Um den Schienenverkehr noch schneller zu machen, wurde zudem ein neuer Zug aufs Gleis gestellt – der ICE. Mit dem Motto „Doppelt so schnell wie das Auto, halb so schnell wie das Flugzeug“ warb die damalige Bundesbahn für den neuen Zug, durch dessen Einführung am 2.6.1991 der größte Fahrplanwechsel der Bundesbahn-Geschichte durchgeführt wurde. Damaliger Bahnvorstand war Heinz Dürr, der im Interview heute von einem Neubeginn des damaligen Schienenverkehrs spricht. Mitverantwortlich dafür war Peter Lankes, er hat sich mehr als 30 Jahre als Projektleiter bei der DB um die Entwicklung des ICE gekümmert.
Bereits 1985 war er bei Fahrten mit dem ICE V, einem Prototyp des ICEs, mit dabei. Bei Versuchsfahrten wurde damals u.a. getestet, wie sich ein Hochgeschwindigkeitszug bei der Begegnung mit einem anderen Zug in einem Tunnel verhält – Grundlagenforschung. Lankes war später auch für den ICE 3 zuständig. Dieser Zug wurde von dem renommierten Designer Alexander Neumeister geformt. Sein langjähriger Mitarbeiter Andreas Bergsträßer erinnert sich noch, mit welcher Passion Neumeister an die Arbeit ging. Der ICE 3 war damals aber auch in technischer Hinsicht ein Markstein – er wurde für Tempo 330 entwickelt.
Seit 2016 gibt es nun den ICE 4. Wir begleiten eine Übergabefahrt quer durch Deutschland von Köln nach Berlin. Auf dieser Fahrt testet ein Lokführer der DB, ob der dreizehnteilige ICE 4 XXL fit für den fahrplanmäßigen Einsatz ist – ein Ende der ICE-Geschichte ist auch nach 30 Jahren nicht absehbar.
(ESD: 28.05.2021)