Vier bis sechs Tassen Kaffee über den Tag verteilt vertragen Erwachsene in der Regel problemlos. Zwei Tassen Kaffee hintereinander sind auch in Ordnung.
- Als Filterkaffee oder Cafe Crema enthalten zwei Tassen mit jeweils ca. 150 ml Inhalt bis zu 200 mg Koffein.
- In zwei Espressi von je etwa 30 ml sind dagegen nur etwa 60 mg Koffein.
Gesunde Inhaltsstoffe im Kaffee
Charakteristisch für den speziellen Kaffeegeschmack sind die vielen verschiedenen Säuren und Aromastoffe. Viele dieser Aromen entstehen erst beim Rösten, wenn sich Proteine und Zucker in der Bohne verbinden.
Eine wichtige Säure ist die Chlorogensäure. Beim Röstvorgang wird sie in Antioxidantien umgewandelt, die für die zellschützenden Eigenschaften von Kaffee verantwortlich sein sollen.
Wie die Rösterei die Qualität von Kaffee verbessert
Der Röstprozess entscheidet über die Qualität des Kaffees. Damit sich die magenreizenden Säuren in der Kaffeebohne abbauen, setzen handwerkliche Röstereien auf niedrige Rösttemperaturen und eine lange Röstzeit, zum Beispiel langsam und schonend etwa 15 bis 20 Minuten bei maximal 190 Grad Celsius. Ab etwa zehn Minuten beginnen sich die magenbelastenden Säuren umzuwandeln. Dann wird der Kaffee gut genießbar und bekömmlich.
Die Industrie röstet den Kaffee 60 bis 90 Sekunden bei 600, 900 oder mehr Grad Celsius. Dann bleiben die Säuren, die den Magen belasten, in den Kaffeebohnen.
Die Kaffeesorten und das Koffein
Die beiden am häufigsten verwendeten Kaffeesorten bei uns sind Arabica und Robusta. Die Kaffeesorte Arabica schmeckt oft milder. Arabica-Sorten haben viel weniger Koffein als die Kaffeesorte Robusta. Dafür hat Robusta viel mehr Aroma, ist hauptsächlich ein Koffeinträger und hat kaum geschmackliche Säuren.
Wer also eine Sorte mit niedrigerem Koffeingehalt möchte, sollte zu Arabica Kaffees greifen. Wer stärkeren Kaffee bevorzugt, verwendet eine Kaffeemischung mit mehr Robusta.
Sodbrennen durch Säuregehalt
So unterschiedlich der Koffeingehalt im Kaffee sein kann, so unterschiedlich reagieren wir auf die Inhaltsstoffe. Die meisten Menschen vertragen ihn gut - andere jedoch bekommen beispielsweise schnell Sodbrennen aufgrund des Säuregehalts.
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Schwangere besser koffeinfreien Kaffee
Wenn Erwachsene von Sodbrennen betroffen sind, sollten sie sich genauso zurückhalten wie Jugendliche. Jugendliche reagieren empfindlicher auf Koffein und sollten nur etwa halb so viel Kaffee trinken wie Erwachsene.
Schwangere schwenken besser auf koffeinfreien Kaffee um, weil das Koffein unter anderem Auswirkungen auf das Geburtsgewicht des Babys haben kann.
Herzrasen durch zu viel Koffein auf Dauer ungesund - auch für Sportler
Grundsätzlich aber haben die vier Tassen Kaffee, die wir im Durchschnitt täglich trinken, keine negativen Auswirkungen. Nur wenn wir deutlich mehr konsumieren, kann die aufputschende Wirkung des Koffeins aufs Herz-Kreislauf-System gehen.
Hier sollten übrigens auch Sportler, die ihr Herz sowieso belasten, beim Kaffeekonsum etwas umsichtiger sein. Herzrasen und Bluthochdruck sind auf Dauer nicht gesund.
Zu viel Kaffee kann Kalzium aus dem Körper drängeln
Auch Frauen in der Menopause - speziell Osteoporose-Patientinnen - sollten nicht übermäßig viel Kaffee trinken. Sie haben meist sowieso einen niedrigen Kalziumwert und scheiden durch einen hohen Kaffeekonsum dann zusätzlich Kalzium über den Urin aus.
Koffein steigert Konzentration
Auch magenempfindliche Menschen kriegen manchmal schon nach einer Tasse Kaffee Sodbrennen. Sie sollten ihren Morgenkaffee nicht auf nüchternen Magen trinken, sondern vorher etwas essen. Dann vertragen sie ihn meist gut und können genau wie alle anderen von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren.
Denn das enthaltene Koffein steigert unsere Leistungsfähigkeit und Konzentration, wenn wir mal nicht ausgeschlafen sind.
Positiv für die Gesundheit: krebs- und entzündungshemmend
Andere Substanzen im Kaffee wirken offenbar krebs- und entzündungshemmend. Besonders bei einer nichtalkoholischen Fettleber ist die entzündungshemmende Wirkung belegt.
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Kaffee senkt Diabetes- und Schlaganfallrisiko
Auch das Risiko für Schlaganfälle kann Kaffee verringern sowie das Diabetesrisiko senken. Das alles haben Studien nachgewiesen, auch wenn sie teilweise nicht erklären können, warum Kaffee diese Auswirkungen hat.
Beim verringerten Risiko für Diabetes Typ 2 ist nur klar, dass es offenbar nicht das Koffein ist, weil auch entkoffeinierter Kaffee den Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst und die Insulinsensitivität verbessert.
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Tasse Kaffee gegen Alzheimer, Parkinson und Depressionen
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Kaffeetrinker ein niedrigeres Risiko für Alzheimer, Parkinson und Depressionen haben. Ob dafür die empfohlenen rund vier Tassen täglich reichen, ist aber noch offen.
Klar ist allerdings, dass wir etwa sechs Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr trinken sollten. Denn sonst beeinträchtigt Kaffee den wichtigen und erholsamen Tiefschlaf. Das gilt auch für Menschen, die nach einem späten Kaffee trotzdem gut einschlafen können.