Manche Mücken sind so klein, dass man sie gar nicht sieht, sondern nur ihren schmerzhaften Biss spürt. Allen voran unsere heimische Kriebelmücke, die nur Stecknadelkopf groß ist. Von Mai bis September ist sie in feuchten Wiesen unterwegs. Rund 50 Arten gibt es in Deutschland. Die eine Hälfte will Blütennektar, die andere Hälfte Blut.
Was sind Kriebelmücken?
Die Kriebelmücke ist eine heimische Mückenart. Sie ähnelt äußerlich der Stubenfliege. Männchen und Weibchen saugen Nektar, die Weibchen auch noch Blut. Etwa fünf Kriebelmückenarten attackieren uns Menschen.
Was unterscheidet die Kriebelmücke von anderen Mücken?
Kriebelmücken sind weltweit verbreitete, blutsaugende Parasiten, zwei bis sechs Millimeter große, grau, blaugrau bis schwarz gefärbte, fliegenähnliche Insekten mit kleinem Kopf und einem buckelförmigen, fast kugeligen Brustsegment.
Im Unterschied zu "Stichsaugern" sind Kriebelmücken "Poolsauger". Sie besitzen Säge- und Spreizwerkzeuge, mit denen sie kleine Löcher in unsere Haut ritzen. Damit erzeugen ihre scharfen Mundwerkzeuge zunächst eine Wunde, in der sich Blut sammelt. Dieses wird dann aufgesaugt. Das Blut benötigen sie als Eiweißlieferant für ihre Eier. Beim Biss gibt die Kriebelmücke gerinnungshemmende Substanzen in die Wunde.
Wo kommt die Kriebelmücke vor?
Kriebelmücken kommen seit vielen hundert Jahren in ganz Rheinland-Pfalz vor. Sie benötigen Fließgewässer, um ihre Eier darin abzulegen. Dort wachsen nach ein bis zwei Wochen die Larven heran. Nach wenigen Tagen schlüpfen aus ihnen die Mücken. Normalerweise bevorzugen Kriebelmücken Wildtiere als Wirt. Besonders beliebt sind Weidetiere: Kühe oder Pferde. Die Tiere sind groß, so dass sie große Angriffsfläche zum Blutsaugen bieten. Und sie stehen relativ still.
Theorie unseres Biologen: Da es immer weniger Wildtiere gibt und auch die Weidetierhaltung zurück gegangen ist, wird der Mensch häufiger attackiert. Um ihre Opfer zu finden, fliegt sie auch ein paar hundert Meter weit. Zwischen Mai und September ist sie unterwegs. Bei schönem, schwülwarmem und schwachwindigem Wetter sind Kriebelmücken besonders aktiv.
Im Gegensatz zu Stechmücken dringen Kriebelmücken nie in Wohnungen oder Ställe ein. Der Anflug auf den Menschen erfolgt zunächst über den Geruchssinn, visuell erst in der Nähe. Körper- und Schweißgeruch spielen eine besondere Rolle. Kriebelmücken fliegen den Menschen geräuschlos an und erwecken bei der Landung auf der Haut keinerlei Gefühl von Berührung.
So machen sich Bisse der Kriebelmücke bemerkbar
Der zunächst schmerzlose Biss hinterlässt oft einen kleinen Blutpunkt. Später jucken und schmerzen die Bissstellen, die bevorzugt an dünnen Hautpartien zu finden sind. Sie hinterlassen noch nach Tagen typische Schwellungen. Daraus kann ein erbsen- bis linsengroßes Knötchen mit einem nachfolgenden eitrigen Bläschen entstehen. Schuld ist der giftige Speichel, den die Kriebelmücke in hoch konzentrierten Mengen abgibt.
Warum die Bisse der Kriebelmücke so gefährlich sind
Die gerinnungshemmenden Substanzen, die die Kriebelmücke in die Wunde gibt, können zu allergischen Reaktionen führen. Rötungen können entstehen, extreme Schwellungen, bis hin zu Wundinfektionen. Schlimmstenfalls kann es zu einer Blutvergiftung kommen, denn durch die Wunde können Krankheitserreger gelangen. Auch Kopf- und Gliederschmerzen können nach einem Biss auftreten.
Das sollte man nach einem Biss tun
Am besten direkt mit Wasser oder Eis kühlen. Wer nichts dabei hat, nimmt Spucke, die desinfiziert auch. Wenn sich nach einem Tag keine Besserung einstellt, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die Bisse der Mücke können Bakterien übertragen, die Schmerzen und Fieber auslösen.
Treten auffällig große Schwellungen auf, sollte man das Blut auf eine Allergie hin untersuchen lassen. Die kann sich im schlimmsten Fall auf den Kreislauf auswirken und sogar lebensbedrohlich werden.
Je nach Befinden empfehlen sich antiallergikahaltige Gels, Dermatokortikoide oder Antibiotika-haltige Salben. Bei eitrigen Prozessen sollte man zu Antiallergika oder gegebenenfalls Herzkreislauf-Präparaten greifen.
So funktioniert die neue Methode mit dem Hitzestift
Neu auf dem Markt ist der Elektronische Stichheiler, auch Hitzestift genannt. Er wirkt wie früher der alte Haushaltstrick mit einem heißen Löffel auf den frischen Stich. Je schneller er eingesetzt wird, umso wirkungsvoller ist der Hitzestift. Sechs Sekunden lang sollte man die Stichwunde der Hitze aussetzen. Die Hitze lässt die Gift des Stiches ausflocken, damit so eine Schwellung und Juckreiz verhindert wird.
So kann man Kriebelmückenbissen vorbeugen
Am besten vorher mit Mückenschutzsprays einreiben. Hier kann man sich Rat in der Apotheke holen, denn die Hautverträglichkeit ist bei jedem unterschiedlich. Außerdem hilft es, lange Kleidung zu tragen, denn die Kriebelmücke kann nicht hindurch stechen. Auch Feuchtgebiete und Wiesen sollte man meiden, denn in der Nähe von Brutplätzen und Weidetieren kommen Kriebelmücken häufiger vor.