"O schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn,
Wenn das Röhricht knistert im Hauche."
So hat Annette von Droste-Hülshoff in ihrem Gedicht "Der Knabe im Moor" eine Landschaft beschrieben, die noch immer ihre Geheimnisse birgt. Zum Beispiel die Moorbahnen, die bereits seit über hundert Jahren Torf durchs Moor fahren.
Kein anderes Transportgerät kommt so gut durch sumpfiges Gelände wie die Eisenbahn. Über Schienen und Schwellen wird der Druck großflächig verteilt, so dass die Bahn nicht einsinkt. Dieser Vorteil verhalf der letzten Feldbahn zum Überleben. Das Schienennetz in den Moorgebieten zwischen Meppen und Hamburg umfasst mehrere hundert Kilometer. Eine ganze Reihe von Firmen betreiben dort seit 150 Jahren Torfabbau. Dort fährt auch regelmäßig der Moor-Express als Touristenattraktion durch das Teufelsmoor und vorbei an der Künstlerkolonie Worpswede.
Eisenbahn-Romantik besucht Moorbahnen, die noch immer ihren Dienst auf 600 und 900 mm Spurweite verrichten und Torf auf morastigem Untergrund transportieren.
(ESD: 16.04.2016)