Ein Film von Thomas Keck
Im Landkreis Trier-Saarburg, direkt an der Grenze zum Saarland, liegt Kirf, ein Dorf mit rund 800 Einwohnern und einer großen katholischen Kirche.
Die steht mitten im Dorf und – natürlich – in der Kirchstraße. Doch leider finden hier keine Gottesdienste mehr statt. Sankt Remigius ist baufällig, Putz fällt von der Decke, im Gewölbe klaffen Risse.
Die Sanierungskosten würden sich laut einem Gutachten auf 1,5 Millionen Euro belaufen – eine Summe, die nicht zur Verfügung steht.
Da gleichzeitig in Kirf, wie überall in Deutschland, immer weniger Menschen den Gottesdienst besuchen, steht das Gotteshaus aus dem 19. Jahrhundert vor einer ungewissen Zukunft.
Von einer Umnutzung ist die Rede. Doch wie die aussehen soll, darüber scheiden sich die Geister. Den Bewohnern der Kirchstraße jedenfalls liegt die Kirche am Herzen. Viele von ihnen sind hier getauft, zur Kommunion gegangen und haben geheiratet.
Der Ortsbürgermeister, selbst in der Kirchstraße aufgewachsen und ehemaliger Messdiener, sucht nach Möglichkeiten, das Gebäude zu retten. Denn was wäre die Kirchstraße ohne Kirche? Nicht viel mehr als eine Durchgangsstraße für die Pendler nach Luxemburg.
Deren Zahl hat ab den 1990er Jahren stark zugenommen. Rund 5.000 kommen täglich durch, und nachmittags ist meistens Stau auf der Kirchstraße. Trotzdem leben die Menschen gerne hier – zumindest so lange die Kirche noch im Dorf steht.