Ein Film von Sarah Wilk
In Mühlbach am Glan ist der Name Programm. Denn der kleine Ort in der Westpfalz ist benannt nach einem "Bach mit einer Mühle" an der rechten Glanseite. Etwa 1.000 Menschen leben hier, nicht weit entfernt von der Stadt Kusel. Ihre Häuser liegen entweder direkt am Fluss oder an den Hängen des Potzberges. Der ist mit seinen 562 Metern der höchste Berg in der Umgebung, auf dem auch die Dorfkirche thront.
Egal, ob von oben oder unten, die Bewohner können jeden Tag den idyllischen Ausblick ins Glantal genießen. Mühlbach war bis 1969 eine selbständige Gemeinde. Seitdem gehört sie zur Ortsgemeinde Altenglan. Doch die Mühlbacher*innen sind stolz auf ihren Ort und seine Geschichte. So nannte man die Menschen von hier einst "Waffeler". In Anlehnung an die "Grumbeerwaffele": Ein Armeleute-Essen aus der Zeit, als viele Dorfbewohner in den Quecksilberminen rund um Mühlbach arbeiteten. Passend also, dass der Dorfbrunnen ein Waffeleisen darstellt.
Dass die Menschen aus Mühlbach Wert auf Tradition legen, spürt man besonders in der Moorstraße.
Hier liegt die Bäckerei Schäfer, das Lebenswerk von Felix Schäfer. Seit 50 Jahren schon steht er Tag ein Tag aus in der Backstube und versorgt die Mühlbacher*innen mit frischem Brot und Brötchen. Inzwischen arbeitet auch seine Tochter in der Bäckerei. Gerade macht sie ihren Meister und bringt frischen Wind in den Laden. Vielleicht wird sie eines Tages die Bäckerei leiten? Diese Sorgen muss sich der Dachdeckermeister aus der Moorstraße nicht mehr machen. Bei ihm steht fest: sein Sohn wird den Traditionsbetrieb, der 1974 von seinem Vater gegründet wurde, übernehmen. Bis es soweit ist, arbeiten sie Hand in Hand und decken gemeinsam die Dächer in der Moorstraße in Mühlbach – und weit darüber hinaus.