Die Leber verzeiht viel und regeneriert sich nach Belastung auch wieder. Muten wir ihr jedoch über viele Jahrzehnte eine zu fettreiche Ernährung und/oder zu viel Alkohol zu, lagert sich unter Umständen Fett ab. Die Folge ist die sogenannte Fettleber.
Rund zehn Prozent der Deutschen sind davon betroffen – inzwischen auch immer mehr Kinder. Und viele wissen nichts davon. Doch wer eine Fettleber hat, hat ein höheres Risiko an Leberentzündungen zu erkranken. Auch das Herz leidet mitunter und die Entwicklung von Typ 2-Diabetes wird beschleunigt.
Blutwerte regelmäßig überprüfen
Unbemerkt bleibt die Erkrankung deshalb oft, weil sich eine kranke Leber erst sehr spät zeigt. Höchstens unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sind frühe Boten, werden aber häufig nicht mit dem Organ in Verbindung gebracht.
Deutliche Symptome wie Gelbsucht treten erst auf, wenn sich die Leber bereits entzündet hat. Dadurch kann sich das Gewebe so verändern, dass es unbeweglich wird und dadurch schlimmstenfalls seine Funktion einbüßt.
Deshalb ist es besonders für Patienten mit einem erhöhten Risiko wichtig, die Leberwerte durch eine Blutabnahme regelmäßig überprüfen zu lassen.
Richtige Ernährung und Bewegung helfen
Die Ursache für eine nicht-alkoholische Fettleber ist in aller Regel eine Kombination aus zu wenig Bewegung und der falschen Ernährung. Deshalb ist eine Veränderung des Lebensstils die wichtigste Säule in der Therapie. Wer im frühen Stadium der Erkrankung ansetzt, kann die Krankheit damit mit großer Wahrscheinlichkeit komplett zurückdrehen.
Weniger Kohlenhydrate und Pausen zwischen den Mahlzeiten
Bei der Ernährung ist es besonders wichtig, die Kohlenhydrat-Menge zu reduzieren. Außerdem braucht die Leber zwischen den einzelnen Mahlzeiten Pausen. Bei einer diagnostizierten Fettleber ist es also besser, drei Hauptmahlzeiten zu sich zu nehmen anstatt fünf oder sechs kleinere Mahlzeiten.
Auch das sogenannte Intervall-Fasten, bei dem 16 Stunden pro Tag nichts gegessen wird, kann hilfreich sein. Auf Alkohol sollten Menschen mit Lebererkrankungen ohnehin verzichten.
10.000 Schritte pro Tag sind hilfreich
Die zweite Säule ist die regelmäßige Bewegung, die dafür sorgt, dass Kalorien verbraucht werden anstatt in Fett umgewandelt zu werden. 10.000 Schritte gehen pro Tag sind ein guter Anfang. Hochleistungssport muss es nämlich gar nicht sein.
Früherkennung kann entscheidend sein
Experte im Studio: Dr. Ingo Wiedelübbert, Allgemeinmediziner