Umweltschutz und Effizienz im Haushalt

Was der Eco-Modus bei Spül- und Waschmaschinen wirklich bringt

Stand
Autor/in
Janina Schreiber
Bild von Janina Schreiber, Redakteurin in der SWR-Umweltredaktion
Eva Gnädig
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Viele achten beim Kauf von Haushaltsgeräten darauf, dass sie wenig Energie verbrauchen. Der Sparmodus beim Spülen oder Waschen wird oft nicht genutzt. Warum das ein Fehler ist.

Das Eco-Programm bei Haushaltsgeräten dauert länger und viele Verbraucher finden das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Manche glauben auch, der Sparmodus verbrauche doch mehr Energie und Wasser als andere Programme. Wir klären auf, was davon stimmt und was nicht.

Warum ist der Eco-Modus sparsamer?

Beim Waschen spielen vier Faktoren eine Rolle: die Temperatur, die Einwirkzeit des Waschmittels, das Waschmittel selbst und die Mechanik, also die Bewegungsabläufe, der Waschtrommel. Weil die Maschine nicht weiß, welches Waschmittel benutzt wird und die Mechanik nicht zu verändern ist, dreht sie an den beiden erstgenannten Stellschrauben: der Temperatur und der Einwirkzeit. Und die meiste Energie wird bei Haushaltsgeräten verbraucht, um das Wasser aufzuheizen. Je heißer das Wasser, desto mehr Energie braucht es.

Eco-Programme sparen genau daran, indem sie mit niedrigeren Temperaturen reinigen. Dafür muss das Wasser mit dem Reinigungsmittel aber länger auf das schmutzige Geschirr oder die dreckige Wäsche einwirken. Deshalb dauert das Reinigen im Eco-Modus länger. Aber selbst die längere Laufzeit kostet nicht so viel Energie, wie es kosten würde, um das Wasser stärker aufzuheizen.

So viel Energie spart der Eco-Modus

Der Eco-Waschgang spart gegenüber normalen Waschgängen ordentlich Energie – und die damit verbundenen Emissionen: Wer bei 40 statt bei 60 Grad Celsius wäscht, braucht nur halb so viel Heizenergie. Bei 30 Grad sogar nur noch ein Drittel der Energie.

Eco-Programme tragen diesen Namen also zu Recht, denn sie sind effizienter. Die Eco-Programme verbrauchen weniger Strom und weniger Wasser. Das hat auch die Zeitschrift Ökotest bestätigt. Aber wird Wäsche und Geschirr dann auch genauso sauber?

Werden Wäsche und Geschirr im Eco-Modus richtig sauber?

Zumindest Ökotest macht keinen Unterschied: Geschirr und Wäsche seien im Eco-Programm genauso sauber geworden. Das mag daran liegen, dass viele Reinigungsmittel auch bei niedrigen Temperaturen viele Flecken herausbekommen.

Das gilt aber nicht für alle Arten von Flecken: Gerade bei fettigen Tellern oder sehr dreckigen Kleidern kann ein Spül- oder Waschgang mit höherer Temperatur zwischendurch helfen. Das verlängert in vielen Fällen auch die Lebensdauer der Maschinen und tötet Keime zuverlässiger ab. Waschmittel mit enthaltenen Bleichmitteln wirken meist stärker keimtötend.

Pulverwaschmittel sind durch ihre höhere Waschleistung zudem umweltschonender als flüssige. Bei starker Verschmutzung: Flecken mit beispielsweise Gallseife vorbehandeln, das spart unter Umständen einen weiteren Waschgang.

Handspülen im Vergleich zur Spülmaschine

Egal welchen Vergleich man bemüht: Maschinen sind in der Regel effizienter als Menschen - sowohl im Strom- als auch im Wasserverbrauch. Das lohnt sich besonders, je mehr Menschen in einem Haushalt zusammenkommen. Das Portal Energiewechsel der Bundesregierung hat zum Beispiel nachgerechnet: Für die gleiche Menge an Geschirr braucht eine moderne Spülmaschine nur die Hälfte an Wasser und rund 40 Prozent weniger Energie als beim Spülen per Hand verbraucht würde.

Beladen: Wie voll dürfen Waschmaschine und Spülmaschine sein?

Wie umweltfreundlich ein Spül- oder Waschgang ist, hängt zudem natürlich davon ab, wie die Maschine befüllt wurde und wie viel Waschmittel verwendet wurde: Je voller wir die Wasch- oder Spülmaschine beladen, desto energieeffizienter ist der Waschgang. Nur überladen sollte man die Maschinen nicht, das kann zu Lasten der Sauberkeit gehen.

Faustregel bei Waschmaschinen: Die Trommel bei normaler Wäsche so befüllen, dass nur eine Handbreit Luft nach oben ist.

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Waschmittel dosieren: Wie viel braucht man wirklich?

Was die Dosierung von Waschmitteln angeht, so verwenden wir im Schnitt viel zu viel davon. Pro Kopf und Jahr im Schnitt acht Kilogramm! Der Irrglaube dahinter: Lieber noch etwas mehr, damit die Wäsche auch richtig sauber wird! Doch das meiste davon ist überflüssig. Und belastet neben der eigenen Haushaltskasse nur unnötig die Klärwerke. Denn Waschmittel sind laut Umweltbundesamt heute doppelt so ergiebig wie noch vor 20 Jahren, werden jedoch fast in gleicher Weise dosiert.

Die richtige Dosierung wird auf dem Waschmittel angegeben. Oft liegt schon ein passender Messbecher dabei. Bei härterem Wasser und starker Verschmutzung ist etwas mehr Waschmittel nötig.

Gehen Spül- und Waschmaschinen bei Eco-Programmen schneller kaputt?

Viele Verbraucher und Verbraucherinnen haben Sorge, dass ein ausschließliches Verwenden von Eco-Waschgängen die Lebensdauer der Geräte verkürzt. Was ist da dran?

Fakt ist, dass auch die Gerätehersteller dringend empfehlen, regelmäßig Heißwasserprogramme laufen zu lassen, um Rückstände, Bakterien und unangenehme Gerüche zu entfernen.

Ein Problem dabei ist auch hier die Waschmittel-Überdosierung, denn die übrig gebliebenen Waschmittelreste können die Maschine verschmutzen.

Stiftung Warentest empfiehlt deshalb, einmal im Monat mit höheren Temperaturen (ab 60 Grad Celsius) zu waschen, um dem vorzubeugen. Ansonsten spreche nichts gegen das Verwenden der Eco-Waschgänge.

Fazit:

Eco-Waschgänge sparen Strom und Wasser und reinigen dabei meist genauso gut wie andere Spül- oder Waschgänge. Wichtig ist, die Maschine nicht zu überladen und das Waschmittel richtig zu dosieren. Um unangenehmen Gerüchen, Bakterien und Ablagerungen vorzubeugen, einmal im Monat mit höheren Temperaturen ab 60 Grad waschen.

Der Nachteil bei Eco-Waschgängen: die durch die verlängerte Einwirkzeit verursachte lange Dauer eines Spül- oder Waschgangs. Wer ausschließlich Eco-Waschgänge nutzt, riskiert womöglich unerwünschte Gerüche, Bakterien und Ablagerungen.

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