Was haben frische Plätzchen und Pizza gemeinsam, außer dass uns allen beim Geruch das Wasser im Munde zusammenläuft? Man braucht für die Zubereitung Backpapier. Das landet meist nach einmaliger Benutzung in der Tonne. Aber was taugen Backpapier-Alternativen?
Backpapier ist gar kein Papier
Backpapier ist eigentlich gar nicht nur "Papier", sondern mit Silikon und teilweise weiteren Stoffen beschichtet, was es für eine Zweitverwertung nahezu unmöglich macht. Woraus die "Antihaftbeschichtung" besteht, ist oft nicht wirklich nachvollziehbar.
Häufig kommt Silikon zum Einsatz. Das ist biologisch nicht abbaubar und ein Recycling über den Papiermüll ist auch ausgeschlossen. Und so bleibt nur der Restmüll. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung können aber noch ganz andere Stoffe enthalten sein z. B. Formaldehyd als Faserbindemittel oder Sorbinsäure als Konservierungsstoff. Insgesamt dürfen über 50 verschiedene Stoffe ins Backpapier, immer mit bestimmten Grenzwerten. Dabei verweisen die Hersteller immer darauf, "sachgerecht" mit dem Backpapier umzugehen. Heißt in der Regel: Nach einmaliger Benutzung entsorgen und die Maximaltemperatur einhalten. Die liegt meistens bei 220 Grad. Bei höheren Temperaturen kann eine Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen werden.
Backpapieralternativen im Vergleich
Aber wie lässt es sich auf den angeblich so nachhaltigen Alternativen backen? Für den ultimativen Test hat sich Ökocheckerin Katharina eine Fachfrau eingeladen: Rosa vom Instagram Kanal Rosakochtgrün. Zusammen mit der Meisterkonditorin macht sich Katharina ans Werk. Getestet werden: Herkömmliches Backpapier, eine Dauerbackfolie mit Teflon-Beschichtung, kompostierbares Backpapier und eine Silikonbackmatte. Laut Hersteller kann sie bis zu 1.000 Mal wiederverwenden werden.
Backpapier-Alternativen im Check
Von der Handhabung her waren das herkömmliche Backpapier und die Teflon-Matte am einfachsten zu benutzen. Das kompostierbare Papier war da etwas aufwendiger, denn es musste vor der Verwendung genauso so wie das eingefettete Blech vorher mit Butter oder Margarine eingefettet werden. Das Handling der Silikonmatte war ebenso unkompliziert, allerdings benötigt diese eine einmalige Vorbereitung vor der ersten Benutzung. So muss sie ca. 30 Minuten im Ofen "eingebrannt" werden, damit sich kritische Stoffe verflüchtigen und nicht auf das Backgut übergehen können.
Beim Backergebnis sind die klaren Sieger die Silikonmatte und die Teflonbackfolie. Beim herkömmlichen Backpapier sind die Cookies etwas zu weit auseinandergelaufen. Das kompostierbare Papier und das eingefettete Blech sind sowohl bei Rosa als auch bei der Ökocheckerin komplett durchgefallen.
Während das Backpapier in den Müll wandert, können die Silikonbackmatte und Teflonmatte in die Spülmaschine. Letztere ist laut Hersteller bis zu 500-mal wiederverwendbar. Das kompostierbare Backpapier ist zwar wie der Name schon sagt biologisch abbaubar, allerdings auch ein Einwegprodukt.
Silikon- vs. Teflonmatte: Welche hat die Nase vorn?
Beide Stoffe erzeugen Emissionen und sind in der Herstellung für Umwelt und Klima bedenklich. Beim Teflon können bei längerer Nutzungsdauer Stoffe aus der Dauerbackfolie austreten. Wie gefährlich die tatsächlich für den Menschen sind, ist nicht genau abschätzbar.
Auch Silikon enthält kritische und biologisch nicht abbaubar Stoffe. Anders als beim Teflon treten hier die kritischen Silikone aber eher am Anfang der Nutzungsphase aus. Heißt, die Silikonmatten vor der ersten Verwendung gründlich ausbacken. Zudem sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Matten als "BPA-frei" gekennzeichnet sind.
Quelle: Ökochecker (SWR)