Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Charles M. Huber
Vor vier Jahren brach der Schauspieler Charles M. Huber seine Zelte in Deutschland ab und zog dauerhaft in das Heimatland seines senegalesischen Vaters – den er erst als Erwachsener kennen gelernt hat. Doch die Sehnsucht nach seinen vier erwachsenen Kindern war größer. Und so zog es Huber im August 2022 wieder zurück nach Deutschland: „Ich glaube, ich habe das Gefühl von Heimat unterschätzt.”
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Noureddine Eddoumi
Sein Zuhause hat Noureddine Eddoumi lange gesucht. Eine abenteuerliche Flucht führte ihn nach Monschau in der Eifel, wo der dortige stellvertretende Bürgermeister nicht schlecht staunte, als er die Geschichte des jungen Mannes hörte. Eddoumi war als Kleinkind aus seinem marokkanischen Dorf entführt und an eine fremde Familie verkauft worden, die ihn misshandelte. Über viele Umwege fand er seine leibliche Familie wieder: „Es war Freude und Trauer gleichzeitig.“
Betina
Die Sehnsucht nach einem Wiedersehen plagt auch Betina. Kurz nach seinem 18. Geburtstag packt ihr Sohn seine Koffer und verschwindet, ohne sich zu erklären. Ein Schock. „Ich bin halt einfach ein totales Muttertier. Ich habe es bewältigt, indem ich mich oft zurückgezogen und geheult habe“, sagt sie über die Zeit nach dem Kontaktabbruch. Schuldgefühle ziehen sie in den Jahren danach runter. Heute teilt sie ihre Erfahrungen in dem Wissen, dass es viele verlassene Eltern gibt.
Reinhard Menzel
Es klingt wie ein Wunder – und das ist es auch für Reinhard Menzel: Nach 35 Jahren bekommt er dank einer neuen Transplantationstechnik sein Augenlicht wieder zurück, das er im November 1985 bei einem tragischen Arbeitsunfall verloren hatte. Zum ersten Mal blickt er in die Gesichter seiner Enkel: „Ich konnte mich nicht satt sehen. Ich hing immer nur an ihren Gesichtern, aber ich musste alles erst mal abspeichern.“
Jasmine und Frank Lenz
Eine Liebesgeschichte mit spätem Happy End verbindet Jasmine und Frank Lenz. Als Jugendliche werden sie früh Eltern. Doch Frank bricht aus dem gemeinsamen Leben aus und lässt die 16-jährige Jasmine mit dem Kind sitzen. 30 Jahre und zwei Ehen später treffen sie sich auf der Geburtstagsparty ihrer gemeinsamen Tochter wieder – und verlieben sich erneut: „Es war fast wieder wie bei unserem ersten Treffen. Da gab wieder ein blöder Witz den anderen.“
Dr. Katharina Ohana
Nicht immer sind lang ersehnte Wiedersehen mit Wiedergutmachung verbunden, weiß Dr. Katharina Ohana: „Wir müssen aus dem, was das Schicksal uns zumutet, eigenverantwortlich das Beste machen.“ Dazu könne auch gehören, dass Kinder sich gegen einen Kontakt zu den Eltern entscheiden. Sich nach lang vergangener Liebesgeschichte neu zu entdecken, kann gelingen, sagt die Psychologin: „Man darf aber nicht in alte Fahrwasser gelangen.“
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Literatur zur Sendung
Dr. Katharina Ohana