In der Bahn, beim Entspannen auf der Couch oder aber auch im Fitnessstudio – die Kopfhörer sind immer und überall dabei. Insbesondere In-Ear Kopfhörer sind bei den meisten heutzutage kaum mehr wegzudenken. Was viele nicht wissen: Sie sind gleichzeitig auch ein beliebter Ort für Keime. Doch wie viele stecken eigentlich auf unseren Kopfhörern und was kann man dagegen tun?
In-Ear Kopfhörer - die unbekannte Wohlfühloase der Keime
Auf In-Ear Kopfhörern befinden sich mehr Keime als man denkt. In einem Einkaufszentrum nehmen wir bei neun Personen Proben von ihren In-Ear Kopfhörern und lassen diese dann im Labor untersuchen.
Das Ergebnis ist bedenklich: Bei drei von neun Kopfhörern finden wir in hohen Mengen Staphylococcus Aureus.
Es handelt sich hierbei um ein Hautbakterium, das zu schwerwiegenden Krankheiten führen kann. Im Ohr können dadurch Abszesse entstehen. Bei Menschen mit Verletzungen oder einem geschwächten Immunsystem kann es dadurch sogar zu einer Mittelohrentzündung kommen. Wie kann man so etwas verhindern?
Tipps zur Reinigung vom Experten
Zur richtigen Reinigung und zum Umgang mit In-Ear Kopfhörern haben wir Dr. Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene an der Hochschule Furtwangen, befragt.
Um eine Infektion durch die eigenen In-Ear Kopfhörer zu vermeiden, ist es empfehlenswert eine Reinigungs-Routine für die Kopfhörer zu haben. Dazu empfiehlt unser Experte folgendes:
- Mindestens einmal im Monat sollten die Kopfhörer gereinigt werden (bei starken Verschmutzungen oder sehr häufigem Gebrauch am besten öfter)
- Zur Reinigung der Oberflächen kann man ein Mikrofasertuch verwenden
- Für Stellen, die mit dem Tuch schwer zu erreichen sind, benutzt man einfach ein Wattestäbchen
- Desinfektionsmittel mit 70 Prozent Isopropanol sind optimal für die Reinigung geeignet, da sie Bakterien abtöten
So eine Reinigung ist besonders wichtig, weil durch mehr Hygiene Infektionen und Reizungen im Gehörgang vermieden werden können.
Wichtig ist es auch, die Kopfhörer nicht zu lange am Stück zu tragen und sie ab und zu herauszunehmen. Das fördert die Belüftung der Ohren und dient vorbeugend gegen die Vermehrung von Bakterien, so unser Experte.
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Allzweckreiniger gibt es in Supermärkten zu Hauf. Man kann sie aber auf Basis von Waschsoda auch schnell selbst machen.
Mehr Tipps des Experten: Wie viel Lautstärke ist okay?
Sowohl bei In-Ear, als auch bei Over-Ear Kopfhörern sollte man auf eine gemäßigte Lautstärke achten. Unser Experte, Professor Assen Koitschev, Hals-Nasen-Ohren Arzt vom Klinikum Stuttgart, empfiehlt, hierbei eine Lautstärke von 85 Dezibel nicht zu überschreiten, da es sonst zu Schäden im Ohr kommen kann.
Bei den meisten Kopfhörern entspricht das etwa 50 bis 80 Prozent der angegebenen maximalen Lautstärke. Außerdem wird den Nutzern oftmals ein Warnhinweis angezeigt, sobald die maximale Dezimalgrenze überschritten wird.
In-Ear Kopfhörer im Test: das Ergebnis
Bei unserem Test für In-Ear Kopfhörer wurden die Geräte auf Handhabung, Sound, Noise Cancelling, Akkulaufzeit und Halt getestet und ausprobiert. Das Ergebnis:
- Auf dem letzten Platz unseres Checks landen die Kopfhörer von Lidl. Sie können unsere Tester außer beim Halt nciht überzeugen.
- Die zweiten Kopfhörer im Test von Samsung können bei der Handhabung und beim Halt punkten. Der Akku und das Noise Cancelling sind okay. Mit dem Sound kann er bei unserem Check nicht begeistern.
- Platz 2 belegen die Kopfhörer von JBL. Hier könnte aber das Noise Cancelling besser sein.
- Auf Platz 1 und somit der Sieger für unsere Tester sind die Kopfhörer von Apple - sowohl beim Sound, der Handhabung als auch bei Akku und Noise Cancelling.