Drei Mitfahrer-Plattformen im Vergleich

Twogo, Blablacar & Co: Mitfahrgelegenheit online finden

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Katharina Fortenbacher-Jahn
Katharina Fortenbacher-Jahn, SWR Aktuelle Wirtschaft
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Christoph Mautes

Für kleines Geld bei anderen mitfahren, statt selbst alleine zu fahren - dafür gibt es im Internet viele Anbieter. Was können die Plattformen und für wen eignen sie sich?

Mitfahr-Plattformen bringen Menschen mit Platz im Auto mit denen zusammen, die zum selben Ziel wollen – oder deren Ziel zumindest auf dem Weg liegt. Das ist nicht nur für den Geldbeutel beider Parteien eine gute Sache. Wenn statt zwei oder drei Autos nur eines fährt, schont das auch die Umwelt.

Während der Corona-Pandemie war bei Fremden mitzufahren bei vielen unbeliebt. Inzwischen kommt das Thema Mitfahrgelegenheit wieder stärker auf. Zuletzt hatte der ADAC ein Angebot speziell für Pendler vorgestellt: Die App Pendlernetz powered by twogo, eine Kooperation mit der Schwarz-Gruppe, die "twogo" schon länger betreibt.

Mitfahrgelegenheit für Pendler: Twogo vom ADAC

Nach der Registrierung fragt die App zunächst einige Informationen ab, also zum Beispiel Heimat- und Arbeitsadresse. Die können allerdings, wenn man sich für eine Fahrt einig wird, Fahrer oder Mitfahrer sehen. Wer seine Privatadresse nicht verraten möchte, kann stattdessen beispielsweise einen öffentlichen Ort angeben.

Außerdem werden zum Beispiel Marke und Modell des eigenen Autos und das Kennzeichen abgefragt, damit Mitfahrer das Auto ihrer Mitfahrgelegenheit auch erkennen. Die gesammelten Daten werden laut Betreiber nicht zu Werbezwecken weitergegeben oder verwendet.

In der App kann man Fahrtwünsche oder eigene Fahrstrecken hinterlegen. Also an welchen Tagen man selbst fährt und an welchen man gerne bei jemandem mitfahren möchte. Die App liefert dann automatisch Vorschläge für Mitfahrgelegenheiten. Gibt es keine, schlägt sie zum Beispiel Alternativen mit Bussen und Bahnen vor.

Bezahlen lässt sich nur über Paypal und wie viel bezahlt wird, rechnet die App automatisch aus. Der Fahrer hat darauf keinen Einfluss. Dafür ist die App selbst und die Registrierung kostenlos. Die App hat bislang allerdings nur einige zehntausend Nutzer - entsprechend klein ist das Angebot.

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Blablacar: Platzhirsch bei der Mitfahrer-Suche

Blablacar hat nach eigenen Angaben in Deutschland rund acht Millionen registrierte Nutzer. Damit steigen auch die Chancen, eine passende Fahrt zu finden. Die App richtet sich außerdem nicht nur an Pendler, sondern wird häufig für einmalige, längere Fahrten genutzt.

Fahrer können eintragen, wohin sie wann fahren und wo sie bereit wären, unterwegs anzuhalten, um Mitfahrer aufzusammeln oder rauszulassen. Außerdem können die Fahrer angeben, welches Auto sie fahren, ob zum Beispiel geraucht wird oder wie viele Mitfahrer sie maximal mitnehmen.

Ein Manko bei Blablacar: Seit einiger Zeit gibt es wieder eine Servicegebühr, die die Mitfahrenden zahlen müssen. Den Preis für die Fahrt legt der Fahrer fest. Angebote einzustellen ist weiterhin kostenlos. Bezahlen geht auch hier nur innerhalb der Plattform online über Paypal oder Kreditkarte.

Fahrgemeinschaft.de: Mitfahrgelegenheit ohne Registrierung finden

Fahrgemeinschaft.de war lange Kooperationspartner des ADAC und richtet sich – ähnlich wie twogo – eher an tägliche Berufspendler. Die Seite hat etwa eine halbe Million Nutzer. Das Konzept ist eher das eines schwarzen Bretts: Wer eine Strecke einmalig oder regelmäßig fährt, inseriert auf der Seite. Interessierte können sich dann melden.

Das Besondere: Wer nur mitfahren möchte, muss sich nicht zwingend registrieren. Viele Inserate enthalten gleich eine Email-Adresse oder eine Telefonnummer, über die man direkt mit dem Anbieter der Fahrt Kontakt aufnehmen kann. Die Bezahlung regeln Fahrende und Mitfahrende unter sich.

Ganz ähnlich funktionieren auch bessermitfahren.de oder das Pendlerportal.

Sicherheit bei Mitfahrer-Plattformen?

Wildfremde Menschen mit auf teils stundenlange Autofahrten zu nehmen, wirkt auf viele erst einmal abschreckend. Damit die Nutzerinnen und Nutzer zumindest einen Anhaltspunkt haben, werden auf den meisten Plattformen Bewertungssysteme angeboten, bei denen (Mit-)Fahrende bewertet werden können.

Darüber hinaus gibt es bei allen genannten Plattformen die Möglichkeit, ausschließlich Frauen als Mitfahrerinnen zuzulassen. In der twogo-App ist sie allerdings ein wenig versteckt. Verifizieren muss man sich aber vorher bei keiner der Plattformen und Apps.

Vorsichtig sollte man sein, wenn Menschen für andere Mitfahrgelegenheiten suchen. Die Bundespolizei warnt beispielsweise davor, dass Schleuser Online-Mitfahrzentralen zunehmend für kriminelle Zwecke nutzen.

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