Novavax ist neu, doch die Technologie dahinter seit vielen Jahren bekannt. Und so könnte der neue Impfstoff gerade für die interessant sein, die sich noch nicht zu einer Impfung gegen Covid-19 durchringen konnten.
Rund ein Jahr nach Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus liegt die Quote der vollständig Geimpften laut Robert Koch-Institut in Deutschland bei rund 74 Prozent. Nach wie vor zu wenig, um das Virus ausreichend einzudämmen.
Hoffnung liegt nun im neu zugelassenen Impfstoff mit dem offiziellen Namen "Nuvaxovid" des US-amerikanischen Herstellers Novavax. Er könnte auch Menschen überzeugen, die sich bislang nicht gegen Corona impfen lassen wollten, weil sie Vorbehalte gegenüber den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson&Johnson sowie den genbasierten mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna hatten.
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Wie funktioniert Novavax?
Novavax beruht auf einem klassischen Prinzip, ähnlich der Grippeimpfung. Hier werden die Spike-Proteine des Corona-Virus nicht im Körper, sondern künstlich im Labor erzeugt. Werden sie verimpft, erkennt der Körper sie als fremd und aktiviert das Immunsystem, bildet Antikörper.
Die mRNA-Impfstoffe hingegen enthalten Erbinformationen, einen Bauplan für kleine Partikel des Corona-Virus, die Spike-Proteine. Mit Hilfe dieses Bauplans produziert der Körper nach der Impfung die ungefährlichen Spike-Proteine selbst. Und um sich zu schützen, auch die Antikörper und Abwehrzellen, die das Corona-Virus bekämpfen.
Wie gut wirkt Novavax?
Laut der Zulassungsstudie verringert Novavax die Wahrscheinlichkeit, an der Alpha-Variante von Covid-19 zu erkranken, um rund 90 Prozent. Auch das Risiko für einen schweren Verlaufs reduzierte sich. Wie gut Novavax gegen die Omikron-Variante schützt, untersucht der Hersteller derzeit.
Wie alle Impfstoffe verursacht auch Novavax leichte Impfreaktionen wie Schmerzen im Arm, Kopfschmerzen oder Fieber. Schwere Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündungen sind bislang weniger aufgetreten als bei anderen Impfstoffen gegen Covid-19, dies könnte ein Vorteil des neuen Impfstoffs sein.
Wer kann sich mit Novavax impfen lassen?
Seit Montag, 24. Januar 2022 kann man sich auf der Website impftermin.rlp.de für die Novavax-Impfung anmelden. Geimpft werden soll dann ab Ende Februar 2022. Ob nur in bestimmten Impfzentren oder auch andernorts, klärt das Land Rheinland-Pfalz derzeit. Während es in manchen Bundesländern wie Brandenburg eine Priorisierung für Pflege- und Klinikpersonal geben soll, ist der Impfstoff in Rheinland-Pfalz vorerst für alle gleichermaßen verfügbar.
Ob die erste Charge, die nach Rheinland-Pfalz geliefert wird, ausreicht, kommt auf die Nachfrage an. Zwischen dem ersten und zweiten Impftermin liegen drei bis vier Wochen.