Das Streckennetz der Eisenbahn Sri Lankas wurde im 19. Jahrhundert von den Briten geschaffen und hat sich seit dem nur unmerklich verändert. Vielleicht macht gerade das den Charme und die besondere Atmosphäre aus. Unsere Entdeckungsreise mit der Bahn führt uns auf der Main-Line von Colombo ins Hochland nach Badulla.
Schon der Bau vor 160 Jahren war abenteuerlich. Im Tiefland gab es Probleme mit sumpfigem Gelände und im Bergland musste die Strecke teilweise in den Fels gehauen werden. Viele der 3.000 Arbeiter kamen durch Malaria und Cholera ums Leben. Der Monsun mit Hochwasser und Erdrutschen tat ein Übriges, um den Bau zu behindern. Unterwegs besuchen wir in Pinnawela eines der größten Waisenhäuser für Elefanten. Nun beginnt der Aufstieg ins 500 Meter hohe Kandy, der Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreiches. Hier steht der berühmte Zahntempel und in einem mehr als 600 Jahre alten Botanischen Garten können wir Flughunde beobachten.
In Hatton hält der Zug für Pilger. Hier beginnt der mehr als sechsstündige Aufstieg auf den Adam's Peak. Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder gute Buddhist diesen Berg zumindest einmal im Leben bestiegen haben. Am nächsten Morgen rattert der Zug gemächlich weiter immer höher und höher. Nuwara Eliya, der höchster Ort der Insel ist die wichtigste Stadt für Teeplantagen. Die Stadt kann ihr koloniales Erbe nicht verleugnen. Und wem die Reisestrapazen nicht so gut bekommen sind, kann sich am Endpunkt der Strecke in Badulla durch die traditionelle Heilkunst Ayurveda wieder aufpäppeln lassen.
(ESD: 30.06.2018)