Polstermöbel sind in unseren Wohnungen die größten Staubfänger. Und auch, wenn Sie einen Fleck bekommen, ist die Reinigung nicht immer einfach.
Zwei Dinge sind bei der Polsterreinigung besonders wichtig
1. Das Polster darf nicht nass werden, denn es könnten Stockflecken entstehen. Deshalb achten Sie auf absolute Trockenheit nach der Reinigung!
2. Es dürfen keine Seifenreste nach der Reinigung in der Faser zurückbleiben. Diese würden für eine sehr schnelle Neuverschmutzung sorgen. Am besten mit klarem, destilliertem Wasser nachreinigen.
Regelmäßiges Absaugen sowie feuchtes und großflächiges Abwischen sind oberstes Gebot sowie ein schnelles Handeln bei groben Verschmutzungen. .
Das Material des Sofas bestimmt die Reinigung
Zu den beliebtesten Materialien für Polstermöbel gehören Microfaser, Velours und Leder. Jedes für sich bedarf einer anderen Reinigung.
Tipp: Immer erst an verdeckter Stelle die feuchten Reinigungsmaßnahmen ausprobieren.
Microfaserpolster gehören zu den unempfindlichen Materialien und sind somit sehr pflegeleicht. Die glatten, dichten Fasern haben eine schmutzabweisende Eigenschaft und oftmals reicht schon das regelmäßige Absaugen. Nicht alle Microfasern vertragen Nässe, also Vorsicht mit zu viel Feuchtigkeit.
Velourspolster sind aufgrund ihrer flauschigen Oberfläche beliebt. Sie vertragen auf keinen Fall die Hitze eines Dampfreinigers.
Ob Ledersofas eine feuchte oder Nassreinigung vertragen, kann man mit einem einfachen Trick herausfinden. Perlt Flüssigkeit in Tropfen ab, ist die Oberfläche auch für eine nässere Reinigung geeignet. Leder verträgt nur sanfte Reinigungsmittel und nicht zu viel Druck.
Die richtigen Reinigungsmittel
- Glasreiniger: vor allem für speckige Zonen auf der Couch. Das Spray löst den Fettfilm
- Trockenshampoo: vor allem für feuchtigkeitsempfindliche Materialien gedacht. Auf ein Tuch sprühen und die Verschmutzungen bearbeiten
- Feinwaschmittel: für empfindliche Materialien, aufgelöst in warmem destilliertem Wasser, gut geeignet bei Urinflecken von Haustieren
- Rasierschaum: hilft bei speckigen Stellen. Aufsprühen, mit einer Bürste einarbeiten und anschließend mit klarem, destilliertem Wasser nachspülen.
- Fleckenspray: löst Flecken und Fett mit wenig Flüssigkeit
- Neutralreiniger: gut geeignet bei Ledersofas.Verträglichkeit prüfen!
- Salz: auch auf Polstern gut geeignet für Rotweinflecken
- Zitronensaft: bei farbintensiven bzw. bleich baren Flecken anzuwenden.
- Gebissreiniger: hier wirkt aktiver Sauerstoff vor allem bei farbintensiven Flecken
- Gallseife: enthält Enzyme, die für fast alle Flecken geeignet sind.
- Natron: Geruchsbinder und Farbauffrischer. Trocken aufgestreut, als Paste oder als Spray für die Polstereinigung anzuwenden. Über Nacht trocknen lassen und anschließend absaugen
- Destilliertes Wasser: reinigt ohne Wasserränder und hinterlässt keine Kalkspuren
- Teppich- und Polsterreiniger: Multitalent für Flecken und Gerüche, Gebrauch nur bei gut belüfteten Fenstern
- Imprägnierspray: verhindert eine Neuanschmutzung
Hilfsmittel und Geräte
Bei der Wahl des richtigen Tuches immer erst mit einem weichen Baumwolltuch probieren, um die Fasern zu schonen. Bei hartnäckigeren Flecken und je nach Material einen Mikrofaserlappen verwenden. Bürsten aus Kunststoff würden die Fasern zu sehr aufrauen und eine Wiederverschmutzung begünstigen, max. eine Naturhaarbürste oder ein Microfasertuch verwenden.
Für die Reinigung und Beseitigung von Bakterien kann auch ein Dampfreiniger eingesetzt werden. Die niedrigste Stufe wählen und zum Schutz der Faser ein Baumwolltuch vor die Düse spannen. Nicht für Veloursbezüge geeignet.
Sogenannte Waschsauger oder auch Sprühextraktionsreinigungsgeräte können vor allem bei der Grundreinigung eines Polsters zum Einsatz kommen. Die Saugkraft des Gerätes ist entscheidend, damit das Unterpolster nicht zu nass wird.
Polster reinigen Schritt für Schritt
- Polster gründlich absaugen mit einer Polsterbürste, Ritze und Spalten nicht vergessen.
- Je nach Material Oberflächen mindestens 1x pro Monat feucht abwischen.
- Bei groben Verschmutzungen entsprechendes Mittel anwenden und nachspülen
- Polster gut trocknen lassen, evtl. mit einem Mulltuch nachtrocknen
- Um Wiederverschmutzung zu erschweren, auf die sauberen Polster Imprägnierspray aufsprühen. Somit können Wasser und Flecken nur schlecht in das Gewebe eindringen und es entsteht ein schmutz- und wasserabweisender Schutzfilm.
Unangenehmer Geruch in den Polstern
Für die Beseitigung schlechter Gerüche bietet sich ein selbstgemachtes Textilspray an: 200 ml warmes destilliertes Wasser, 1 Teelöffel Natron, 20 ml Wodka, 5-8 Tropfen ätherisches Öl
Natron in dem warmen Wasser gut auflösen, dann die anderen Zutaten zugeben und in eine leere Sprühflasche geben. Das kostet weniger als ein Euro.
Expertin: Martina Schäfer, hauswirtschaftliche Fachberaterin
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