Gerade im Alter wächst das Risiko für Unfälle. Viele Versicherungsunternehmen bieten deshalb spezielle Unfallversicherung für Senioren an. Wie unsere Recherchen zeigen, kann es aber unter Umständen schwierig sein, im Schadensfall tatsächlich Leistungen zu erhalten.
Unfallversicherung: Probleme bei Vorschäden
Probleme mit der Versicherung treten häufig dann auf, wenn der oder die Betroffene bereits vorerkrankt war und der Unfall im Zusammenhang mit der „Vorschädigung“ stehen könnte.
Gerade bei älteren Menschen liegen häufig Vorerkrankungen vor, die Unfälle zumindest mitverursacht haben können. Beispiel: Jemand hatte irgendwann einmal einen Schlaganfall und stolpert dann zu einem späteren Zeitpunkt auf der Kellertreppe, stürzt und verletzt sich schwer. Die Versicherung könnte hier argumentieren, dass der Schlaganfall Beeinträchtigungen nach sich gezogen hat, die wiederum Ursache für den Sturz waren und deshalb die Leistungen kürzen.
Älter und vorerkrankt? Versicherung zahlt häufig nicht
Eine wie große Rolle die Vorerkrankung bei dem Unfall gespielt hat, wird in Prozent bemessen. Bei einer Mitwirkung bis zu 25% darf die Versicherung keine Abzüge bei den Leistungen machen.
Lutz Weiberle ist Fachanwalt für Versicherungsrecht. Er kritisiert: „Das Problem bei Seniorenversicherungen ist, dass ein ganz spezielles Produkt angeboten wird für ältere Menschen und gerade weil ich älter bin und Vorerkrankungen habe, werden dann die Leistungen nicht gewährt.“
Unfallversicherung: Darauf sollte man achten
Wer dennoch vorhat, eine Unfallversicherung abzuschließen, sollte sich die jeweiligen Verträge ganz genau durchlesen – es gibt nämlich beispielsweise auch Angebote, wo Vorschäden nicht angerechnet werden.
Die Verbraucherzentrale gibt hier Tipps, worauf man besonders achten sollte. Die Stiftung Warentest hat 2022 verschiedene Tarife miteinander verglichen. Persönliche, unabhängige Beratungen bieten zum Beispiel die Verbraucherzentralen oder der Bundesverband der Versicherungsberater.
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