Inhaltsverzeichnis:
Überwachungskameras für den Hausgebrauch
Überwachungskamera installieren: Das ist zu beachten
Videoüberwachung und Datenschutz
Einbrechern immer einen Schritt voraus: weitere technische Maßnahmen
Einbruchschutz für Garten und Grundstück
Smarte Technik und Cyberkriminalität
Digitaler Türspion für den sicheren Blick vor der Haustür
Einfach besser fühlen: Günstige Gadgets gegen Einbrecher
Durch „Anwesenheit” Einbrecher fernhalten
Überwachungskameras für den Hausgebrauch
Eine Überwachungskamera ist ein hilfreiches Mittel, sowohl für die Geschädigten als auch für die Polizei, um Einbrechern auf die Spur zu kommen. Die Anschaffungskosten einer Überwachungskamera starten je nach Features ab ca. 40 Euro und können bis zu mehrere Hundert Euro betragen. Das Video-Material der Kamera wird in der Regel per Netzverbindung an den Hersteller gesendet und in einer Cloud gespeichert. Aufgepasst: Hierfür können zusätzliche monatliche Kosten in Form eines Abos anfallen. Von Geräten, die die Daten nur lokal speichern, ist eher abzuraten – wird die Kamera zerstört oder entwendet, sind damit auch die Aufzeichnungen futsch.
Um zu garantieren, dass die Aufzeichnungen sicher gesendet und gespeichert werden, ist es empfehlenswert, Markenkameras (idealerweise aus europäischer Produktion) aus dem Fachgeschäft zu kaufen und sich nicht für Billig-Kameras aus Fernost zu entscheiden. Andernfalls besteht unter anderem das Risiko, dass die gesendeten Daten ungesichert im Internet kursieren. Mehr zum Thema Cyber-Gefahr bei privaten Überwachungskameras sehen Sie hier:
Überwachungskamera installieren: Das ist zu beachten
Überwachungskameras gibt es für den Innen- und Außenbereich. Outdoor-Kameras müssen wetterfest sein und die Stromversorgung muss gewährleistet sein. Wer keinen Stromanschluss an der Außenfassade hat, kann sich auch für ein akkubetriebenes Gerät entscheiden. Ein solcher Akku hält in der Regel mehrere Wochen. Zudem gibt es Modelle mit einem zusätzlichen Solarpanel, wodurch der Akku eine deutlich höhere Laufzeit hat. Ist die Kamera mit dem Heimnetzwerk verbunden, kann auf dem Smartphone per App auf das Kamerabild zugegriffen werden.
Überwachungskameras reagieren auf Bewegung und benachrichtigen Hausbesitzer per App. Das bietet den Vorteil, dass das Kamerabild nicht dauerhaft im Blick behalten werden muss. Viele Überwachungskameras können zudem zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden und schlagen daher nur bei Menschen an.
Eine Kamera bietet im Vergleich zu einem herkömmlichen Bewegungsmelder oft den Vorteil, dass sie über eine Sprachfunktion verfügt. Das heißt, der Kamerabesitzer kann den Menschen ansprechen, den er durch die Kamera sieht. So lässt sich die Überwachungskamera auch als eine Art Türsprechanlage via Internet verwenden, um sich zum Beispiel mit einem Paketboten zu unterhalten.
Videoüberwachung und Datenschutz
Neben der sicheren Speicherung der Aufzeichnungen muss zusätzlich eine richtige Installation der Kamera beachtet werden. Die Kamera sollte so montiert werden, dass ein potenzieller Einbrecher sie weder abreißen noch wegdrehen kann.
Doch vorsichtig: Es muss darauf geachtet werden, welcher Bereich von der Kamera gefilmt wird, um nicht gegen die Gesetze zu verstoßen. Das eigene Haus kann innen ohne Probleme überwacht werden. Gleiches gilt für den eigenen Eingangsbereich und Garten, solange nicht über die Grundstücksgrenzen hinaus gefilmt wird. Aufnahmen vom Nachbargrundstück oder dem öffentlichen Fußweg vor dem Haus sind verboten. Bei Videoüberwachung im privaten Bereich muss immer der Datenschutz beachtet werden.
Einbrechern immer einen Schritt voraus: weitere technische Maßnahmen
Etwa drei Viertel der Einbrecher gelangen durch Fenster in die Häuser. Vor allem die im Erdgeschoss sollten daher besonders gesichert sein. Laut Bundeskriminalamt (BKA) scheiterten 2021 fast die Hälfte aller Einbrüche, weil die Kriminellen nicht sofort in die Wohnungen gelangten. Hier ist Zeit ein wichtiger Faktor: Gelingt es den Kriminellen nicht, binnen drei bis fünf Minuten einzubrechen, geben sie meistens auf. Es gilt also, es ihnen möglichst schwer zu machen.
Mit Pilzkopfzapfenbeschlägen und Aufschraubsicherungen lassen sich auch bestehende Fenster sicherheitstechnisch nachrüsten. An die Haustür gehört ein Sicherheitszylinder, der außen bündig abschließt. Zusätzlich kann innen ein Riegel angebracht werden.
Weitere nützliche Tipps, wie Fenster und Türen einbruchssicher gemacht werden können, können Sie – unter anderem – auf der Seite "Keinbruch" nachlesen – einer Initiative der Polizei in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.
Wohnungstür immer abschließen, Fenster nie auf Kipp!
