- Was ist Teebaumöl, und wo ist es drin?
- Das kann Teebaumöl als Hausmittel
- Diese Risiken birgt Teebaumöl
- Vorsichtshalber auf der Haut testen – so geht’s
- Teebaumöl: Darauf sollte man bei der Anwendung achten
Was ist Teebaumöl, und wo ist es drin?
Ob in Reinigungstüchern, Shampoos oder Cremes – Teebaumöl ist in so manchem Hygiene-, Kosmetik- oder Drogerieprodukt enthalten. Das Pflanzenöl wird aus den Blättern und Zweigen eines australischen Teebaums extrahiert und setzt sich aus den klassischen Bestandteilen ätherischer Öle zusammen, unter anderem den sogenannten Terpenen.
Das kann Teebaumöl als Hausmittel
Eine gute Heilwirkung verspricht Teebaumöl bei der chronischen und entzündlichen Hauterkrankung Akne. Das bestätigt auch eine Studie, die von australischen Dermatologen durchgeführt wurde. Dabei wurden die an Akne leidenden Teilnehmer zu einer Hälfte mit Teebaumöl und zur anderen Hälfte mit einem chemischen Medikament, dem Benzoylperoxid, behandelt.
Bei den insgesamt 124 Patienten konnten die Hautschädigungen, die durch die Erkrankung entstanden waren, deutlich reduziert werden – bei der Behandlung mit Teebaumöl ebenso gut wie durch das Medikament. Das Pflanzenöl wirkte allerdings erst etwas später. Dafür äußerten Personen, die ihre Akne mit Teebaumöl behandelt hatten, deutlich weniger Nebenwirkungen. Eine antimikrobielle Wirkung von Teebaumöl auf Bakterien, Hefen und andere Pilze zeigten auch zahlreiche In-Vitro-Untersuchungen im Labor.
Diese Risiken birgt Teebaumöl
Ganz risikolos ist die Anwendung oder Einnahme von Teebaumöl allerdings nicht: Die Terpene in dem Pflanzenöl können unverdünnt und hoch konzentriert gesundheitsschädigend sein. Wird es über den Mund eingenommen, können Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen die Folge sein.
Ähnliche Beobachtungen gehen aus einer Studie der Epidemiologin Florence van Hunsel hervor: Danach hätten Probanden nach der Anwendung von Teebaumöl-Präparaten insbesondere über Hautreaktionen, unter anderem Ausschläge, Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen geklagt. Die orale Einnahme habe bei manchen Teilnehmenden sogar zu Übelkeit und Erbrechen geführt. Von den Studienautoren wurden zehn Prozent der berichteten Nebenwirkungen sogar als schwerwiegend eingestuft.
Davor warnt auch van Hunsel: „Die orale Aufnahme von Teebaumöl kann zu schwerwiegenderen Reaktionen wie Benommenheit und Bewusstseinsstörungen führen. Das ist zwar selten, aber in der Literatur beschrieben. Und in einigen Fällen führte das Einatmen des Öls zum Beispiel zu Lungenentzündungen.“
Vorsichtshalber auf der Haut testen – so geht’s
Wer sich dennoch selbst ein Bild von der Wirkung des Öls machen will, dem empfiehlt Hausärztin Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth zwar vorsichtig zu sein - von den Präparaten aber grundsätzlich Abstand zu halten, sei nicht der richtige Weg.
Interessierten rät sie, einen Verträglichkeitstest zu machen und damit mögliche Allergien auszuschließen. Erste Ergebnisse könnten einige Tropfen des Öls in der Ellenbeuge liefern. Wenn sich nach 24 Stunden Einwirkzeit keine Nebenwirkungen äußerten, sei davon auszugehen, dass die Person das Teebaumöl gut verträgt.
Teebaumöl: Darauf sollte man bei der Anwendung achten
Kinder unter zwölf Jahren sollten von der Anwendung des Öls jedoch vollständig Abstand nehmen: Bei ihnen ist das Risiko zu hoch, dass die Einnahme oder Verwendung auf der Haut zu Krampfanfällen oder Atemwegsbeschwerden führt.
Von der oralen Einnahme des Öls, beispielsweise in Zahnpasta, raten Experten auf Grund der neuen Studie ab. Wer mit Teebaumöl eine Hauterkrankung behandeln möchte, sollte das nur unter ärztlicher Aufsicht tun.
Unsere Expertinnen:
- Florence van Hunsel, University of Groningen
- Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth, Uniklinikum Heidelberg