Ständiger Wechsel zwischen hell und dunkel, starke Sonneneinstrahlung – gerade im Sommer muss nicht nur die Haut, sondern auch die Augen geschützt werden. Unsere Tipps für den perfekten Schutz.
Woran erkenne ich eine gute Sonnenbrille?
Wichtig ist, dass eine Sonnenbrille ausreichend groß ist und Schutz vor den UV-Stahlen bietet. Das CE-Zeichen ist ein Hinweis, dass zumindest UV-Schutz bis 380nm-Strahlung besteht. Sonnenbrillen mit der Kennzeichnung "100% UV-Schutz" haben einen UV-Schutz bis 400nm-Strahlung.
Die Farbe der Sonnenbrille sagt übrigens über den UV-Schutz nichts aus. Soll die Sonnenbrille im Straßenverkehr getragen werden, darf sie nicht zu dunkel sein. Brillen der Kategorie 4 (Lichtdurchlässigkeit von nur 3-8%) dürfen nicht im Straßenverkehr getragen werden.
Warum ist der Sonnenschutz für die Augen so wichtig?
Im Prinzip schadet Licht unseren Augen nur selten, aber die Dosis macht das Gift. Ein Zuviel an energiereicher UV-Strahlung kann zu einer Schädigung der Augenoberfläche führen, die sich zeitlich versetzt erst nach einigen Stunden mit starken Schmerzen und Sehverschlechterung bemerkbar machen kann.
Eine Linsenschädigung kann eine mögliche Folge lange UV-Exposition sein. Außerdem können langfristig Gewebewucherungen an der Lid-Haut und Bindehaut des Auges entstehen, die gutartig sein können wie das Flügelfell, aber auch bösartig wie das Basaliom (weißer Hautkrebs, Basalzellkarzinom) oder das Melanom der Bindehaut.
Wie kann das Auge bei starken Lichtveränderungen geschützt werden?
Ähnlich wie die Blende beim Fotoapparat, hat das Auge mit der beweglichen Regenbogenhaut einen guten Mechanismus, um mehr oder weniger Licht in das Auge zu lassen. Problematisch wird es, wenn dieses ausgeklügelte System nicht mehr funktioniert.
Sehr häufig führt zum Beispiel ein Schaden der zentralen Netzhaut, wie bei der altersabhängigen Makuladegeneration dazu, dass es zu Problemen beim Wechsel von hell nach dunkel und umgekehrt kommt. Diese Menschen brauchen länger, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen oder sind länger geblendet. Eine Situation, die vor allem beim Autofahren durch einen Tunnel berücksichtigt werden muss. Hier hilft auch keine Sonnenbrille – außer man setzt sie schnell auf und wieder ab.
Was hilft bei trockenen Augen?
Bei gleichzeitiger Lidrandentzündung: Lidrandhygiene (Wärme, Lidmassage und Reinigen der Lidränder mit einem Wattestäbchen), sonst vor allem Tränenersatzmittel (Tropfen, Gel, Salbe, Spray) oder eine Brille mit Seitenschutz, um eine Art geschützten Raum vor dem Auge zu erzeugen.
Was hilft bei geröteten Augen, zum Beispiel nach dem Baden?
Die Oberfläche unserer Augen, vor allem die Bindehaut, ist eine Schleimhaut. Dies wird in Schwimmbädern, in denen Chlor zur Desinfektion des Wassers verwendet wird, durch chemische Verbindungen – sogenannte Chloramine – gereizt.
Chloramine entstehen durch eine Reaktion von Chlor mit Stoffen, die die Badenden ins Wasser einbringen, dazu gehören Schmutz auf der Haut, Sonnenschutzmittel aber auch Urin. Diese Verbindungen sind es, die wir im Schwimmbad als „Chlorgeruch“ wahrnehmen.
Das Beste wäre es also gut geduscht in das Wasser zu steigen und vorher auf die Toilette zu gehen, um die Entstehung der Reizstoffe zu reduzieren. Brennen die Augen dann trotzdem, hilft ein Tränenersatzmittel.
Was hilft, wenn Sonnencreme ins Auge kommt?
Wenn großen Mengen Sonnencreme in das Auge gelangen, kann versucht werden, den Überschuss bei geschlossenen Augen zur Nase hin mit einem sauberen Tuch wegzuwischen. Brennen die Augen dann noch stark, hilft es mit klarem Wasser (nicht zu kalt) das geöffnete Auge zu spülen, danach ein Tränenersatzmittel zur Pflege der Oberfläche.
Sollten die Schmerzen über Stunden anhalten, sollte eine Augenarzt aufgesucht werden.
Wer muss sich besonders schützen?
Unsere Lidhaut hat ebenso wie die übrige Haut ein „Gedächtnis“ für schädigende Einflüsse wie sehr energiereiche Formen der UV-Strahlung (vor allem UV-B, UV-C wird weitgehend in der Ozonschicht weggefiltert). Der Schutz der Kinderhaut ist also wichtig. Hier helfen Sonnencremes und eine gute Kopfbedeckung – auch eine große Sonnenbrille bei langem Aufenthalt im Freien macht Sinn.
Beachtet werden sollte auch, dass Menschen mit einem hellen Hauttyp und blonden oder roten Haaren empfindlicher für Schäden durch Sonnenlicht sind, sich also noch besser schützen müssen. Dass UV-Licht die Oberfläche der Augen und der Lidhaut schädigen kann ist unbestritten. Ob auch die Netzhaut durch UV-Licht, von dem nur sehr wenig (weniger als 1% der UV-A Strahlung) im Augeninneren ankommt, ist nicht sicher bewiesen.
Eine ausreichend große Sonnenbrille mit nachgewiesenem 100%-UV-Schutz (UV 400) bietet Schutz für beides. Eine starke Tönung oder besonders färbige Gläser der Sonnenbrille bedeutet nicht, dass auch ein guter UV-Schutz besteht.