Am schönsten wird das kleine Holzprojekt, wenn man schön gemasertes Vollholz und Furnierplatten für Deckel und Boden verwendet, denn das Besondere daran ist, dass die Maserung um die ganze Schachtel herumgeht und auch der Deckel die Maserung weiterführt.
Die Breite der Holzleiste ergibt die Gesamthöhe der Schachtel inclusive Deckel. Für Deckel und Boden wird Furniersperrholz benötigt.
Die Länge kann frei gewählt werden. Bei einer quadratischen Schachtel teilt man die Länge durch 4 und erhält so die einfache Seitenlänge. Bei einer rechteckigen Schachtel braucht man daraus 2 längere und zwei kürzere Teile.
Material
- Vollholz
- Furniersperrholz ca. 3mm dick
- Holzleisten
- Klebeband
- Holzleim
- Bleistift
Werkzeug
- Kreissäge mit sauberer Winkeleinstellung für Gehrungsschnitte sehr sinnvoll
- Fräse
- Schraubzwingen
- Japansäge
So geht's
1. Als erstes die Längenmaße auf der Holzleiste anzeichnen. Bei einer quadratischen Schachtel sind alle Teile gleich lang. Bei einer rechteckigen Schachtel beginnt man z.B mit dem längeren Maß, dann das kurze Maß dann wieder das längere und dann wieder das kurze Maß.
2. Mit der Kreissäge die Leiste trenn und dabei direkt die Gehrungsschnitte machen. Der Winkel sollte auf 45,1 Grad eingestellt werden, damit die Passung der Teile außen auf jeden Fall sauber stimmt. Innen in der Schachtel ergibt sich dann ein kleiner Spalt, der aber letztlich vom Lein gefüllt wird.
3. Die 4 Teile werden genauso wieder nebeneinander auf den Arbeitstisch gelegt, wie es die Maserung vorgibt. Dann die 4 Teile mit einem langen Klebeband miteinander verbinden und ein wenig Leim auf die Gehrungsschnitte geben. Dann die 4 Teile mit dem Klebend zu einem Korpus zusammenklappen. Das Klebeband gut festziehen und andrücken, damit die Teile gut aneinander gepresst werden.
5. Aus dem Furniersperrholz zwei Platten zurecht schneiden, die Deckel und Boden bilden. Die zwei Furnierplatten sollte überall rund 5 mm an jeder Kante der Schachtel überstehen. Dann die beiden Furnierplatten sofort auf die Kanten des Schachtel-Korpus leimen und mit einer kleinen Schraubzwingen fest anpressen.
6. Die Verleimung gut trocknen lassen. Dann die Schraubzwingen lösen und die 5mm Überstände mit einem Fräser genau bündig an den Kanten der Schachtel abfräsen.
7. Der nun folgende Schritt ist der schwierigste Teil, das Auseinandersägen der Schachtel, um Deckel und Unterteil zu erhalten. Wer gut geübt mit der Kreissäge ist, kann es damit erledigen. Es geht aber auch gut von Hand mit der Japansäge. Hier sollte die Säge sehr gut geführt werden können, um einen geraden Schnitt zu erhalten.
Tipp: Ungefähr ein Drittel der Höhe wird für den Deckel benötigt, die anderen zwei Drittel der Höhe ergibt das Unterteil der Schachtel.
8. Damit der Deckel fest auf der Schachtel sitzt, zwei Stücke einer schmalen Leiste von innen in den Deckel leimen. Die Leiste sollte rund 6 mm überstehen, damit der Deckel gut hält.
Noch mehr Infos über den Schreiner-Beruf
www.schreiner-werden.de
Im Studio: Ruben Keitel, Schreiner