Gleich am Rathaus beginnt die Thiergartenstraße, die ihren Namen einer Laune der einstigen Herrscher über den Ort verdankt. Am Ende der Straße, dort, wo heute der Waldsee liegt, begann einst der "Thiergarten".
Das war ein sehr großes eingezäuntes Stück Wald, ein riesiges Freigehege mit entsprechendem Wildbestand. In dem pflegten die "Pfalzgrafen bei Rhein", zu deren Herrschaftsgebiet Argenthal eine Zeit lang gehörte, zu jagen. Eingezäunt war das Gebiet, damit Hirsch und Reh nicht abhauen und die "Hohen Herren" leichte Beute machen konnten.
Heute gehen die Argenthaler anders mit ihren Tieren um. Da ist am Anfang der Thiergartenstraße der Biobauer, der Rinder nach Grundsätzen züchtet, die das Wohl des Tieres schützen. Um die Kurve leben im Garten eines Einfamilienhauses ein halbes Dutzend glücklicher Hühner neben zwei netten Ziegen, die alle zusammen nichts zu fürchten haben, außer vielleicht die Wildkatze aus dem nahen Wald.
Selbst der Fuchs, der dort lebt und sich regelmäßig sein Futter bei einer Familie in der Thiergartenstraße holen kommt, ist harmlos. Gegen alle Krankheiten geimpft, darf er sogar mit den Hunden der Familie spielen.
Ganz ungefährlich und ungefährdet sind die Tiere eines kreativen Rentners in der Thiergartenstraße. Er sägt sie nämlich aus Holz aus. Ochs und Esel zu Weihnachten, Hasen und Gänse zu Ostern. Die Senioren-Kreativrunde bemalt sie anschließend. Für die macht der Rentner den "Holzwurm".
Andreas Becker ist Bio-Bauer. Er züchtet Rinder nach den strengen Vorgaben der Bioland-Bewegung. Außerdem ist er Metzgermeister. Er schlachtet selbst auf seinem Hof, zerlegt selbst und vermarktet die Produkte sogar selbst.