Altglas ist ein wichtiger Wertstoff, um daraus wieder neue Gläser und Flaschen herzustellen. Zu beachten ist jedoch, dass gut sortiert wird und das richtige Glas im Container landet.
Für Behälterglas (Flaschen und Konservengläser) gibt es seit 1974 ein flächendeckendes Sammelsystem. Inzwischen gibt es über 250.000 Altglas Container bundesweit. Nachdem um die Jahrtausendwende die Getränkeglasflaschen massiv durch Kunstoffflaschen ersetzt wurden, wächst der Anteil an Glasverpackungen inzwischen wieder kontinuierlich.
In einem Jahr werden laut Umweltbundesamt fast 2,5 Millionen Tonnen Glas zu Recyclingzwecken gesammelt. Das entspricht einer Quote von über 80 Prozent (Stand 2020) des in den Handel gebrachten Behälterglases.
Glas ist zu 100 Prozent beliebig oft zu recyceln und das ohne Qualitätsverlust. Jede Flasche besteht zu 60 Prozent aus"Alt- Scherben". Bei grünen Flaschen liegt der Anteil sogar bei 90 Prozent. Zudem wird bei der Verwendung von Altglasscherben weniger Energie und weniger Grundstoffe für die neuen Flaschen benötigt. Selbst schlecht sortiertes Altglas wird zunehmend auch für moderne Baustoffe verwendet.
Wie entsorge ich richtig?
1. Damit möglichst viel Glas recycelt werden kann, muss dieses sortenrein vorsortiert sein. Das bezieht sich auf die Glasart, Glasfarbe und Fremdstoffe.
2. Gesammeltes Glas wird in mehreren Schritten wieder aufbereitet. Durch Hand oder mit Maschinen werden Fremdstoffe, falsche Glassorten, Keramikverschlüsse von Flaschen und sonstiges aussortiert. Je sorgfältiger vorsortiert wurde, desto intensiver kann das Glas genutzt werden.
3. Es wird nach Weiß-, Grün- und Braunglas sortiert und in die jeweiligen Behälter abgeworfen. Rotes und blaues Glas kann in den Grünglasbehälter. Grün Glas kann die meisten Fremdfarben aufnehmen.
4. Keramikverschlüsse von Bierflaschen, Kronkorken, Kunststoffdeckel gehören nicht in den Altglas Container. Sie gehören, je nach Material, in die Restmülltonne oder in den gelben Sack.
5. Fensterscheiben, Trinkgläser, Spezialgläser oder feuerfeste Glasformen für den Backofen gehören nicht ins Altglas. Sie haben eine andere Zusammensetzung und einen anderen Schmelzpunkt als Flaschen und gehören in den Restmüll.
Einweg oder Mehrweg?
Im Altglas Container landen in der Regel die Einweggläser und -flaschen. Hier entscheidet die gute Vorsortierung des Verbrauchers über die Quote der Wiederverwendbarkeit. Bei Mehrwegflaschen nimmt der Hersteller die Flaschen wieder zurück, reinigt sie und bereitet sie für die Befüllung auf.
Im Mehrwegsystem können Kunststoffflaschen maximal 25-mal wieder befüllt werden, eine Mehrwegflasche aus Glas bis zu 50-mal. Das ist auf jeden Fall die umweltfreundlichere Variante, da im Mehrwegsystem die Flaschen nicht ständig unter hohem Energieaufwand neu produziert werden müssen.
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Expertin: Martina Schäfer, hauswirtschaftliche Fachberaterin