Verkehrswende und E-Mobilität

Bedenken gegen E-Autos: Mythen oder Fakten - im Check

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Autor/in
Tina Fuchs
Onlinefassung
Katharina Fortenbacher-Jahn
Katharina Fortenbacher-Jahn, SWR Aktuelle Wirtschaft

Verbrenner statt E-Auto: Viele fürchten, ein E-Auto sei zu teuer, das Laden zu kompliziert oder die Reichweite zu kurz. Aber ist das tatsächlich so? Wir machen den Praxis-Test.

Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt: 15 Millionen E-Autos sollten in sechs Jahren auf deutschen Straßen fahren. Bis jetzt sind es gerade mal rund eine Million E-Autos. Es gibt viele Vorbehalte bei Autofahrern und Autofahrerinnen: Dazu gehören Sorgen wie diese: E-Autos seien teuer, die Ladeinfrastruktur reiche nicht und weit komme man damit auch nicht.

Verbraucherzentrale beantwortet Ihre Fragen E-Auto kaufen oder beim Verbrenner bleiben?

Stefan Hartmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz war zu Gast bei SWR1, um Ihre Fragen zum Thema E-Auto zu beantworten.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

E-Auto in der Praxis

Der SWR hat mit einer Autofahrerin einen Praxis-Test gemacht. Sie hat sich vor Kurzem ein neues Auto gekauft und nach langer Überlegung für einen Verbrenner entschieden. In unserem Film testet sie ein E-Auto.

Vorbehalt Nummer 1: Die Lademöglichkeiten

Ladepunkte gibt es an Privathäusern, bei Arbeitsstätten, manche auf großen Parkplätzen von Supermärkten oder öffentliche Ladesäulen in Kommunen oder an Autobahnen.

Die wichtigste Ladesäule ist dabei die zu Hause oder im Betrieb. Die überwiegende Mehrheit der Ladevorgänge, nämlich 80 Prozent, findet zu Hause oder bei der Arbeit statt. Die Auslastung der öffentlichen Ladesäulen dagegen ist relativ gering, sie liegt durchschnittlich bei 15 Prozent.

Unsere E-Auto-Testfahrerin müsste tatsächlich öffentlich laden, denn weder bei ihr zu Hause noch dort, wo sie arbeitet, stehen Ladesäulen. Allerdings gibt es in ihrer Gemeinde, in Magstadt, nur eine öffentliche Ladesäule.

Fazit: Wer privat laden kann, muss sich über Lademöglichkeiten in seinem Ort kaum Gedanken machen. Das liegt auch daran, dass die meisten Strecken, die man im Alltag so fährt, kürzer sind als viele denken. Damit reicht der Akku meistens bis man wieder zu Hause am Ladepunkt ist.

Vorbehalt Nummer 2: Die Ladeinfrastruktur

Deutschlandweit gibt es 125.000 Ladepunkte – bei wachsender Anzahl – und rund 14.500 Tankstellen.

Die Ladekosten für 100 Kilometer bei einem E-Auto liegen bei circa 7 Euro, für 100 Kilometer Kraftstoff bei circa 12 Euro.

Die Kosten hängen stark von der Größe des Fahrzeugs und den Preisschwankungen bei Strom und Sprit ab. Laden ist jedenfalls deutlich günstiger als Tanken.    

Wie lange das Laden im Vergleich zum Tanken dauert, hängt stark vom Modell und der Art der Ladesäule ab. Die Spannweite ist groß: Der ADAC hat gerade ausgerechnet, dass 20 Minuten Ladestopp ein E-Auto für weitere fast 500 Kilometer fit machen können - im schlechtesten Fall sind es nur etwas über 70 Kilometer.

Aber wie weit kann man verlässlich mit einem Elektro-Auto fahren? Für die Fahrt in den Urlaub würde die E-Auto-Testfahrerin in unserem Check es nicht nutzen.

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Vorbehalt Nummer 3: Die Reichweite

Die Reichweite eines durchschnittlichen E-Autos liegt bei rund 400 Kilometern, bei einem Verbrenner bei bis zu 1.000 Kilometern. Allerdings sind 80 Prozent der täglich gefahrenen Fahrstrecken kürzer als 80 Kilometer.

