Folge 1049

DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen – Regionen Erzgebirge und Lausitz

Stand
Autor/in
Andreas Stirl

In Sachsen fahren noch viele Schmalspurbahnen, viele mit Dampf und einige sogar im täglichen Nahverkehr. Diese nostalgischen Reiseangebote und noch viel mehr rund um das Thema Dampf und Eisenbahn sind unter einem Dach zusammengefasst...

... bei der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen. Das Bundesland ist dafür in vier Regionen gegliedert. In diesem Film werden einige Ausflugs- und Reiseziele der Regionen Erzgebirge und Lausitz vorgestellt

Viele Strecken des einst umfangreichen Netzes der sächsischen Schmalspurbahnen wurden stillgelegt und abgerissen. Die einst 42 km langen Strecke Wilkau-Haßlau–Carlsfeld war Sachsens erste Schmalspurbahn. Sie wurde in den 1970er Jahren stillgelegt und abgebaut. Der Verein Museumsbahn Schönheide hat einen 4 km langen Streckenabschnitt wieder aufgebaut. An bestimmten Fahrtagen verkehrt eine Dampflok der sächsischen Gattung IV K mit restaurierten historischen Wagen.

Im Westerzgebirge verkehrt auf ca. 4,5 km die Museumsbahn Schönheide.
Im Westerzgebirge verkehrt auf ca. 4,5 km die Museumsbahn Schönheide. Die von Dampfloks der sächsischen Gattung IV K oder einer Diesellok V 10 C gezogenen historischen Züge fahren auf einem seit 1990 wieder aufgebauten Teilstück der ersten Schmalspurstrecke Sachsens von Wilkau-Haßlau nach Carlsfeld. Bild in Detailansicht öffnen
Die „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ führt von Wolkenstein nach Schwarzenberg.
Die „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ führt von Wolkenstein nach Schwarzenberg. Auf der Strecke gibt es keinen reguären Personenverkehr mehr. Es fahren aber an bestimmten Fahrtagen Sonderzüge, so wie auf dem Bild ein Schienenbus der Baureihe 772 von Eisenbahnnostalgie Vogtland. Er wirkt auf dem beeindruckenden Markersbacher Viadukt recht klein. Die filigrane Stahlkonstruktion wird im Volksmund „Streichholzbrücke“ genannt. Bild in Detailansicht öffnen
Am Ende der „Erzgebirgischen Aussichtsbahn“ kann das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg besichtigt werden.
Am Ende der „Erzgebirgischen Aussichtsbahn“ kann das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg besichtigt werden. Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde präsentiert hier u.a. Lokomotiven, die einst in der Region im Einsatz waren. Bild in Detailansicht öffnen
Die Preßnitztalbahn wurde nach der Stilllegung bis zum Ende der 1980er-Jahre komplett abgerissen.
Die Preßnitztalbahn wurde nach der Stilllegung bis zum Ende der 1980er-Jahre komplett abgerissen. Von 1990 bis 2000 hat die IG Preßnitztalbahn das Teilstück von Jöhstadt nach Steinbach wieder aufgebaut. Heut finden auf der Museumsbahn an vielen Wochenende im Jahr Dampf-Sonderfahrten statt. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Museumszug auf der Preßnitztalbahn, gezogen von einer Dampflok der sächsischen Gattung IV K.
Ein Museumszug auf der Preßnitztalbahn, gezogen von einer Dampflok der sächsischen Gattung IV K. Bild in Detailansicht öffnen
Am Hotel Fichtenhäusel im Pöhlagrund drehen Modellbahnen im Maßstab 1:22,5 ihre Runden. Nachgestellt sind Motive der Schmalspurbahnen aus dem Erzgebirge.
Am Hotel Fichtenhäusel im Pöhlagrund drehen Modellbahnen im Maßstab 1:22,5 ihre Runden. Nachgestellt sind Motive der Schmalspurbahnen aus dem Erzgebirge. Bild in Detailansicht öffnen
Ein besonderes Erlebnis ist die Übernachtung im Lokhotel in Wildenfels OT Wiesenburg.
Ein besonderes Erlebnis ist die Übernachtung im Lokhotel in Wildenfels OT Wiesenburg. Hier steht eine ehemalige V 180 der DR. Zwei der drei komfortablen Zimmer bieten einen Ausblick aus dem Führerstand. Bild in Detailansicht öffnen
Moderne Nahverkehrsangebote sind auch Teil der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen.
Moderne Nahverkehrsangebote sind auch Teil der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen. Die Erzgebirgsbahn ist mit ihren Strecken für Berufspendler wichtig, erfreut sich aber auch bei Touristen und Tagesausflüglern großer Beliebtheit. Bild in Detailansicht öffnen
Die Fichtelbergbahn fährt täglich im Nahverkehr mit dampflokbespannten Zügen.
