Fühlen, Sehen, Kippen

Falschgeld: An diesen 7 Merkmalen erkennen Sie es

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Von Autor/in Jutta Kaiser, Susett Kleine

Ein Kleinanzeigen-Verkauf an der Haustür? Nichts Ungewöhnliches. Doch immer häufiger zahlen die "Käufer" mit gut gemachtem Falschgeld. Wir zeigen, wie man sich schützen kann.

Durch Falschgeld sind laut Bundesbank im vergangenen Jahr 4,5 Millionen Euro Schaden entstanden Das war zwar gut eine halbe Million Euro weniger als im Vorjahr, das liege aber maßgeblich daran, dass die gefälschten Scheine inzwischen häufiger kleinere Werte haben. Außerdem sei das trotzdem die vierthöchste Summe der letzten 20 Jahre.

Sprunghafter Anstieg bei gefälschten Geldscheinen

Die Zahl der sichergestellten Scheine stieg sogar rasant an. 72.413 gefälschte Banknoten stellte die Polizei 2024 sicher. 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Und so viele wie seit 2017 nicht mehr.

Auch ein Grund für den hohen Schaden: Fälschungen von Banknoten sind zum Teil nur schwer zu erkennen. Auf den ersten Blick sind "Blüten" von vielen Menschen kaum von den Originalen zu unterscheiden. Es gibt aber eindeutige Merkmale, auf die wir achten können.

Mehrere Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch.
Fälschung oder echtes Geld? Oft nur bei genauem Blick auf die Euroscheine zu erkennen.

Insgesamt gibt es sieben Sicherheitsmerkmale:

Fühlen, sehen und kippen: So prüfen Sie Geldscheine

Die Deutsche Bundesbank empfiehlt, mehrere Sicherheitsmerkmale auf den Geldscheinen zu prüfen. Die Rede ist vom Dreiklang: fühlen, sehen, kippen.

Das Fühlen bezieht sich auf das Banknotenpapier. Es handelt sich um Spezialpapier aus Baumwollfasern, das besonders griffig ist. An den Seitenrändern der Euroscheine ist außerdem ein fühlbares Relief zu spüren.

Das Sehen bezieht sich unter anderem auf das sogenannte Weißfeld auf der linken Seite einer Banknote - hier zeigt sich das Wasserzeichen im Gegenlicht.  

Die Besonderheit beim Wasserzeichen ist, dass es sehr weiche, verschwommene Konturen hat. Fälschungen sind in der Regel sehr scharf und klar abgegrenzt.

Der dritte Effekt wird durch das Kippen von Geldscheinen sichtbar: Unter anderem bei der "Smaragdzahl". Das ist die Zahl, die den Wert der Banknote angibt - also 5, 10, 20, 50, 100 oder 200 Euro. Diese Zahl ist mit einem Farbbalken versehen, der sich beim Kippen von unten nach oben bewegt. Auch andere Merkmale verändern je nach Betrachtungswinkel ihr Motiv oder ihre Farbe.

Die 7 Sicherheitsmerkmale für Euroscheine im Detail

Fühlbares Druckbild: Auf der Vorderseite der Euro-Banknoten sind am rechten und linken Rand jeweils eine Reihe kurzer, erhabener Linien zu erfühlen. Außerdem sind weitere Reliefs zu tasten: am Hauptmotiv, an der Schrift und der großen Wertzahl.

Porträt-Wasserzeichen: Das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das jeweilige Hauptmotiv und die Wertzahl der Banknote zeigen sich als Wasserzeichen, wenn man den Schein ins Licht hält - sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite. Die Gestalt hat weiche Umrisse, keine scharfen Kanten.

Das Wasserzeichen einer neuen Zehn-Euro-Banknote, wie sie seit 2014 im Umlauf sind.
Das Wasserzeichen einer neuen Zehn-Euro-Banknote, wie sie seit 2014 im Umlauf sind.

Smaragdzahl: Auf der Vorderseite der Banknote ist eine glänzende Zahl zu sehen, der Wert des Scheins in Form einer Smaragdzahl. Beim Kippen der Banknote bewegt sich darauf ein Lichtbalken auf und ab. Je nach Blickwinkel verändert sich ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Bei 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten gibt es hier noch eine Besonderheit: Sie zeigen zusätzlich eine Vielzahl von kleinen Euro-Symbolen.

Mikroschrift: Im Motiv der Banknote befindet sich an verschiedenen Stellen eine sehr kleine Schrift, die mit bloßem Auge kaum zu lesen ist - unter der Lupe ist sie allerdings gestochen scharf zu erkennen. Die Mikroschrift findet sich zum Beispiel im Brückenbogen hinten auf dem 5-Euro-Schein oder in einem der Sterne, die auf allen Euro-Banknoten die Europäische Union symbolisieren.

Sicherheitsfaden: Er zieht sich durch alle Euroscheine und ist in das Papier eingearbeitet. Man erkennt den Sicherheitsfaden im Gegenlicht: Abwechselnd erscheinen darauf in kleiner Schrift das Euro-Symbol und die Wertzahl der jeweiligen Banknote.

Das Hologramm-Fenster eines 50-Euro-Scheins zeigt die mythologische Figur Europa.
Das Hologramm-Fenster eines 50-Euro-Scheins zeigt die mythologische Figur Europa.

Porträt-Hologramm: Das Hologramm ist ein silberfarbener Streifen auf der Vorderseite der Banknote. Es zeigt das Euro-Symbol, ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa sowie das Hauptmotiv und die Wertzahl der Banknote. Ab dem Wert von 20 Euro enthalten die Hologramme zusätzlich ein Fenster, in dem die Europa sichtbar wird, wenn man den Schein ins Gegenlicht hält.

Weitere Besonderheiten enthalten der 100- und der 200-Euro-Schein: Hier sind beim Kippen auf der Rückseite im Fenster regenbogenfarbene Wertzahlen zu erkennen. Und beide Scheinarten enthalten ein sogenanntes Satelliten-Hologramm: Es zeigt sich auf der Vorderseite innerhalb des silberfarbenen Streifens am rechten oberen Rand und auch auf der Rückseite im Fenster.

Das sogenannte "Porträt-Hologramm" auf der Rückseite einer 100-Euro-Banknote.
Das sogenannte "Porträt-Hologramm" auf der Rückseite einer 100-Euro-Banknote.

Glanzstreifen: Er ist auf der Rückseite der Euro-Banknoten zu sehen und erscheint je nach Betrachtungswinkel golden glänzend oder als fast unsichtbarer Schatten. Innerhalb des Glanzstreifens sind Euro-Symbole und die Wertzahl ausgespart.

Falsche Fünfziger und andere Blüten So erkennen sie Falschgeld

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