Neuer Name, neues Design

Aus "Ebay Kleinanzeigen" wird "Kleinanzeigen"

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Autor/in
Michael Wegmer
SWR-Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer
Onlinefassung
Michael Herr

Im Mai streicht "Ebay Kleinanzeigen" das "Ebay" aus dem Namen. Wer ein paar Tipps beachtet, verkauft auch weiter sicher und erfolgreich auf der Onlineplattform.

Das größte Kleinanzeigen-Portal Deutschlands bekommt einen neuen Anstrich. Viele Nutzerinnen und Nutzer sind schon vorab informiert worden: Vom 16. Mai an wird das regionale Anzeigenportal "Ebay Kleinanzeigen" den Namen "Kleinanzeigen" tragen. Was bedeutet das für die Nutzer und Nutzerinnen?

Die auf den ersten Blick ziemlich kleine Änderung hat in den sozialen Netzwerken einiges an Aufsehen produziert und auch ironische Kommentare zur Folge gehabt:

Ein anderer Nutzer merkt an, dass das Portal sich damit zum zweiten Mal bei Design und Name neu erfindet:

"Kleinanzeigen" bleibt für Privatleute kostenlos

Was aus Marketingperspektive interessant ist, ist für die Bestandsnutzerinnen und Nutzer gar nicht so spektakulär: Die Seite wird in Zukunft etwas anders aussehen, sehr schlicht und übersichtlich, oben mit einem gelben Querbalken für alle Suchfunktionen, auch die Schriftart ändert sich. Aber alles, was wichtig ist für Nutzerinnen und Nutzer, das bleibt.

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Die Bewertungen, die Usernamen und Passwörter, die App für Mobilgeräte, all das kann weiter eingesetzt werden wie bisher. Sogar die alte Internetadresse wird noch jahrelang funktionieren und einfach auf die neue Seite umgeleitet. Und das Wichtigste, Kleinanzeigen bleibt für Privatpersonen kostenlos, hat der neue Chef versichert.

Hintergrund: Portal ist schon lange verkauft

Hintergrund dieser kleinen Umstellung ist, dass Ebay seine Kleinanzeigentochter schon vor einigen Jahren an den norwegischen Konzern Adevinta verkauft hat, einen Spezialisten für Online-Kleinanzeigen. Er betreibt zum Beispiel auch die Gebrauchtwagenplattform "mobile.de". Und beim Verkauf hat man sich darauf geeinigt, dass der Name "Ebay" spätestens in drei Jahren von der Seite verschwinden soll. Es wäre noch etwas Zeit gewesen, bis Sommer 2024, aber da alle nötigen Vorkehrungen bereits getroffen sind, folgt die Umstellung schon jetzt.

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Anzeige schalten - so gehts richtig!

Damit bleiben auch die Regeln für einen erfolgreichen Verkauf bei "Kleinanzeigen" erst mal dieselben wie bei "Ebay Kleinanzeigen": Ein erfolgreiches Inserat sollte so viele Infos über den Artikel wie möglich enthalten. Dazu gehören natürlich auch aussagekräftige Fotos.

Sparsamer umgehen sollte man dagegen mit persönlichen Daten. Wer Betrügern das Leben schwer machen will, sollte in den Freitextfeldern auf die meisten Angaben verzichten. Eine Mail-Adresse, die mit Paypal verknüpft ist, kann missbräuchlich eingesetzt werden, man sollte sie lieber nicht im Inserat angeben. Die Kommunikation mit Interessenten kann ganz leicht über die Chat-Funktion von "Kleinanzeigen" passieren, dazu braucht es keine private Telefonnummer. Wenn ein Kaufinteressent einem hier unverschämt kommt, kann er einfach geblockt werden.

Nicht mal der Stadtteil oder der konkrete Wohnort gehören zwangsläufig in die Anzeige. Und nicht mal fürs Selbtsabholen muss sie zwangsläufig rausgerückt werden. Im Zweifel kann man den Käufer zumindest bei handlichen Verkaufsobjekten auch an einem neutralen Ort treffen.

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 Was sind die häufigsten Betrugsmaschen?

Die Polizei warnt immer wieder vor dem sogenannten Dreiecksbetrug. Dabei handelt der Betrüger als Zwischenhändler, kopiert mein Inserat und lässt den Kaufbetrag von einem unwissenden Dritten an mich überweisen. Ich verschicke den Artikel aber an den Betrüger, und der Dritte zieht irgendwann seine Zahlung zurück, weil er den Artikel ja nicht bekommen hat.

Auch beim Abholen kann man übers Ohr gehauen werden, ein Betrüger zahlt vorab per Paypal, holt dann die schöne Blumenvase, behauptet aber hinterher, er hat den Artikel nie bekommen, Paypal zahlt ihm das Geld zurück.

Wenn ich was kaufen möchte, dann versuchen Betrüger häufig, mich zu nicht abgesicherten Bezahlmethoden zu überreden. Wenn ich Geld aktiv überweise, dann ist es halt weg, auch wenn ich keine Ware bekommen, und es wird sehr schwer, das wiederzukriegen.

 Tipps für Kauf oder Verkauf ohne Scherereien

Man sollte sich nicht dazu überreden lassen, mit dem Kaufpartner per E-Mail oder Whatsapp zu kommunizieren. Auch für den Abschluss des Kaufs muss man mittlerweile die Seite nicht mehr verlassen; die Funktion "sicheres Bezahlen" bietet einen Käuferschutz.

Wer die Zahlung über einen externen Dienstleister wie Paypal abwickeln will, dann immer mit Käuferschutz; auf keinen Fall sollte man sich auf die Option "Geld an Freunde und Bekannte senden" einlassen. Die ist zwar kostenlos, ist aber nicht abgesichert. Wenn der Kauf doch platzt, läuft man seinem Geld hinterher.

Schutz gegen die "Austauschmasche"

Wer einen Artikel verkauft, sollte bei Selbstabholung auf Barzahlung bestehen und den Empfang quittieren lassen. Bei einem teureren Artikel wie einem Fernseher sollte außerdem der Zustand des Gerätes vor dem Verkauf gut dokumentiert werden. In solchen Fällen verfallen Betrüger nämlich regelmäßig auf die sogenannte Austauschmasche. Dabei wird ein Artikel nach Verkauf und Bezahlung als defekt reklamiert. Zum Beweis wird dann ein völlig anderes, kaputtes Gerät zurückgeschickt.

Wer sich vor dem Versenden eine Kopie der Originalrechnung macht und das Schild mit der Gerätenummer fotografieren, kann solche Vorwürfe leicht entkräften - und lässt die Betrüger ins Leere laufen.

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Michael Wegmer
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