Die Reichweite der aktuellen E-Autos ist eigentlich ziemlich alltagstauglich.

Verbraucherschützer Stefan Hartmann hat im Gespräch mit SWR1 Rheinland-Pfalz erklärt, dass es viele E-Autos mit Reichweiten von 300, 400, 500 Kilometern gebe - und die meisten privat gefahrenen Strecken deutlich kürzer sind. Man müsse sich da eigentlich keine Sorgen machen.

Und für alle, die längere Strecken fahren, erklärt der Verbraucherschützer, an den Autobahnen sei die Infrastruktur schon ziemlich gut ausgebaut. Der Ausbau gehe mit der Zahl der verkauften E-Autos mit.

Und dann ist da noch das Lebensalter der Batterie. In unserem Praxis-Check fragt sich die Probefahrerin, wie gut sich ein gebrauchtes E-Auto verkaufen lässt, wenn die Batterie nicht mehr genug Leistung hätte. Hier geht es also um den Wertverlust von E-Autos.

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Vorbehalt Nummer 4: Der Lebenszyklus 

Batterien halten durchschnittlich 160.000 Kilometer oder acht bis zehn Jahre. Die Leistungsfähigkeit liegt dann noch bei 70 bis 80 Prozent. Viele, die sich ein E-Auto kaufen wollen, sind bei gebrauchten E-Autos skeptisch, das zeigt zum Beispiel der DAT Report zum Gebrauchtwagenmarkt. Es gibt aber auch Entwicklungen, die neuen Schwung in den Markt bringen könnten - zum Beispiel Batterie-Checks.

Bei unterschiedlichen Organisationen gibt es Batterie-Checks, zum Beispiel von ADAC, TÜV oder Dekra, aber auch Autohändler bieten sie an. Dabei lässt sich messen, wie gut eine Batterie noch ist.

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Eine Händlerin sagt: Der Markt für gebrauchte E-Autos ist tot. Aber ist er das? Unsere Recherche zeigt, dass sich schon einiges tut, und noch tun könnte, was gebrauchte E-Autos in Zukunft interessanter machen könnte. Denn: Wenn mehr E-Autos auf die Straßen kommen sollen, spielen Gebrauchte eine wichtige Rolle.

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Links und Quellen:

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Hier gibt es eine Karte der Bundesnetzagentur mit den Ladesäulen in Deutschland. https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/E-Mobilitaet/Ladesaeulenkarte/start.html

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Was Gebrauchtwagen wert sind, dazu gibt die Deutsche Automobiltreuhand, DAT, hier Orientierungswerte. https://www.dat.de/gebrauchtfahrzeugwerte/

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Facts zum Gebrauchtmarkt gibt es im DAT-Report 2024.
https://www.dat.de/report/

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Und hier findet Ihr Infos zum Batteriecheck z.B. vom ADAC:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/batteriecheck-elektroauto/

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ADAC-E-Auto-Test
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/tests/stromverbrauch-elektroautos-adac-test/

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Der Film unseres Plusminus-Teams:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/e-autos-gebrauchtwagen-nachfrage-akkus-preise-100.html

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Unser Podcast-Tipp: Eine neue Form der Mobilität spielt auch eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Im Podcast Kemferts Klima-Podcast geht es um die Frage: Schafft es der Mensch, schafft der Mensch, schafft die Politik es, das Ruder noch herumzureißen und den Klimawandel zu bremsen? Was muss passieren, damit auch unsere Kinder noch in einer Welt leben, wie wir sie kennen? Host Marcus Schödel spricht dazu mit der Energie- und Klimaökonomin Claudia Kemfert, eine der wichtigsten Stimmen zum Thema Klimawandel in Deutschland. Sie schauen, welche wissenschaftlichen Studien wirklich relevant sind, welche Folgen politische Entscheidungen haben, und sie geben Tipps, was jeder Einzelne tun kann. Hier finet Ihr Kemferts Klima-Podcast:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/kemferts-klima-podcast/93974926/

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Instagram:
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Das Team:

Autor: Michael Wegmer
Redaktion: Katharina Fortenbacher-Jahn

Der Podcast "Plusminus. Mehr als nur Wirtschaft" ist eine Gemeinschaftsproduktion von BR, HR, SWR und WDR.

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