Datenübertragung in Lichtgeschwindigkeit: das ist Glasfaser. Dieser Technologie gehört die Zukunft und deswegen wird auch in Rheinland–Pfalz das Netz kräftig ausgebaut. Wer mit einem Anbieter einen Vertrag abschließen möchte, muss allerdings auf das Kleingedruckte achten.
Haarfeine Fasern aus Quarzglas
Glasfaserkabel setzen sich aus einem Bündel von Einzelfasern zusammen, die aus Quarzglas bestehen. Die einzelnen Fasern sind mit 250 µm Durchmesser im wahrsten Sinne des Wortes: haarfein. Sie leiten Daten per Lichtimpulse, die Übertragung erfolgt also in Lichtgeschwindigkeit. Die heute gängige Technologie mit Kupferkabel leitet dagegen die Daten mit elektrischen Impulsen, was vergleichsweise langsam und stromintensiv. Bei VDSL-Anschlüssen ( Very High Speed Digital Subscriber Line) mit Kupferkabel-Verbindungen hängt die Qualität des Netzes von der Länge der Telefonleitung ab. Bei einem Kabelanschluss kommt es darauf an, wie viele Leute gleichzeitig über den Anschluss unterwegs sind. Sind es viele, "hängt" der Rechner, im Stream ruckelt es und Uploads von Dateien dauern lang.
Diese Probleme gibt es mit Glasfaser nicht, denn es geht hier um ganz andere Bandbreiten: Da ist nicht mehr die Rede von Mbit pro Sekunde, sondern von Giga- und Terrabit pro Sekunde.
In den Glasfaserausbau werden Millionen investiert
Bund, Ländern und Kommunen fördern den Glasfaserausbau. In Rheinland-Pfalz werden bisher 641,1 Millionen Euro Förderung in rund 50 Ausbauprojekte investiert (Stand Juni 2022).
Es beginnt immer damit, dass bei der eigenen Gemeinde der Ausbau stattfindet. Bürgersteige werden aufgerissen, Werbe-Plakate des anbietenden Unternehmens hängen überall im Ort. Informationen dazu geben die Kommune bzw. die Kreisverwaltungen.
Anschluss ja, Vertrag nicht unbedingt
Damit der Glasfaser-Anschluss ins Haus verlegt wird, muss man sich zwischen drei Möglichkeiten entscheiden:
- Will man den Ausbau überhaupt?
- Will man nur den Anschluss, aber vorerst keine Nutzung?
- Will man Anschluss und Glasfaser nutzen?
Die Verbraucherzentrale rät zu den letzten beiden Varianten. Denn ein Glasfaseranschluss ist eine Investition in die Zukunft. Wenn man nur die Glasfaser in den Keller verlegt haben möchte, kommen auf Hausbesitzer und -besitzerinnen Kosten zwischen 500 bis 1.000 Euro für die baulichen Arbeiten zu. Eine günstigere Variante ist die letzte: Kabel verlegen lassen und mit einem anbietenden Unternehmen einen Vertrag abschließen.
Auf das Kleingedruckte achten
Viele Anbieter von Glasfaseranschlüssen locken mit Rabatten in den ersten Monaten, um anschließend kräftig drauf zuschlagen.
Für wen sich Glasfaser jetzt schon lohnt
Im Prinzip zahlt es sich für (fast) alle Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Aber eben nur fast: Für jene, die das Internet wenig bis kaum nutzen, lohnt sich ein neuer Vertrag nicht. Trotzdem rät die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz:
Außerdem müsse man nicht gleich zu teuren 1.000 Mbit/s-Tarifen greifen. Vorläufig kann man auch mit niedrigeren Bandbreiten sehr gut zurechtkommen. Experten, wie Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, sind sich aber einig: Der Weg in die digitale Zukunft führt nicht an Glasfaser vorbei – für alle Generationen.