Folge 502 XL

11. Juli

Stand
Autor/in
Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann

"10 Uhr schlug es von dem alten Kirchturm – 10 Uhr. Die Luft stand still; die Bäume rührten kein Blatt - alles ruhte. Helle Nächte...."

Der erste Programmpunkt an diesem Morgen beginnt kurz nach acht Uhr. Auf drei Busse verteilt starten wir bei strahlend blauem Himmel zu einer Sightseeing-Tour durch Stockholm.

Rundfahrt in Straßenbahnwagen von 1903
Rundfahrt in Straßenbahnwagen von 1903

Anschließend haben wir das Vergnügen, in einem Oldtimer aus dem Jahr 1903 mit zwei Beiwagen auf normalspurigen Gleisen durch Schwedens Metropole zu rumpeln.
Wir sind Gäste des Stockholmer Straßenbahnvereins. Seit der Umstellung Schwedens von Links- auf Rechtsverkehr findet man in Schwedens Städten so gut wie keine Straßenbahnen mehr. Dank des Engagements dieses Vereins kann man Stockholm wie in der "guten alten Zeit" erleben: Auf offenen Perons und an Fenstern zum Öffnen.

Abgerundet wird der Vormittag mit einer Besichtigung des Depots und seiner stattlichen Sammlung von historischen Straßenbahnwagen.

Hier bekamen wir die "Statens Järnväger"-Dampflok 1200 F von 1914 vor den Zug gespannt. Diese Lok ist auch der "König der Lokomotiven", weil sie die Lokomotive der Königszüge war
Von Stockholm fuhren wir über Uppsala nach Tierp. Hier bekamen wir die "Statens Järnväger"-Dampflok 1200 F von 1914 vor den Zug gespannt. Diese Lok ist auch der "König der Lokomotiven", weil sie die Lokomotive der Königszüge war, bis Gustav Adolf V .

Um 12.30 Uhr verlässt unser Sonderzug den Stockholmer Hauptbahnhof in Richtung Gävle. Zuglok ist die E-Lok Rc 6 - allerdings nur zwei Drittel des Weges. Denn in Tierp wird sie von Schwedens größter und stärkster Dampflokomotive abgelöst, der Königslok F 1200. Sie zog einst den Zug, wenn König Gustav-Adolf V auf Reisen ging. Die Vierzylinder-Verbundlok ist Jahrgang 1914 und in bestem Zustand. 100 Stundenkilometer erreicht sie noch heute spielend. Heute gehört sie dem Eisenbahnmuseum in Gävle.
Passend zu unserem Dampfross steigen wir hier auch in drei wunderschöne schwedenrote Schnellzugwagen der 30er Jahre um.

Ein ehemaliges Depot der Ostbahn wurde in den 70er Jahren zum Museum gemacht. Hier lagern "Schätze", die normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, und harren auf ihre Weiterverwendung.
Ein ehemaliges Depot der Ostbahn wurde in den 70er Jahren zum Museum gemacht. Hier lagern "Schätze", die normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, und harren auf ihre Weiterverwendung.

Später genießen wir die Gastfreundschaft des schwedischen Eisenbahnmuseums Gävle. Das Museum wurde schon 1915 gegründet und beeindruckt mit einer unglaublichen Vielfalt an Fahrzeugen in teilweise biblischem Alter. Nicht weniger faszinierend ist die übersichtliche Aufbereitung der schwedischen Bahngeschichte seit 1856 mit Dioramen, Fahrkarten, Bildern etc.

Ein etwas verspätetes Mittsommer-Grillfest mit Tanz und Musik rundet unseren Museumsbesuch ab.


20.10 Uhr: Noch steht die Sonne hoch am Himmel, es ist ein glockenheller Tag. Und das wird auch noch einige Stunden so bleiben. Unser Sonderzug, nun wieder elektrisch gezogen, ist unterwegs in den Norden, der Mitternachtssonne entgegen.

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Autor/in
Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann