Neben der Rente noch etwas Geld dazu verdienen – die einen nutzen diese Möglichkeit, um sich zusätzliche Ausgaben erlauben zu können, für andere Menschen sind durch die hohe Inflation zusätzliche Einnahmen pure Notwendigkeit. Auch Frührentner können Renten-Abschläge durch Hinzuverdienst teilweise ausgleichen – vor allem, da die Hinzuverdienstgrenze für die vorgezogene Altersrente (Rente ab 63) Anfang 2023 abgeschafft wurde. Manchmal kann es dadurch sogar finanzielle Vorteile bringen, vor der eigentlichen Regelaltersgrenze einen Teil der Altersrente zu beziehen und weiterzuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis:
- In der Altersrente dazuverdienen und Rentenansprüche erhöhen
- Später in Rente gehen und Rentenzuschlag kassieren
- Höhere Rente: Freiwillig Rentenversicherungsbeiträge zahlen
- Früher in Rente: Wie viel wird abgezogen?
- Früher in Rente: So klappt es mit weniger Abschlägen
- Was ergibt Sinn? Arbeiten bis zur Rente oder zusätzlich zur Frührente?
- Frührente plus Job: Attraktiv für besonders langjährig Versicherte
- Rente plus Job: Unterschiede bei Krankheit und Jobverlust
In der Altersrente dazuverdienen und Rentenansprüche erhöhen
Auch wer die Regelaltersgrenze erreicht hat und trotzdem weiterarbeiten möchte, kann unbegrenzt hinzuverdienen – egal wie hoch der Zuverdienst, er wird nicht auf die Rente angerechnet. Außerdem gibt es weitere Vorteile für die Höhe der Rente: Wer seine Rente erst später in Anspruch nimmt, erhält einen Zuschlag oder eine höhere Rente, wenn weiter Beiträge gezahlt werden.
Später in Rente gehen und Rentenzuschlag kassieren
Wenn Arbeitnehmer ihre Regelaltersrente erst später in Anspruch nehmen und noch eine Zeit lang weiterarbeiten, hat das Vorteile: Für jeden Monat, den sie über die Regelaltersgrenze hinaus noch weiterarbeiten und keine Rente beziehen, gibt es einen Rentenzuschlag von 0,5 Prozent. Wer also seine Rente um ein Jahr hinausschiebt, bekommt allein dafür bereits einen Zuschlag bei der Rente von 6 Prozent – auf den gesamten Rentenanspruch. Und: Man profitiert direkt, denn die aktualisierten Rentenansprüche werden schon im Folgejahr ausgezahlt.
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Die Rente ist ein Dschungel der Bürokratie. Es gibt unzählige Fachbegriffe. Wir helfen Ihnen und erklären die wichtigsten Begriffe, die Sie zum Thema Rente wissen sollten.
Zusätzlich erhöht sich die Rente noch weiter durch die laufende Beitragszahlung zur Rentenversicherung. Denn der Arbeitgeber muss weiter Beiträge zur Rentenversicherung zahlen.
Höhere Rente: Freiwillig Versicherungsbeiträge zahlen
Momentan gibt es die Möglichkeit, auf die eigene Versicherungsfreiheit nach Erreichen der Regelaltersgrenze zu verzichtet und freiwillig weiter eigene Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen. Einmal im Jahr erhöht sich dann die Rente - durch die eigenen Beiträge und durch die Beiträge des Arbeitgebers.
Ähnlich ist es auch bei einem Minijob: Auch hier lässt sich die Rente weiter aufstocken durch die freiwillige Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Mehr Geld im Alter Für wen lohnen sich freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rente
Für viele Arbeitnehmer kann es sinnvoll sein, extra was in die Rente einzuzahlen. Vor allem, wenn man früher in den Ruhestand gehen möchte.
Früher in Rente: Wie viel wird mir abgezogen?
Wer vor dem regulären Renteneinstiegsalter aufhört zu arbeiten, für den gilt grundsätzlich: Jeder Monat früher bedeutet auch einen Abschlag von 0,3 Prozent von der Rente. Das gilt nicht nur für die Zeit zwischen Renteneinstieg und regulär festgelegtem Beginn der Altersrente, sondern für die gesamte Zeit des Rentenbezugs bis zum Lebensende.
Ohne Abschläge früher in Rente gehen - das kann, wer auf 45 Jahre Versicherungszeit kommt und vor 1950 geboren wurde. Für Menschen mit späterem Geburtsdatum gelten die 45 geleisteten Beitragsjahre alleine nicht mehr, sie müssen eine Altersgrenze erreicht haben, die sich aus dem Geburtsjahr ergibt.
Klar ist jedenfalls: Durch einen früheren Renteneintritt zahlt man auch kürzer Rentenbeiträge ein. Das heißt, auch ohne Abschläge fällt die monatliche Rente geringer aus, als wenn man bis zur Regelaltersgrenze gearbeitet hätte.
Tipp: Mit dem "Renten-Rechner" kann man individuell ausrechnen, ab wann man in Rente gehen und mit wie viel Rente man rechnen kann.
Früher in Rente: So klappt es mit weniger Abschlägen
Um die Abschläge bei einem früheren Start in die Rente zumindest teilweise auszugleichen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Wer finanzielle Rücklagen hat, kann bereits ab dem Alter von 50 Jahren durch jährliche freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rente die Abschläge für den früheren Rentenbeginn abpuffern. Durch die Einzahlung freiwilliger Beiträge in die Rentenkasse erkauft man sich zusätzliche Entgeltpunkte, sodass der monatliche Rentenanspruch wächst. Wer dann umentscheidet und doch nicht früher in Rente geht, bekommt dafür eine höhere monatliche Rente.
Eine weitere Möglichkeit ist es, weiterzuarbeiten bis zum regulären Renteneinstiegsalter, aber gleichzeitig schon Frührente zu beziehen. Das kann sich dank einer Neuerung durchaus lohnen: Das finanzielle Polster, das sich mit den monatlichen Rentenzahlungen auf dem Konto ansammelt - neben dem Verdienst - kann unter Umständen die Rentenabschläge ausgleichen.
Im Fall einer vorgezogenen Altersrente ab 63 gibt es seit 2023 keine Grenze für den Hinzuverdienst mehr – egal, wie viel ich vor oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze verdiene, es wird nicht auf die Rente angerechnet.
Was ergibt Sinn? Arbeiten bis zur Rente oder neben einer Frührente?
Was sich für wen lohnt ist individuell sehr unterschiedlich. Einen ersten Überblick können Online-Rechner bieten, im zweiten Schritt sollte man sich konkret beraten lassen – zum Beispiel bei der Deutschen Rentenversicherung und dem eigenen Steuerberater.
Rente plus Job: Unterschiede bei Krankheit und Jobverlust
Theoretisch ist es jetzt möglich, 100% Rente zu beziehen und gleichzeitig in Vollzeit zu arbeiten. Dieses Modell hat jedoch einen erheblichen Nachteil: Im Falle einer Vollrente bestehen keine Ansprüche mehr auf Krankengeld, Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld. Um diese Ansprüche zu erhalten, sollte man einen Antrag auf eine Teilrente stellen, das können auch 99% der Vollrente sein.
Ein weiterer Vorteil, nur eine Teilrente zu beziehen: Abschläge werden nur auf diesen Teil erhoben, der Rest bleibt davon unberührt.