Hottenbach liegt im Hunsrück in der Nähe von Idar-Oberstein. Das Dorf zählt 600 Einwohner. Die Ringstraße führt wie ein Ring rund um das Dorf. Nur mit den Hausnummern geht es ein wenig durcheinander – aber daran haben sich die Hottenbacher gewöhnt. Die Ringstraße ist Heimat für diejenigen, die immer hier geblieben sind – wie die Metzlers. Gelebt haben sie seit jeher von der Landwirtschaft, heute haben sie sich auf die Mutterkuhhaltung spezialisiert. Sie wohnen in einem der ältesten Häuser im ganzen Hunsrück. Im Jahre 1710 wurde das Fachwerkhaus erbaut. "Haus Stienes" wird es im Dorf genannt.
Die Ringstraße ist Heimat auch für die, die nach langen Jahren auswärts wieder heimgekehrt sind. Gert Dahlheimer, der Gastwirts-Enkel, hat als junger Mann Hottenbach verlassen – Studium, Arbeit als Ingenieur und Berufsschullehrer. Doch nachdem die Pflichten des Berufslebens hinter ihm liegen, hat er genug von der Großstadt und ist zurück in sein Heimatdorf gekommen. Eine Verbindung in das Hunsrück-Dorf hat Gert Dahlheimer während seiner Stadt-Zeit immer gehalten: das war der Saal im Gasthaus seiner Großeltern. Zusammen mit anderen Hunsrückern hat er die Initiative KAFF gegründet. Das ist die Abkürzung für "Kultur auf Feld und Flur". "Kaff" hat über die Jahre viele bekannte Künstler, ob Folk, Rock, Jazz oder Kabarett, in den Saal Dahlheimer geholt.
Bill Kalavsky kam von weit her – und hat in Hottenbach seine neue Heimat gefunden. Er stammt aus Ohio/USA. Als Soldat war er in Baumholder stationiert – und ist nach seiner aktiven Zeit im Hunsrück geblieben. Die alte Scheune hat er ausgebaut – für sein Hobby: schwere Motorräder. Die Hottenbacher Ringstraße ist für sie alle ein Stück Heimat. Für die, die nie weg waren. Für die, die wieder zurückgekehrt sind. Und für den Amerikaner, der längst ein Hunsrücker geworden ist.