Telegram - mittlerweile weit verbreitet unter Smartphone-Nutzern und regelmäßig in den Schlagzeilen. Denn: Die Plattform wird auch vermehrt von radikalen Verschwörungstheoretikern und kriminellen Gruppen genutzt.
Dass Telegram solche Gruppen anzieht, liegt am Umgang, den das Netzwerk mit den Inhalten pflegt, die über die Plattform ins Netz gestellt werden. So wird Löschanfragen nicht nachgegangen - auch bei illegalen Inhalten, bei Hass und Hetze.
Allein zwischen November 2021 und Anfang Januar 2022 zählten ARD-Journalisten 250 Mordaufrufe, zum Beispiel gegen Politiker oder Polizisten. Mittlerweile hat das Bundeskriminalamt eine Taskforce zu Telegram eingerichtet. Auch der Verfassungsschutz beobachtet bestimmte Nutzer.
Hass und Hetze bei Telegram schwer zu kontrollieren
Mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz gäbe es eigentlich juristische Mittel, um Hass und Hetze bei Telegram zu stoppen. Die Betreiber halten sich aber nicht an dieses Gesetz.
Deswegen hat das Bundesjustizministerium ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Zwei Warnungen wurden bereits versandt, blieben aber unbeantwortet.
Offizieller Firmensitz in Dubai vermutet
Telegram ist auch deswegen so schwer zu fassen, weil es bislang keine offizielle Adresse gab. Der Firmensitz wird in Dubai vermutet - wo genau, war bis vor Kurzem unklar.
Nun hat die Bundesregierung im Bußgeldprozess gegen Telegram Ende Januar 2022 nun scheinbar Hilfe vom Unternehmen Apple bekommen. Der amerikanische Konzern übermittelte den deutschen Behörden offenbar eine gültige Adresse. Ob Telegram jetzt reagiert, bleibt abzuwarten (Stand 03.02.2022).