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Höhenrausch - Alpenländische Bahnraritäten

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Autor/in
Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer

Eisenbahn-Romantik begibt sich in luftige Höhen und porträtiert mehrere Gebirgsbahnen in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Im 19. Jahrhundert, der Pionierzeit der Eisenbahn, half die Bahn die Bergwelt zu erschließen. Kritiker jedoch warnten vor der Gefahr eines Höhenrausches. Sie meinten, dass die schnelle Fahrt auf die Gipfel die Menschen verrückt machen würde...

Zu den schönsten Bahnstrecken im Südwesten Deutschlands zählt sicherlich die Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg am Schluchsee. Sie hält auch am höchsten Bahnhof der Deutschen Bahn Feldberg-Bärental (967 m). Vom nahen Feldberg sieht man bei gutem Wetter die Alpen.  

Dort, ganz in der Nähe von Luzern steigen wir in die Pilatusbahn. Auf 4,6 Kilometer Länge überwindet sie 1.635 Höhenmeter bei einer maximalen Steigung von 48 Prozent. Damit ist die Pilatusbahn die steilste Zahnradbahn der Schweiz und auch  weltweit eine der steilsten.

Auf der anderen Seite des Vierwaldstätter Sees verlaufen die Gleise der Gotthardbahn. Das Kernstück dieser ursprünglich über 200 Kilometer langen Strecke bildet der Gebirgsbahnabschnitt zwischen Erstfeld und Biasca, die mit einem 17 km langen Scheiteltunnel unter der Spitze des Gotthardmassivs hindurch führt. Tief unten im Gotthardmassiv verläuft die Mitte Dezember 2016 eröffnete neue Gotthardstrecke durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt, den 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel.

Von den Tiefen des Gotthardmassivs klettern wir nun mit dem Zug auf das Jungfraujoch im Berner Oberland. Die Zahnradbahn führt von der Kleinen Scheidegg durch Eiger und Mönch bis hinauf auf das Jungfraujoch, den mit 3.454 Metern höchsten Bahnhof Europas auch "top of europe" genannt. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf das UNESCO-Welterbe Aletschgletscher.

Ein technisches Welterbe stellt die Albulabahn zwischen Thusis und St. Moritz dar. Diese harmonisch in die Landschaft eingebettete Linie ist ein Paradestück aus der Zeit der Bahnpioniere. 1903 eröffnete die Rhätische Bahn die spektakuläre Strecke, seitdem klettert sie 1.000 Höhenmeter dank Viadukten und Kehrtunnel hinauf ganz ohne Zahnrad.

In der Alpenrepublik Österreich steigen wir um in die Arlbergbahn. Sie fährt von Bludenz in Vorarlberg durch den Arlbergtunnel vorbei am Ski-Mekka St. Anton und endet in Innsbruck. Hier steigen wir abermals um in die Karwendel- oder Mittenwaldbahn nach Garmisch-Partenkirchen. Sie war eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen. Dadurch hatte sie großen Einfluss auf die Normen des elektrischen Bahnbetriebes in Mitteleuropa.

In Garmisch steigen wir ein letztes Mal um in die Bayerische Zugspitzbahn. Sie ist für die Auszeichnung "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" nominiert und bringt uns auf den höchsten Berg Deutschlands.

(ESD: 08.01.2017)

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Alexander Schweitzer
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