Als Regionalexpress ist er im Kursbuch verzeichnet – als "Kleber-Express" hat die Zugverbindung Freiburg-München Bahngeschichte geschrieben.
Ein Zug in jede Richtung täglich und direkt, ohne umsteigen zu müssen. 6 Stunden und 27 Minuten Fahrzeit für die 317 Kilometer. Zeit genug, um in der Kleber-Express-Geschichte zu blättern, und um den Mann zu portraitieren, dessen Großvater bereits die Idee einer durchgängigen Verbindung Freiburg-München hatte.
Andreas Kleber ist Initiator und Namensgeber. Er ist voller Kreativität, wenn es um sein Lieblingsthema, die Bahn, geht. Und wenn dabei noch "sein" Zug im Mittelpunkt steht, ist seine Begeisterung ansteckend. Mit Wissen und Kompetenz hat er aus einem "gewöhnlichen" Eilzug einen ganz besonderen Zug gemacht.
Als Gastwirt und Hotelier schlägt sein Herz schon immer für die Bahn. So hat ihn das Kursbuch bereits als Kind wesentlich mehr in Bann gezogen als der Katechismus.
Zur Küchenmeisterprüfung kam er zu spät, da seine Lok-Favoritin, eine P8, einen Zylinderschaden hatte. Da liegt es nahe, dass sogar seine Hochzeit im Zug stattfinden musste, im Kleber-Express. Und natürlich auch die Tauffeier seiner Tochter.
Die Wurzeln liegen in Bad Saulgau: Andreas Kleber stammt in der elften Generation aus der Gastwirts-Familie Kleber-Post. Mit Unterstützung anderer Bahnprotagonisten wurde durch seine Initiative der Zug zum "Kleber-Express".
Heute ist die Zukunft des Zuges leider ungewiss. Der streitbare Andreas Kleber hat viel und lange gekämpft und der Kleber-Express hat verkehrspolitisch Geschichte geschrieben. Genießen wir den Kleber-Express, solange es ihn noch gibt.
Unsere Reise führt durch den Schwarzwald und Oberschwaben nach Bayern, führt durch das landschaftlich reizvolle Höllental ins Donautal und vom württembergischen Allgäu nach München. Eine spannende Zugfahrt zwischen Kochtopf und Kursbuch.
(ESD: 13.04.2003)