Auch bei Handlungen, die mehrmals täglich ausgeführt werden, sollte man nicht nachlässig werden. Die Haustür immer zwei mal abschließen, wenn man das Haus verlässt. Fenster sollten in diesem Fall immer geschlossen sein, auch und gerade Kippfenster! Viele Versicherungen zahlen nicht, wenn nachweislich ein Fenster gekippt war.
Haustürschlüssel sollten niemals außen versteckt werden – egal, wie clever Ihnen das Versteck vorkommt, Einbrecher finden es meist.
Einbruchschutz für Garten und Grundstück
Viele Hauseigentümer verstecken ihr Grundstück vor fremden Blicken zum Beispiel hinter hohen Hecken. Über diesen Sichtschutz freuen sich aber auch Einbrecher. Einmal auf dem Gelände können sie sich ungesehen am Haus zu schaffen machen. Daher ist es zu empfehlen, die Hecken nicht zu hoch wachsen zu lassen, aber auch nicht so niedrig, dass sie zu leicht von potenziellen Einbrechern zu überwinden sind. Ein Zaun bietet sich alternativ oder zusätzlich an, um Einbrechern den Zugang zu erschweren.
Neben den Sicherheitsmaßnahmen für den Garten spielt die Wohnlage eine weitere Rolle beim Schutz vor Einbrechern. In einem Wohngebiet mit Nachbarn, die eng um das eigene Haus herum wohnen, fallen Einbrecher schneller auf. Lassen Sie Ihre Nachbarn wissen, wenn sie verreisen, damit sie auf Aktivitäten an ihrem Haus reagieren können.
Smarte Technik und Cyberkriminalität
Vernetzte Technik kann sogar von Verbrechern fremdgesteuert werden. Wie Sie ihr Smart Home vor Hackerangriffen schützen können, lesen Sie hier:
Vernetztes Zuhause Das müssen Sie über Smart Home wissen
Das Licht oder die Rollläden per Sprachbefehl oder übers Handy steuern – das geht im Smart Home. Was sinnvoll ist und wie sicher die Systeme sind.
Und wie umweltfreundlich Smart Homes sind, sehen Sie hier:
Digitaler Türspion für den sicheren Blick vor der Haustür
Früher reichten analoge Türspione. Heute gibt es den digitalen Türspion mit hochauflösenden Videos, die direkt auf das Handy übertragen werden. Mit wenigen Handgriffen und einem Hinweis-Aufkleber ist der neue Türwächter installiert. Ein Türspion bietet die Möglichkeit zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne die Tür öffnen zu müssen.
Bei der Türklingelanlage ist aus Datenschutzsicht zusätzlich zu beachten, dass eine Bildübertragung erst nach Betätigung der Klingel erlaubt ist und eine dauerhafte Speicherung der Bildaufnahmen ausgeschlossen wird. Räumlich darf nicht mehr abgebildet werden, als ein Blick durch einen Türspion gewähren würde und die Übertragung muss nach einigen Sekunden automatisch unterbrechen.
Aufnahmen mit Ton, die durch die Nutzung einer Türklingelanlage entstehen, können rechtlich problematisch sein. Dies könnte eine Straftat darstellen, denn eine Tonaufnahme ist strafbar, wenn verdeckt aufgenommen wird. Mehr zum Thema sehen Sie hier:
Einfach besser fühlen: Günstige Gadgets gegen Einbrecher
Für die meisten Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Fenstergitter müssen bauliche Änderungen am Haus oder der Wohnung vorgenommen werden. Mittlerweile gibt es auch günstige Technik-Produkte, die sich Mieter anschaffen können (und die sie bei einem Umzug auch mitnehmen können). Diese Gadgets können für wenig Geld eine große Wirkung zum Einbruchschutz beitragen:
Durch „Anwesenheit” Einbrecher fernhalten
Während Sie im Urlaub sind, ist es generell von Vorteil, die eigene Anwesenheit vorzutäuschen. Daher empfiehlt sich:
- Keine Angaben zum Urlaub auf den sozialen Medien posten.
- Smarte Beleuchtung und eine smarte Rollladensteuerung – beides lässt sich gut nachrüsten. Dauerhaft geschlossene Rollladen sind für Einbrecher ein Zeichen, dass niemand zu Hause ist, was sie wiederum anzieht. Smarte Rollläden und eine smarte Beleuchtung täuschen dagegen vor, dass das Haus ganz normal bewohnt wird.
- Smarte Steckdosen, um Beleuchtung und Elektronik aus der Ferne steuern zu können.
- Zeitschaltuhr für Stehlampen, um mit Licht Anwesenheit vorzutäuschen.
- Regelmäßig den Briefkasten leeren lassen und keine Pakete über einen längeren Zeitraum vor der Tür stehen lassen.
- Nachbarn über Ihre Abwesenheit informieren und die Mülltonnen rein- und rausstellen lassen.
Wie verstecke ich meine Wertsachen gegen Einbrecher?
Oft genug liegen Wertsachen offen herum und können von Einbrechern einfach eingesammelt werden. Schmuck, Uhren, Geld und kleinere elektrische Geräte wie Smartphones oder Laptops gehören zum beliebtesten Diebesgut von Einbrechern.
Aber auch wichtige Dokumente wie Bankunterlagen, das Familien-Stammbuch oder der Kfz-Brief lassen sich zu Geld machen. Wie Sie Ihre Wertsachen schützen können Sie hier nachlesen.