Kampf um Menschenleben
Von drei Teams in einem Zeitraum von Ende 2016 bis Mitte 2018 unter widrigsten Bedingungen gedreht, begleiten die Kameras Dr. Amani, die OP-Schwester und Köchin Samaher, Dr. Alaa sowie den Chirurgen Dr. Salim bei ihrem Kampf, Menschenleben zu retten. Im Stil des cinema verité, ohne Kommentar oder direkte Interviews, werden die Greuel dieses Krieges sichtbar – von Splitterbomben verletzte Kinder bei der Erstversorgung, die verheerenden Folgen nach einem Giftgasangriff bleiben dem Zuschauer nicht erspart. Die Klinik im Untergrund wurde 2018 evakuiert, es gibt sie nicht mehr. Das Ärzteteam um Dr Amani musste das Land verlassen, vier ihrer Mitarbeiter kamen ums Leben. „The Cave“ gilt als ein filmischer Beleg dafür, dass Ost-Ghouta nahe Damaskus der am längsten belagerte Ort während des nunmehr zehn Jahre dauernden Syrienkrieges und in der jüngsten Geschichte war. Der UN-Sicherheitsrat hat diese Belagerung der Zivilbevölkerung 2019 als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und angeklagt.
Auszeichnung
„Eine Klinik im Untergrund-The Cave“ von Feras Fayyad ist eine internationale Koproduktion von National Geographics, Danish Documentary und Ma.Ja.De Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem SWR. Der Film hat 2019 in Toronto das internationale Filmfestival (TIFF) eröffnet und den Publikumspreis gewonnen. Außerdem war „The Cave“ 2020 für den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert und gewann den Deutschen Dokumentarfilmpreis.