Die Fichtelbergbahn fährt täglich im Nahverkehr mit dampflokbespannten Zügen. Bei schönem Wetter ist eine Fahrt im offenen Wagen ein besonderes Erlebnis. Bevor der Zug den Bahnhof Oberwiesenthal erreicht, passiert er die moderne Lokomotivwerkstatt. Bild in Detailansicht öffnen
In der Lokomotivwerkstatt der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) werden sowohl die Fahrzeuge der Fichtelbergbahn als auch die der Lößnitzgrundbahn und der Weißeritztalbahn, beide in der Nähe von Dresden, gewartet.
In der Lokomotivwerkstatt der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) werden sowohl die Fahrzeuge der Fichtelbergbahn als auch die der Lößnitzgrundbahn und der Weißeritztalbahn, beide in der Nähe von Dresden, gewartet. Selbst Hauptuntersuchungen und Arbeiten am Kessel können hier durchgeführt werden. Bild in Detailansicht öffnen
Bei HUSS werden nicht nur „Weihrichkarzle“ (Räucherkerzen) hergestellt. Es gibt auch Figuren, Öfchen und sogar Dampfloks der Reihe I K.
Bei HUSS werden nicht nur „Weihrichkarzle“ (Räucherkerzen) hergestellt. Es gibt auch Figuren, Öfchen und sogar Dampfloks der Reihe I K. Alle sind geeignet um die Karzle gefahrlos abzubrennen. Sie sind allesamt aus Blech gefertigt. Bild in Detailansicht öffnen
Im Osten Sachsens liegt die Lausitz. Beliebter Ausflugsort ist der „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“.
Im Osten Sachsens liegt die Lausitz. Beliebter Ausflugsort ist der „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“. Von Weißwasser aus kann dieser an bestimmten Fahrtagen mit der Waldeisenbahn Muskau erreicht werden. Bild in Detailansicht öffnen
Die 99 3317, eine sogenannte Brigadelok, startet die Rückfahrt von Bad Muskau nach Weißwasser.
Die 99 3317, eine sogenannte Brigadelok, startet die Rückfahrt von Bad Muskau nach Weißwasser. Dieser Lokomotivtyp wurde im Ersten Weltkrieg bei der Heeresfeldbahn eingesetzt und kam anschließend zu zivilen Bahnstrecken. Bild in Detailansicht öffnen
Bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden (OSEF) steht eine Lok der Baureihe 52 unter Dampf.
Bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden (OSEF) steht eine Lok der Baureihe 52 unter Dampf. An der Bekohlung ist ein RK3 mit erhöhtem Führerhaus im Einsatz Bild in Detailansicht öffnen
Die Zittauer Schmalspurbahn verkehrt täglich zwischen Zittau und dem Zittauer Gebirge.
Die Zittauer Schmalspurbahn verkehrt täglich zwischen Zittau und dem Zittauer Gebirge. Alle Züge sind mit Dampfloks bespannt. Im Bahnhof Bertsdorf gibt es die Möglichkeit umzusteigen. Ein Zug fährt nach Oybin, der andere nach Jonsdorf. Bild in Detailansicht öffnen
 Neben guten Wanderwegen und einem Gondelteich gibt es ein Schmetterlingshaus, in dem sich auch Reptilien wohl fühlen.
Jonsdorf ist ein sehr familienfreundlicher Luftkurort im Zittauer Gebirge. Neben guten Wanderwegen und einem Gondelteich gibt es ein Schmetterlingshaus, in dem sich auch Reptilien wohl fühlen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Historik Mobil ist ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Zittauer Schmalspurbahn.
Die Historik Mobil ist ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Zittauer Schmalspurbahn. Dann verkehren auf allen Strecken originalgetreue Züge aus verschiedenen Bahnepochen. Für Auto-Fans gibt es ein Oldtimer-Treffen. Bild in Detailansicht öffnen
Im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofs Oybin befindet sich das Schmalspurmuseum.
Im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofs Oybin befindet sich das Schmalspurmuseum. Der Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen dokumentiert mit vielen Ausstellungstücken die Geschichte der ehemaligen ZOJE, der „Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn-Gesellschaft“. Bild in Detailansicht öffnen
An der Strecke der Zittauer Schmalspurbahn gibt es viele Fotostandpunkte.
An der Strecke der Zittauer Schmalspurbahn gibt es viele Fotostandpunkte. Beliebt ist eine Wiese zwischen Zittau Vorstadt und Olbersdorf. Kräftig schnaufend zieht die Dampflok den Zug den Berg hinauf. Im Hintergrund sind einige Türme von Zittau zu sehen. Bild in Detailansicht öffnen

