Lautstarke Partnersuche - gesetzlich geschützt

Frösche und Kröten geben wieder ihr Konzert

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Manche Menschen sind genervt vom lauten Quaken der Amphibien. Dabei sollte man sich freuen, dass man die Tiere überhaupt noch hören kann.

Seit etwa 380 Millionen Jahren gibt es Amphibien auf unserer Welt. Seit rund 250 Millionen gibt es Frösche und Kröten, so wie sie heute aussehen. Sie gehören also zu den ältesten Tierarten auf dem Planeten. Umso trauriger ist es, dass in den letzten Jahrzehnten etwa 60 Prozent der Amphibien zurückgegangen sind, manche Arten sind sogar vom Aussterben bedroht.

Man unterscheidet drei Gruppen

  • Frösche, Kröten und Unken. Sie gehören zu den Lurchen.
  • Frösche haben eine glatte Haut und können weit springen.
  • Kröten besitzen eher eine warzenartige Haut und haben kurze Beine, deshalb laufen sie eher.
  • Unken sind krötenähnlich, aber etwa nur halb so groß.

Alle ernähren sich von Kleinstlebewesen: Insekten, Fische und Kaulquappen. Allerdings bevorzugen sie unterschiedliche Lebensräume:

  • Frösche mögen auf Dauer gern tiefere Teiche.
  • Kröten leben eher an Land und kommen nur zum Ablaichen in kleinere Tümpel.
  • Unken leben in Tümpeln in Steinbrüchen oder Tongruben. Typisch für sie ist die herzförmige Pupille.
Michael Markowski vom NABU-Naturschutzbund, Bingen
Michael Markowski vom NABU-Naturschutzbund in Bingen kümmert sich um die Erholung der Froschpopulationen.

Alle Amphibien sind gesetzlich geschützt, man darf sie weder fangen, jagen noch töten. Auch deren Lebensstätte, also der Teich indem der Frosch lebt, ist geschützt.

Die Tiere können sehr laute Geräusche von sich geben. Sollte die Lärmbelastung zu groß werden, kann man sich an die Naturschutzverbände wenden, um nach Lösungen zu suchen.

Folgende Arten kommen in Rheinland-Pfalz vor

Laubfrosch:
Er ist einer der bekanntesten Frosch-Arten. Maximal fünf Zentimeter groß und hellgrün gefärbt. Tagsüber lebt der Laubfrosch in Bäumen und Sträuchern und am Abend sucht er sein Gewässer auf. Er bevorzugt fischfreie, vegetationsfreie Kleingewässer in Auenlandschaften mit Gehölzen in der Nähe. Einzigartig sind seine Haftfinger, mit denen er in den Bäumen klettern kann. Der Laubfrosch ist "streng geschützt."

Seefrosch:
Mit etwa 14 Zentimetern ist er der größte heimische Wasserfrosch. Die Männchen sind etwas kleiner. Der olivgrün gefärbte Frosch fällt durch seine keckernden Laute und die dunklen Schallblasen auf. Wo "Seefrösche" und "Kleiner Wasserfrosch" gleichzeitig leben, können sie Bastarde zeugen. Die Bastarde werden "Teichfrösche" genannt. Der Seefrosch gilt als "besonders geschützt".

Kleiner Wasserfrosch:
Der grasgrüne Frosch mit dunklen Flecken ist mit max. sieben Zentimetern der kleinste Wasserfrosch. Im Vergleich zum Seefrosch hat er kürzere Oberschenkel und weiße Schallblasen. Er bevorzugt nährstoffarme Gewässer und gilt als "streng geschützt".

Erdkröte:
Die Erdkröte ist die häufigste Amphibienart und mit elf Zentimetern auch eine der größten. Sie ist braun gefärbt. Die Erdkröte ist besonders auf ihrer Wanderung vom Winterquartier zu ihren Laichgewässern durch den Verkehr gefährdet. Sie bevorzugt kleine Teiche und Tümpel. Sie gilt als „besonders geschützt“.

Die geschützte Wechselkröte ist farbenfroh und prächtig
Besonders prächtig ist die geschützte Wechselkröte, die sich gerne in Sand- und Kiesbereichen aufhält.

Wechselkröte:
Eine etwa neun Zentimeter große und dreifarbig marmorierte Kröte. Sie bevorzugt steinige und trockene Gebiete mit sandigem Boden. Die Laichgewässer sind vegetationsarme Teiche. Ihre Laute sind trillerartig. Schutzstatus "streng geschützt".

Geburtshelferkröte:
Mit etwa sechs Zentimetern ist sie eine relativ kleine Kröte. Gelblich bis bräunliche Färbung mit dunklen Flecken. Auffällig sind ihre goldenen Augen mit senkrechten Pupillenschlitzen. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Gewässer in Steinbrüchen oder Tongruben. Besonderheit: Das Männchen trägt die Laichschnüre um die Hinterbeine und setzt diese später ins Wasser ab. Schutzstatus: "streng geschützt".

Gelbbauchunke:
Ein kleiner Froschlurch mit gelben Fleckenmuster auf der Bauchseite. Er gehört zu den Pionierarten. Unken sind nur maximal fünf Zentimeter groß und leben in kleinen temporären Pfützen, Traktorspuren und Wassergräben, die frei von Fressfeinden sind. Schutzstatus "streng geschützt".

Alle Arten sind gefährdet durch die Zerstörung von Gewässern, Trockenlegung von Feuchtgebieten, Eintrag von Müll, Dünger und Pestiziden in der Landwirtschaft. Amphibien haben eine empfindliche Haut.

Durch die Haut atmen sie, weshalb sie durch Kontakt mit Pestiziden sogar sterben können. Bei der Wanderung zu den Laichgewässern sind sie durch den Verkehr gefährdet. Natürliche Feinde sind: Libellenlarven, Gelbrandkäfer, Störche, Raubvögel, Kleinsäuger, Füchse, Molche und adulte Tiere für Kaulquappen.

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Autor/in
SWR Fernsehen