Steigende Energiepreise und die Kosten für Trinkwasser lassen viele Menschen über einen eigenen Brunnen nachdenken - in der Landwirtschaft, aber auch in privaten Gärten. Sie setzen auf Grundwasser und sparen sich damit die Kosten für Trinkwasser aus der Leitung.
Doch wer darf einen Brunnen bohren und welche Auswirkungen kann der auf die Umwelt und den seit Jahren sinkenden Grundwasserspiegel haben? Hier erfahren Sie, was Sie beim Brunnenbau beachten sollten.
Ein Brunnen muss registriert werden
Grundsätzlich dürfen Gartenbesitzer*innen einen Brunnen bohren lassen, solange das Grundstück nicht in einem Wasserschutzgebiet liegt oder das Grundwasser stark verunreinigt ist. In den allermeisten Wohngebieten in Rheinland-Pfalz ist ein Brunnenbau möglich. Bis zu einer Entnahme von 24 Kubikmeter Wasser, also 24.000 Liter pro Tag, brauchen Privatpersonen keine Genehmigung. Der Brunnen muss jedoch bei der jeweiligen Unteren Wasserbehörde angezeigt werden. Für so eine Anzeige muss der Standort und Tiefe des Brunnens sowie die zu erwartende Entnahmemenge bekannt sein. Und auch die Pläne für den Brunnenbau durch eine Baufirma müssen vorgelegt werden.
Kosten hängen von Tiefe ab
Wie teuer ein Brunnen wird, hängt stark davon ab, wie tief gebohrt werden muss. Das wiederum hängt vom jeweiligen Grundwasserpegel ab. Infos dazu finden sich auf dem Wasserportal des rheinland-pfälzischen Innenministeriums:
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität: Wasserportal
Gängige Gartenbrunnen bis circa 15 Meter Tiefe bewegen sich inklusive Pumpe circa zwischen 3.000 und 6.000 Euro.
Verpflichtende Wasserzähler gefordert
Es gibt auch Kritik am Brunnenbau - zum Beispiel von Umweltschützer*innen des BUND. Sie bemängeln, dass es keine Kontrolle darüber gibt, wie viel Wasser tatsächlich aus privaten Brunnen entnommen wird. Das Bewässern von Rasenflächen oder das Befüllen von Pools damit wird als Wasserverschwendung angesehen angesichts des dramatisch sinkenden Grundwasserspiegels. Dieser ist in Rheinland-Pfalz seit der Jahrtausendwende um 25 Prozent gesunken.
Eine Lösung hierfür könnten verpflichtende Wasserzähler an allen Privatbrunnen sein, über die die Wasserbehörde digital nachverfolgen könnte, wo wie viel Grundwasser abgeht.