Ein Film von Gudrun Fünther
Etwa 3.700 Menschen leben in Kripp, einem Stadtteil von Remagen am Rhein. Ein junger Ort, gegründet erst 1706, als Zwischenstation der Treidelschifffahrt zwischen Köln und Koblenz. Sogenannte Treidelpferde zogen damals Schiffe flussaufwärts. Kripp war die Krippe, die Futterkrippe für Pferde. Viel später, in den 1930 bis 1950er Jahren war Kripp sogar Kurort. Das Heilwasser von Bad Kripp kam aus der Maria-Luisen-Quelle. An diese Zeit erinnert die Quellenstraße mit ihrem Namen.
Die Quellenstraße führt durch den Ortskern bis an den Rhein zur Fähre nach Linz. Das erste Haus hier steht am Fluss, bei Hochwasser auch im Fluss. Es ist ein modernes Wasserschloss, sagen die Bewohner, denn das Mehrfamilienhaus wurde in einer Wanne gebaut, sollte darin trocken bleiben, auch wenn rings herum das Wasser steht.
Das älteste Wohnhaus der Quellenstraße ist die frühere Johanneskapelle. In den 1960er Jahren war die verfallene Kirche von einem Kölner Künstlerpaar aufwendig saniert worden. Heute ist sie Eigenheim von Menschen, die die alte Bausubstanz wertschätzen. Das Wohnen an der Quellenstraße ist vielfältig, es gibt Eigenheime mit Weinberg oder auch mit der Baubude.
So heißt eine Firma, die Werbedisplays und auch viel Innovatives aus Abfall- und Recyclingstoffen herstellt. Möbel aus Holzabfällen, Taschen aus LKW-Planen oder Feuerwehrschläuchen. Den alten Charme des Dorfes wollen viele in der Quellenstraße nicht loslassen. Der Bürger- und Heimatverein und ein Traditionsverein kümmert sich um die Kripper Geschichte, um Erhaltenswertes und um ein lebendiges Miteinander im Stadtteil.