Die Erzgebirgische Aussichtsbahn von Annaberg-Buchholz nach Schwarzenberg ist zwar keine Schmalspurstrecke, aber auch Teil der DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen. Hier finden gelegentlich touristische Fahrten statt, organisiert vom Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde. Dann fahren sowohl dampfbespannte Züge als auch historische Triebwagen. Ein bekanntes Brückenbauwerk ist das Markersbacher Viadukt, wegen der filigranen Bauweise im Volksmund „Streichholzbrücke“ genannt. Endpunkt der Sonderfahrten ist Schwarzenberg. Hier befindet sich im ehemaligen Betriebswerk ein Eisenbahnmuseum. Ausgestellt sind Fahrzeugen, die früher in der Region im Einsatz waren.

Einige Kilometer östlich befindet sich die Preßnitztalbahn. Auf der Museumsbahn fahren an vielen Wochenenden im Jahr Dampfzüge zwischen Jöhstadt und Steinbach, auch wieder bespannt mit der legendären IV K.

Neben Angeboten rund um historische Eisenbahnen und touristischen Nahverkehr präsentiert die DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen auch Freizeitangebote und Übernachtungsmöglichkeiten. In der Schauwerkstatt von HUSS kann der Besucher seine eigenen Düfte kreieren. Räucherkerzen, „Weihrichkarzle“, sind im Erzgebirge neben Schwibbögen fester Teil der weihnachtlichen Stimmung.

Zwei Hotels der Region werben mit besonderen Ideen um Gäste. Im Fichtenhäusel sind die Zimmer nach bestimmten Themen gestaltet, teilweise ein wenig „verrückt“. Täglich drehen vor dem Haus Modellzüge ihre Runden. Die große Gartenbahnanlage ist nach Motiven der erzgebirgischen Schmalspurbahnen gestaltet. Wenige Kilometer westlich, in Wiesenburg, steht auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs eine ausrangierte Diesellok der Baureihe V 180 der DR. Das aufwändig restaurierte „Mini-Hotel“ bietet den Gästen drei komfortable Zimmer, zwei davon mit Blick aus dem Führerstand.

Die Fichtelbergbahn verkehrt täglich mit Dampf und fährt von Cranzahl nach Oberwiesenthal. Dort befindet sich die moderne Lokwerksatt der SDG, der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. Hier werden neben den Lokomotiven der Fichtelbergbahn auch die der Lößnitzgrundbahn und der Weißertitztalbahn, beide in der Nähe von Dresden, gewartet. An einigen Tagen im Jahr werden Werkstattführungen angeboten.

In der Lausitz, dem östlichen Teil Sachsens, ist das Thema Eisenbahn ebenfalls präsent. Die Waldeisenbahn Muskau wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut um in der strukturschwachen Region die wachsende Industrie an das große Bahnnetz anzubinden. Heute verkehren an ausgewählten Wochenenden auf einigen erhaltenen bzw. wieder aufgebauten Abschnitten Museumszüge. Die Spurweite ist mit 600 mm schmaler als die in Sachsen bei Schmalspurbahnen typische von 750 mm. Einer der Endpunkte der Waldeisenbahn ist im Bade- und Bergpark gelegen, einem Teil der von Fürst Pückler-Muskau gestalteten Muskauer Parkanlagen.

In Löbau gibt es ein Maschinenhaus, so wird hier der Lokschuppen genannt. Die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde halten hier ihre historischen Fahrzeuge in Schuss.

Im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien liegt Zittau. Auch hier sind täglich Dampfzüge unterwegs, nach Jonsdorf und Oybin ins Zittauer Gebirge. Besonderer Höhepunkt ist jedes Jahr die Historik Mobil. An dem Wochenende verkehren originale Züge aus allen Bahnepochen. Für Technikfreunde ist neben dem Oldtimertreffen in Jonsdorf der Einsatz einer Gastlok etwas Besonderes. So bewies 2021 die 99 633 vom Öchsle, bekannt aus dem Eisenbahn-Romantik-Vorspann, dass sie auch auf den steilen Anstiegen im Zittauer Gebirge zuverlässig unterwegs ist.

(ESD: 20.01.2023)

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Andreas Stirl