Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Helmut Zierl
Helmut Zierl spielt in seinen Rollen oft den Sunnyboy, doch in seiner Jugend lebte der Schauspieler seine rebellische Seite aus. Mit 16 Jahren trampte er nach Brüssel, dann nach Amsterdam – und geriet dort immer tiefer hinein in die Drogenszene. Erst ein tragisches Erlebnis führte ihn auf den Weg zurück nach Hause. Dennoch bereut er diese Zeit nicht: „Es war wie ein Crashkurs zum Erwachsenwerden und sicherlich eine der wichtigsten Phasen in meinem Leben“, sagt Zierl heute.
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Philina Berati
Von solch wilden Zeiten kann Philina Berati nur träumen. Nach einer behüteten Schulzeit erhoffte sich die 20-Jährige vom Auszug in eine andere Stadt die lang ersehnte Freiheit und den Raum für die eine oder andere Jugendsünde. Doch wie so vielen jungen Menschen machte ihr die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. „Leute kennenlernen, der Hang zur Übertreibung und zur Risikofreude: All das macht die Jugend aus und all das wird uns gerade genommen“, findet sie.
Erich Zander
Die Jugend als die einzige Zeit, in der man mal ordentlich über die Stränge schlagen kann? Darüber kann Erich Zander nur müde lächeln. Der ewige Punkrocker, wie er sich selbst nennt, tat und tut schon immer das, was ihm gefällt. „Ich habe mein Leben gelebt“, sagt er. „Ich habe nichts ausgelassen, ich habe nichts verpasst und nichts bereut.“ Und so lebt er auch mit 66 noch so sündhaft, wie es ihm Spaß macht und fühlt sich so jung wie eh und je.
Simon Batta
Ein Leben ohne Reue: für Simon Batta nicht möglich. Gewalt, Diebstähle und Drogenhandel brachten ihn schon mit 17 ins Gefängnis. Aber selbst dort fühlte er sich noch als „der coole, krasse Kriminelle“, wie er heute sagt. Sich davon und von seiner Drogen- und Alkoholsucht zu befreien, war ein harter Kampf, der viele Tiefpunkte mit sich bringen sollte. „Doch irgendwann bin ich wach geworden“, meint er. Heute versucht er, Jugendliche vor eben diesen Fehlern zu bewahren.
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Daria Oniér
Daria Oniér arbeitete lange als Erzieherin und führte ein ganz normales Leben mit Partnerschaften, in denen das Thema Sex lange ein Tabu war und sie ihre eigene Lust unterdrückte. Erst ein neuer Partner eröffnete ihr neue Welten, in denen Sexualität offen ausgelebt wurde. Mit Mitte 30 schließlich fand sie ihre neue Berufung: als Sexarbeiterin und Domina. „Ich habe ganz viel nachgeholt“, erklärt sie. „Ich habe viele verrückte Dinge gemacht, weil ich einfach alles ausprobieren wollte.“
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Jens Förster
Was wir in der Jugend ausleben oder eben nicht ausleben dürfen, prägt den Rest unseres Lebens, weiß Sozialpsychologe Jens Förster. Denn erst durch Jugendsünden findet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität statt: „Wer bin ich? Wer bin ich im Vergleich zu meinen Eltern? Will ich dasselbe machen wie sie – oder will ich etwas ganz anderes und muss mit allen Risiken experimentieren?“.
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Literatur zur Sendung:
Helmut Zierl
Jens Förster