Die Lahnstraße in Dausenau ist knapp einen Kilometer lang. Doch der wichtigste Teil der Straße befindet sich zwischen den zwei alten Wachtürmen der Stadtmauer. Der eine gerade mit einem Tor für den Durchgangsverkehr, der andere schief und neben der Straße. Es soll schon Autofahrer gegeben haben, die Angst hatten, dass der Turm auf die Straße stürzt. Hier muss jeder vorbei, der im Lahntal die Strecke zwischen Nassau und Koblenz fährt.
Die Lahnstraße ist die "Einkaufsmeile" von Dausenau. Eine Schneiderei, mehrere Gasthäuser und ein Lebensmittelladen sind hier angesiedelt. Den Dorfladen gibt es erst seit fünf Jahren. Er entstand aus einem Projekt der Gemeindepsychiatrie der Arbeiterwohlfahrt, die insgesamt elf dieser Läden betreibt. Betriebe, in denen Angestellte Seite an Seite mit psychisch beeinträchtigten Menschen zusammen arbeiten. Der Laden ist wichtig für die Anwohner der Lahnstraße, für die der Weg nach Bad Ems oder Nassau zu beschwerlich ist.
Auf der Stadtmauer stehen die Häuser der Lahnstraße, die dem Fluss zugewandt sind. So auch das Wirtshaus an der Lahn. Gut geschützt durch die Stadtbefestigung bot es den Schiffern und Fuhrleuten eine sichere Einkehr für die Nacht. Heute machen hier Radler Station, die auf ihrem Weg durch das Lahntal auch durch die Lahnstraße kommen. Das Gebäude ist mehr als 350 Jahre alt und gehört Familie Hachenthal. Die betreiben das Wirtshaus schon seit vielen Jahren nicht mehr selbst, sondern haben es verpachtet.