Für Champagner zu festlichen Anlässen muss man normalerweise tief in die Tasche greifen. Wer sich ein prickelndes Erlebnis zu einem günstigen Preis gönnen möchte, kann Discounterware wählen. Ob die günstigen Champagner mit den teuren Sorten mithalten können, wollten unsere Tester herausfinden.
Testprodukte:
- Vve. Monsigny (Aldi Süd), 0,75l/13,99 Euro
- Charles Joubert (Globus), 0,75l/13,99 Euro
- Comte de Brismand (Lidl), 0,75l/13,99 Euro
- Charles de Nozian (Netto), 0,75l/13,99 Euro
- Grand Plaisir (Edeka), 0,75l/13,99 Euro
Die Tester
Sebastian Bordthäuser, zweimal Sommelier des Jahres.
Iris Giessauf, Wirtin und Sommelière vom Genuss-Restaurant „Essers Gasthaus“ in Köln.
Anja Tanas, Ernährungswissenschaftlerin und WDR-Foodexpertin.
Die Testmethode
Bei unserer Geschmacksprobe handelt es sich um eine Blindverkostung.
Die Testergebnisse
Vve. Monsigny von Aldi Süd
Am Gaumen wirke der Champagner „ein bisschen müde“, erläutert Iris Giessauf. Es sei kaum Perlage vorhanden. „Im Nachgeschmack ist es ein bisschen leer, da passiert gar nichts, es ist so wässrig“, kritisiert Anja Tanas. Zudem sei der Champagner im Abgang säuerlich, fügt sie hinzu. Für Sebastian Bordthäuser ein „belangloser“ Champagner.
Charles Joubert von Globus
Es sprudelt zwar erst noch im Glas, aber schon beim zweiten Schluck vermissen unsere Tester die Perlage. „Das habe ich noch nie gehabt“, zeigt sich Iris Giessauf erstaunt. Den Geschmack beschreibt der
zweifache Sommelier des Jahres mit würzig und süß. „Es hat was von Zuckerwasser“, kritisiert er.
Comte de Brismand von Lidl
Die Perlage beeindruckt unsere Tester zunächst noch, der Geschmack hingegen nicht: „Das ist so aufgelöster Citrus-Drops in Kohlensäure“, diagnostiziert Sebastian Bordthäuser. „Ist das banal und belanglos, wir testen Champagner, oder?“ verzweifelt er.
„Ein sehr unauffälliger Geschmack, es hat relativ wenig Charakter“, ergänzt Anja Tanas.
Charles de Nozian von Netto
Eine starke Perlage, die auch das Mundgefühl bestimmt – der erste Eindruck unserer Tester ist schon gut. Schön saftig, weinig schmecke er, freut sich Sebastian Bordthäuser. „Eine sehr schöne traubige Aromatik“ mit „leichter Frische“, ergänzt die Sommelière von „Essers Gasthaus“. „Den kann man Weihnachten bis Silvester durchtrinken“, schmunzelt der Experte.
Grand Plaisir von Edeka
„Fröhlich und freudvoll“ steige die Perlage das Glas hoch, beschreibt Sebastian Bordthäuser. „Ein sehr eleganter Geschmack auf der ganzen Zunge“ lobt Anja Tanas. Ganz anders sieht das Sebastian Bordthäuser: „Der ist pappesüß am Gaumen“, bemängelt er. „Das geht besser“, meint auch Iris Giessauf. Für Anja Tanas bleibt es ein gelungener Champagner.
Der Testsieger
Mit den Stimmen der beiden Sommeliers gewinnt der Champagner „Charles de Nozian“ von Netto. Der Champagner überzeuge durch eine feine Perlage, sei angenehm am Gaumen, so Sebastian Bordthäuser
„und schmeckt wie man sich einen Champagner vorstellt“, zeigt sich Iris Giessauf begeistert. Anja Tanas hingegen favorisiert den Champagner „Grand Plai