Warum bin ich Journalist geworden?
Noch in der Schulzeit hab ich den Film "El Salvador" von Oliver Stone gesehen. James Woods spielt darin einen ziemlich abgehalfterten Reporter, der - in Ermangelung anderer Jobs - in das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land reist und mit den dortigen Gräueln konfrontiert wird. Das hat mich so beeindruckt, dass ich am nächsten Tag meine Schulfreundin anrief und sagte: Lass uns eine Schülerzeitung gründen. Da ging es dann zwar weniger existenziell zu, aber der Grundstein war gelegt.
Was war das Krasseste, was ich als Journalist erlebt habe?
"Mal ehrlich": Krass ist das falsche Wort. Mich berühren Geschichten wie die des 14-jährigen Jungen, der von Hartz4 lebt und mir vorrechnet, wieviel Cent er im Monat für Schulmittel wie einen Bleistift zur Verfügung hat.
Warum bin ich zur Landesschau?
Ich höre und erzähle gerne Geschichten. Nicht nur die aus der großen weiten Welt, sondern die, die wir alle kennen, oder die uns allen passieren können. Das ist Lokaljournalismus im besten Sinne. Für mich ist es auch ein großes Glück, jeden Tag ganz unterschiedliche Gesprächspartner vor mir zu haben, von denen ich Neues lerne und die mich staunen lassen.
Wenn ich will, dass sich jemand in Baden-Württemberg verliebt, was würde ich mit der Person tun, wohin würde ich sie bringen?
Ich bin in Heidelberg aufgewachsen. Also: komm mit, einen Abend durch die Altstadt und die "Untere Straße". Die Nacht ausklingen lassen und den Tag begrüßen auf dem Schloss mit Sonnenaufgang und Blick über die Stadt.
Bin ich mal woanders, was vermisse ich am meisten an Baden-Württemberg?
Den kurpfälzischen Singsang! Hajooo!