "Vira" und Inspektionswagen
Lok 2 "Vira" und Inspektionswagen


Vier Dampfloks und neun Zugpaare, Personenzüge, Güterzüge und GmPs machen den Tag zu einem Erlebnis, zu einem wahren Dampfeisenbahn-Spieltag.

Jeder Reiseteilnehmer erhält eine Fahrkarte, mit der er beliebig oft in jede Richtung fahren und mit der er an jeder Haltestelle die Fahrt unterbrechen kann.

Schloß Gripsholm auf der Fahrt zum Schiffsanleger
Schloß Gripsholm auf der Fahrt zum Schiffsanleger

Zuvor lädt Schloss Gripsholm mit seinen mächtigen Backsteintürmen und berühmt geworden durch den Roman von Kurt Tucholsky zu einem Besuch ein. Der Fußweg vom Bahnhof zum Schloss dauert nicht einmal fünf Minuten.

Mit dem Dampfschiff geht unsere Reise auf dem Mälaren-See weiter bis nach Stockholm.
Mit dem Dampfschiff geht unsere Reise auf dem Mälaren-See weiter bis nach Stockholm.

Nach diesem Erlebnis ist der Tagesausklang auf einem fast einhundert Jahre alten Dampfschiff eine willkommene Entlastung.
In gut drei Stunden dampfen wir mit "Mariefred" von Mariefred nach Stockholm. Bei traumhaftem Wetter geht es über den Mälarensee. Vorbei an Inseln und bewaldeten Ufern, gesäumt von einsamen, malerischen Holzhäusern.
Die Einfahrt in Schwedens Hauptstadt auf dem Wasser ist ein Erlebnis. Zurecht wird Stockholm auch das "Venedig des Nordens" genannt.

Stand
Autor/in
Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann