Mit wenig Öl frittieren

Heißluftfritteusen im Test: Ninja, Tefal, Cosori, Lidl & Philips

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Autor/in
Annika Erbach
Onlinefassung
Sola Hülsewig
Heidi Keller

Sind die teuren Geräte wirklich besser? Welcher Airfryer liefert das beste Ergebnis? Wir machen den Test.

Grillhähnchen, Frühstückseier, Blumenkohlchips und sogar Rippchen - die Heißluftfritteuse zaubert alles auf den Tisch. Kein Wunder, dass sie bei TikTok und Instagram zum regelrechten Hype avanciert ist. Doch ist der Hype gerechtfertigt? Oder ist alles nur heiße Luft?

Das sind die Heißluftfritteusen im Test

Wir haben fünf beliebte Heißluftfritteusen getestet. Alle haben ein vergleichbares Garvolumen von rund fünf Litern und nur einen Garkorb. Kombigeräte mit Grills sind nicht dabei:

  1. Ninja Airfryer MAX: Mit rund 180 Euro der teuerste im Test (Ninja Air Fryer MAX Heißluftfritteuse, 5,2 Liter Airfryer, mit Zange, Familiengröße, Antihaftbeschichtung, spülmaschinenfester Korb, 5-in-1, Amazon Exklusiv, Kupfer/Schwarz, AF150EUCP)
  2. Tefal Airfryer Actifry extra für knapp 165 Euro (ActiFry Extra 1,2 kg, Schwarz FZ7228)
  3. Philips Airfryer Essential: Deutlich günstiger gekauft für rund 126 Euro (Philips Essential Airfryer XL - 6.2L, Fritteuse ohne Öl, Rapid Air Heißlufttechnologie, Touchscreen, NutriU App mit Rezepten (HD9270/90))
  4. Cosori Airfryer: Spezialist für Heißluftfritteusen mit einem Preis von 99 Euro (COSORI CP158-AF-RXB Heißluftfritteuse, 1700 Watt, Schwarz)
  5. Silvercrest-Fryer von Lidl: Der günstigste in unserem Test für rund 90 Euro (SILVERCREST® KITCHEN TOOLS Digitale Heißluft-Fritteuse XL SHFD 2150 A2, 2150 Watt)

Welche Heißluftfritteuse erzielt die besten Ergebnisse? Unsere Experten, Ernährungsberaterin Mia Stegmann und Koch Jörg Ilzhöfer, machen den Check.

Wie gelingen Pommes Frites in der Heißluftfritteuse?

Los geht’s mit dem Klassiker: Pommes Frites. Doch wie gut sind sie, wenn sie ganz ohne Fett zubereitet werden?

Fett braucht man im Airfryer nicht. Tiefkühlpommes sind nämlich vorfrittiert und daher von der industriellen Herstellung noch etwas fettig.

Wer seine Pommes lieber selbst macht, mariniert und mischt die rohen Kartoffelstäbchen mit einem halben Teelöffel hitzebeständigem Öl – das reicht schon.

Pommes zu heiß im Airfryer: Vorsicht vor Acrylamid

Unsere Experten geben jeweils die gleiche Menge Pommes in die Airfryer. Fast alle haben ein spezielles Pommes-Programm. Doch voreingestellte Programme sind nicht immer perfekt – man muss öfter nachschauen, betonen die Experten. Denn Tiefkühlpommes seien ja unterschiedlich dick.

Die Pommes-Programme arbeiten mit einer Temperatur von 200 Grad – viel zu heiß, warnt Ernährungsexpertin Mia Stegmann. Sie empfiehlt maximal 180 Grad Celsius, da noch höhere Temperaturen den Acrylamidgehalt erhöhen können – Acrylamid gilt als krebserregend. Bis 180 Grad ist alles okay, danach steigt der Acrylamidgehalt sprunghaft an und hier gilt, je weniger, desto besser.

Unser Check zeigt: Auch bei unter 180 Grad werden die Pommes richtig schön knusprig – zumindest in vier der fünf Airfryern.

Tipp: Zwischendurch den Garkorb öffnen und die Pommes schütteln, damit sie gleichmäßig bräunen. Bei dem Tefal-Gerät ist das nicht nötig - es wendet das Essen automatisch.

Pommes aus dem Frittierfett zum Vergleich

Für den Geschmacksvergleich bereitet Jörg Ilzhöfer eine Portion Pommes in der herkömmlichen Fettfritteuse zu. Die sind schon nach wenigen Minuten fertig - goldgelb und schön knusprig.

Und die Pommes aus den Airfryern? Können sie mithalten? Nach 15 Minuten sind sie fertig. Wichtig: Pommes immer erst nach dem Frittieren bzw. Backen im Backofen salzen. So werden sie knuspriger.

Optisch unterscheiden sich die Pommes kaum. Ninja, Philips, Silvercrest und Cosori liefern goldene, knusprige Pommes. Sie sind durchaus vergleichbar mit den Pommes aus der Fettfritteuse. Die Pommes aus dem Tefal-Gerät sind sehr hell und noch recht matschig.

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Test: Wie gut gelingt Kuchen in der Heißluftfritteuse?

Mit den Airfryern lassen sich sogar kleine Kuchen backen. Wie gut das funktioniert, probiert Jörg Ilzhöfer mit kleinen Zitronen-Rührkuchen aus. Sie werden zum Vergleich auch klassisch im Backofen gebacken. 25 Minuten bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen, 15 Minuten bei 180 Grad in den Airfryern – ohne Vorheizen.

Die Testkriterien sind neben der Optik auch die Fluffigkeit, Gleichmäßigkeit und ob der Teig gut durchgebacken ist.

Die Kuchen aus dem Airfryer von Philips sind gleichmäßig gebräunt, etwas fester und gleichmäßig durch. Die Kuchen aus dem Silvercrest-Gerät sind dunkler gebräunt, auch fester und gleichmäßig durch. Die optisch schönsten kommen von Cosori, aber auch die sind etwas fester. Genauso fluffig wie aus dem Backofen ist der Kuchen aus dem Ninja-Gerät.

Damit konnte der Kuchen aus dem Ninja Airfryer unsere Experten besonders überzeugen - klarer Favorit. Abgeschlagen: Tefal. Hier sind die Kuchen nach 15 Minuten leider noch roh. Nach 10 Extra-Minuten im Gerät sind sie optisch gut, innen allerdings etwas speckig. Geschmacklich überzeugen sie trotzdem.

Test: Schnitzel aus der Heißluftfritteuse

Zum Schluss werden Hähnchenschnitzel zubereitet und zum Vergleich auch klassisch in der Pfanne. Hier auf dem Herd braucht es viel Fett, in den Airfryern reicht ein Tropfen hitzebeständiges Öl.

Tipp: Ein Küchenkrepp mit einem Tropfen Öl beträufeln und die beschichteten Garkörbe damit einreiben. Mehr Öl ist hier nicht erforderlich. Dieser Tropfen Öl soll vermeiden, dass die leckere Panade festbäckt.

Nach zwölf Minuten sind die Schnitzel aus den Airfryern fertig. Die Schnitzel im Gerät von Tefal sind allerdings noch zum Teil roh, die müssen noch mal für einige Extra-Minuten in den Heißluftofen.

Beste Schnitzel bei Ninja, Philips und Cosori

Das beste Ergebnis liefert Ninja: Hier ist die Panade sogar noch knuspriger als beim Schnitzel aus der Pfanne. Auch Philips und Cosori liefern sehr gute Ergebnisse. Die Schnitzel aus dem Silvercrest-Gerät sind oben knusprig, unten noch hell, aber immerhin durch.

Die Schnitzel aus dem Tefal-Gerät waren nach der extra Garzeit nur ungleichmäßig braun und durch. Wegen der unbefriedigenden Ergebnisse beim Garen der Schnitzel hat Marktcheck bei Tefal nachgefragt.

"Das für den Test ausgewählte Modell Actifry Extra eignet sich nur in Verbindung mit dem separat erhältlichen Snack-Einsatz und nach dem Entfernen der Schaufeln für das Garen von Schnitzeln. Ansonsten kann ein gleichmäßiges Garen nicht garantiert werden."

Unser Fazit: Der Airfryer von Tefal konnte ohne den zusätzlichen und nur separat erhältlichen Snack-Einsatz nicht überzeugen, während der günstige Silvercrest von Lidl sowie die Markenprodukte von Philips und Cosori gute Ergebnisse erzielten.

Doch der Testsieger ist der Ninja Airfryer, der in allen Kategorien voll überzeugen konnte.

Vor - und Nachteile Heißluftfritteuse - was kann sie und braucht man das?

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Fazit: Was taugen Heißluftfritteusen

  • Airfryer ersetzen keinen Backofen und auch keine Pfanne.
  • Der Garraum ist zu klein, um große Familien und Partygäste satt zu machen.

Aber mit Heißluftfritteusen zu kochen macht Spaß, geht schnell, spart Fett und die Zahl der Rezepte ist schier unerschöpflich.

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