Fast so, wie in der Mitte des 19.Jahrhunderts: Wenn auf der Hauptstrecke von Küstrin nach Marienburg der Personen- oder Güterzug am Bahnhof von Bialosliwie lautstark das Signalhorn betätigt kommt sofort die Antwort von einem Dampfveteranen aus der Lokomotiven-Fabrik Babelsberg zurück. Willkommen in der Ostbahn!
Die Königlich Preußische Ostbahn ging über 700 Kilometer lang von Berlin über Küstrin, Marienburg und Elblag bis nach Königsberg und bis an die damalige Grenze zum Zarenreich, an der heutigen Grenze zwischen Kaliningrad und Litauen. Eine weit über 700 Kilometer lange strategische Eisenbahnlinie, die es dank der Fracht- und Personentransportraten bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs schaffte, als eine der wichtigen Eisenbahnmagistralen Europas zu gelten. Nach den beiden Weltkriegen war es vorbei mit der Eisenbahnherrlichkeit der königlich-preußischen Ostbahn. Die Strecke war nun praktisch dreigeteilt für den deutschen, den polnischen und den russischen Abschnitt.
Seit einiger Zeit versuchen Wirtschaftsverbände und Bürgerinitiativen den Gedanken der Ostbahn-Strecke wiederzubeleben im Sinne einer durchgehend zweigleisigen und elektrifizierte Verbindung zwischen Berlin und den Nordosten von Polen. Wenigstens einen Teil der früheren Bedeutung im Güter- und Personenverkehr soll damit wiedererlangt werden.
Der Film zeigt den Weg der Königlich-Preußischen Ostbahn von Berlin-Lichtenberg über Marienburg und Elblag bis nach Braniewo, an der Grenze zu Kaliningrad. Er erzählt die Geschichten entlang der Strecke und lässt eintauchen in die herbstlichen Landschaften in Deutschland und Polen.
(ESD: 11.12.2020)