Nicht nur in Spanien ist er sehr beliebt auf Tapas-Tellern: Serrano-Schinken. Längst ist der für sein mageres Fleisch bekannte, gesalzene und luftgetrocknete Schinken auch in Deutschland eine Delikatesse. In unserer Probe mussten unsere Tester allerdings feststellen, dass nicht jeder Jamón Serrano aus dem Supermarkt ein Geschmackserlebnis ist.
Testprodukte
- Edeka, Jamón Serrano, 80g/ca. 1,99 Euro
- Alonso, Jamón Serrano, 90g/ca. 2,99 Euro
- Favourites (Kaufland), Jamón Serrano, 100g/ca. 1,99 Euro
- Abraham, Jamón Serrano, 80g/ca. 2,49 Euro
- Elpozo, Jamón Serrano, 100g/ca. 3,49 Euro
Jamón Serrano - alle Serrano-Schinken mit Originalsiegel
Die Tester
Maximilian Kreus, Sternekoch vom Restaurant „St. Benedikt“ in Aachen
Carsten Henn, renommierter Restaurantkritiker aus Hürth
Angel Blasco, der Spanier liebt Serrano-Schinken
Der Testaufbau
Bei unserer Geschmacksprobe handelt es sich um eine Blindverkostung.
Die Testergebnisse
Jamón Serrano von Edeka
Ein dicker Fettrand und auch eine gute intermuskuläre Fettmarmorierung stimmen Maximilian Kreus hoffnungsfroh. Ein weiterer Pluspunkt: Der Schinken ist sehr fein geschnitten. Doch im Geschmack ist er allen Testern zu salzig. Zudem bemängelt Angel Blasco, dass der Schinkengeschmack sehr schnell im Mund wieder verschwinde.
Jamón Serrano von Alonso
Dieser Schinken zeigt eine deutlich intensivere, rötere Farbe. Er ist auch sehr dünn geschnitten und überrascht unsere Tester im Geschmack: der „Salzgehalt ist angenehm reduziert“ laut Carsten Henn, aber er weist auch eine Süße auf, erläutert der Sternekoch. Für Maximilian Kreus ein Schinken, den man gut mit Kindern essen kann, aber in Spanien käme das nicht auf den Tisch, meint Angel Blasco.
Jamón Serrano von Favourites (Kaufland)
Mit Abstand das meiste Fett finden unsere Tester bei diesen Schinken. „Schön saftig“ ist er daher auch im Geschmack, erläutert der Sternekoch von Restaurant „St. Benedikt“. „Nicht zu salzig, sehr harmonisch abgeschmeckt“, lobt er weiter.
Aufgrund des hohen Fettanteiles empfiehlt der Spanier das Produkt für das Rezept „Forelle mit Serrano-Schinken“.
Jamón Serrano von Abraham
Sehr mageres Fleisch mit dünnen Fettrand diagnostiziert der Gastrokritiker zu seiner Freude. Der Schinken ist etwas dicker geschnitten als die anderen, lässt sich aber trotzdem leicht auseinanderziehen.
Für den Sternekoch ist er etwas zu trocken, die beiden anderen Tester sind allerdings voll des Lobes. Weiche Textur, geschmackvoll – Angel Blasco ist sich sicher, dass dieser Jamón Serrano in seiner gesamten spanischen Familie gut ankommen würde. „Das wäre eine Empfehlung von mir“ bekräftigt Carsten Henn.
Jamón Serrano von Elpozo
Der teuerste Schinken in der Probe kommt zwar optisch gut rüber, im Geschmack dominiert dagegen klar das Salz. Das baue sich am Gaumen auf, beschreibt Carsten Henn, „das kommt immer mehr“.
Dieser Jamón Serrano sei zudem zu trocken und gar nicht elegant im Geschmack: „Ein sehr grobes Stück Schinken“, resümiert der Aachener Sternekoch.
Der Testsieger
Mit den Stimmen von Carsten Henn und Angel Blasco gewinnt der Serrano-Schinken von Abraham. Er sei zwar etwas dicker geschnitten, sei aber am aromatischsten mit würzigen und nussigen Geschmackserlebnissen. Zudem sei er „schön mager“, fasst der Gastrokritiker zusammen.
Maximilian Kreus überzeugt der Serrano-Schinken von Kaufland: „Toller Fettrand, dünn geschnitten, nicht zu salzig, ganz elegant im Geschmack“, zählt der Sternekoch die Vorteile auf.