Ein Film von Lutz Näkel
Herkersdorf im Westerwald hat nicht nur ein Wahrzeichen, sondern gleich zwei. Neben dem historischen Druidenstein gibt es seit 2010 den Neubau des Ottoturms, der einen hervorragenden Ausblick über die Landschaft bietet.
Das Wahrzeichen von Herkersdorf hat seinen Ursprung in grauer Vorzeit: Der Druidenstein ist der erstarrte Schlot eines Vulkans, der vor vielen Millionen Jahren, im Tertiär, aktiv war. Der Sage nach soll hier die Tochter eines keltischen Stammesfürsten wegen einer verbotenen Liebe geopfert worden sein. Herke hieß sie, und nach ihr ist Herkersdorf angeblich benannt.
Heute ist Herkersdorf ein Ortsteil der Stadt Kirchen im Westerwald, bis 1969 war das Dorf eine eigenständige Gemeinde. In gewisser Weise sind die Herkersdörfer aber auch heute noch eigenständig, das bewiesen sie 2018, als die örtliche Grundschule geschlossen werden sollte. Im Dorf gründete sich eine Elterninitiative, die sich für den Erhalt der Schule stark machte und damit zum Verwaltungsgericht ging. Die Sache machte medial einigen Wirbel, und als schließlich das Gericht im Sinne der Eltern entschied, war der Jubel in Herkersdorf groß.
Gut besucht ist im Sommer das zweite "herausragende" Wahrzeichen des Orts: Seit 110 Jahren wird Herkersdorf vom Ottoturm überragt, einer fast 20 Meter hohen Aussichtsplattform. 2006 war der alte Ottoturm baufällig geworden und musste abgerissen werden, aber die Herkersdörfer – und nicht nur sie- spendeten für einen Neubau. Der wurde 2010 fertig und bietet seitdem wieder einen fantastischen Rundblick über die Höhen des Westerwalds.