Frisch gewaschene Wäsche auf dem Wäscheständer.

Umweltschutz vs. Hygiene

"No-wash movement" – wie sinnvoll ist Kleider lüften statt waschen?

Stand
Autor/in
Dominik Bartoschek
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Es gibt eine Bewegung von Menschen, die ihre Kleider nicht wäscht, sondern stattdessen lüftet oder einfriert. Ob das funktioniert.

Wie riecht wohl eine Jeans, die schon 150-mal getragen, aber noch kein einziges Mal gewaschen wurde? Viele schüttelt es bestimmt schon allein bei der Vorstellung. Aber es gibt immer mehr Menschen, die ihre Kleidung kaum noch oder gar nicht mehr waschen - und sie stattdessen lüften oder in die Gefriertruhe legen. Die Bewegung nennt sich "no-wash movement".

Lüften statt waschen - besser für die Umwelt und die Kleider?

Weniger waschen spart Energie, Wasser und Chemie. Das ist gut für die Umwelt und schont auch die Kleidung, denn die Stoffe nutzen sich hauptsächlich durch das Waschen ab - und nicht durch das Tragen.

Trotzdem ist das Lüften nur für Manche und nur zeitweise eine Lösung. Denn wer im Ein-Zimmer-Apartment ohne Garten und Balkon wohnt, wird Schwierigkeiten haben, seine gesamte Garderobe zu lüften. Davon abgesehen stellen sich Hygienefragen.

Ungewaschene Kleidung – was ist mit der Hygiene?

Es geht nicht nur um unangenehme Gerüche, sondern auch um Flecken. Diese muss man mechanisch entfernen, und lüften hilft nur begrenzt, wenn Schweiß oder andere Körperflüssigkeiten im Stoff sind - denn sie sind ein idealer Nährboden für Mikroorganismen.

Jeans in die Gefriertruhe legen statt sie zu waschen - funktioniert das?

Durch das Einfrieren lässt sich das Bakterienwachstum für einen begrenzten Zeitraum stoppen. Trotzdem: Schweiß und andere Körperflüssigkeiten sind immer noch in der Jeans. Das heißt auch der Nährboden für die Mikroorganismen bleibt, und das Müffeln wird schnell wieder von vorne losgehen.

Weniger waschen statt gar nicht waschen?

Die meisten Menschen waschen eher zu viel als zu wenig. Dabei gibt es viele Kleidungsstücke, bei denen es möglich ist, sie zu lüften oder einen Fleck auszubürsten und so einen Waschgang überflüssig zu machen - oder zumindest hinauszuzögern. Das gilt etwa für Jacken, Pullis und Hemden ohne oder mit wenig direktem Körperkontakt.

Waschpflicht für Unterwäsche, Strümpfe und T-Shirts?

Je näher wir ein Kleidungsstück an oder auf der Haut tragen, desto wichtiger ist es, diese Sachen regelmäßig zu waschen. Das gilt selbstverständlich zuerst für Unterwäsche und Strümpfe, aber auch für T-Shirts.

Wenn sie anfangen zu riechen, ist das ein Zeichen dafür, dass es Handlungsbedarf bei der Hygiene gibt: So weit sollte es nicht kommen.

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