Wer grillen will, muss putzen: Egal, welcher Grill - alle müssen gereinigt werden. Das verlängert nicht nur die Haltbarkeit, sondern liefert auch optimale Grillergebnisse.
Grills sind heute aus rostfreiem hitzefestem Material. Je nach Preislage handelt es sich dabei um verchromtes Stahlblech, Aluguss, Edelstahl oder porzellanemaillierten Stahl.
So verhindern Sie zu viel Schmutz beim Grillen
- Verwenden Sie bei marinierten Fleischstücken eine wiederverwendbare Grillschale aus beschichtetem Stahlblech.
- Aus gesundheitlichen Gründen sollten Sie darauf achten, dass keine Flüssigkeit in die Glut tropft.
- Reiben Sie den Grillrost vor dem Benutzen mit Fett ein. So wird verhindert, dass das Grillgut am Grillrost anhängt und anbrennt und später nur mit viel Aufwand wieder entfernt werden kann.
- Drehen Sie Ihr Grillgut erst um, wenn es sich leicht auf dem Grillrost hin und herschieben lässt. Dann ist das Eiweiß geronnen und haftet nicht mehr am Grillrost an. Beim Umdrehen bleiben dann keine Reste kleben, die verbrennen können.
- Ein Anti-Haftspray sorgt dafür, dass das Grillgut nicht so schnell am Rost kleben bleibt. Vor allem bei empfindlichem Fisch ist das von Vorteil, wenn dieser nicht zerfallen soll. Außerdem erleichtert es die spätere Reinigung.
Grillrost reinigen - so geht's
Den einfachen Grillrost aus verchromtem Stahl bürsten Sie am besten in noch leicht warmem Zustand mit einer Messingbürste ab und entfernen so grobe Verschmutzungen. Das restliche Fett waschen Sie in einer Spülmittellösung ab.
Tipp: Setzen Sie der Reinigungslösung bei starker Fettverschmutzung auf einen Liter zwei Esslöffel Sodapulver zu. Soda verstärkt die Fettlösekraft. Achtung: Handschuhe tragen!
Bei Rosten aus Edelstahl niemals zur Messingbürste greifen. Sie würde Kratzspuren hinterlassen. Weichen Sie hier Verschmutzungen in einer Sodalösung ein und behandeln sie hinterher mit einer Edelstahlspirale. Zur Pflege kann ab und zu eine Edelstahlpflegemilch eingesetzt werden.
Eine gusseiserne Grillplatte ist sehr strapazierfähig und kann problemlos mit verseifter Stahlwolle behandelt werden. Das gilt auch für den „heißen Stein“, der als Grillplatte auf dem Rost als Grillunterlage benutzt wird. Tipp: Damit die Gussplatte im Winterschlaf nicht rostet, kann sie ganz dünn mit Vaseline oder Rapsöl eingerieben werden! Beides wird nicht ranzig.
Feuchtes Zeitungspapier - was taugt der Trick?
Grillroste sind oftmals so groß, dass sie nicht problemlos in der Küchenspüle eingeweicht werden können. Sie brauchen dazu eine Waschwanne oder Badewanne und relativ viel Wasser.
Da gibt ese eine Alternative: Den abgekühlten und abgebürsteten Rost können Sie auch in feuchtes Zeitungspapier einwickeln und über Nacht liegen lassen. Durch die Feuchtigkeit quillt die Verschmutzung und das Papier saugt Fettreste auf.
Feuchtes Gras weicht Verkrustungen ebenfalls auf. Aber auch damit wird Ihr Rost nicht sauber wie von Zauberhand – Sie müssen nachbehandeln!
Grill ausbrennen
Grills mit Deckel bieten die Möglichkeit, die Temperatur nach dem Grillen bei geschlossenem Deckel für kurze Zeit hochzufahren. Jetzt verbrennen grobe Reste. Man nennt diesen Vorgang „Ausbrennen“. Wenn kein Rauch mehr herauszieht, ist der Vorgang abgeschlossen – es muss aber trotzdem dem Material entsprechend nachbehandelt werden.
Erhitzen Sie den Grill aber nicht zu lange auf höchster Stufe, denn die Fettauffangschale und auch der Aschetopf sind aus Aluminium und vertragen große Hitze nicht über einen zu langen Zeitraum!
Tipp: Heizen Sie den Grill auch zu Beginn des nächsten Grillens kurz hoch. So lassen sich evtl. zurück gebliebene Essensreste und Flugrost leicht mit einer Drahtbürste entfernen.
Grillkohle und Asche entfernen
Nach dem Grillen sollten Sie die Asche und glühende Holzkohlereste in einen Metalleimer schaufeln. Verschließen Sie den Eimer anschließend mit einem Deckel und ersticken so die Glut.
Vorsicht: Weiterglimmende Kohlereste erzeugen giftige Dämpfe!
Die Grillkohle kann noch weiterverwendet werden. Für die Grillwanne reicht ein kleiner Handbesen zum Ausfegen oder Küchenkrepp zum Ausreiben.
Moderne Kugelgrills haben einen Aschetopf, in den die Asche mit Hilfe eines Schiebers nach unten durchfällt. Die Glut kann problemlos durch Verschließen des Deckellüfters zum Ersticken gebracht werden und so ein weiteres Mal verwendet werden.
Deckel und Fettauffangschale reinigen
Der Deckel sieht nach ein paar Grill-Sessions von innen schnell verrußt und unansehnlich aus. Manchmal blättert sogar etwas ab, das wie Farbe aussieht. Doch keine Sorge – meistens handelt es sich um karbonisiertes, also eingebranntes, verhärtetes Fett, das sich von Metall oder Emaille löst. Grillkammern sind ein Sammelbecken für Fett und Bratensoßen.
- Beide Teile sollten Sie nach jedem Gebrauch in einer heißen Spülmittellösung auswaschen.
- Besonders die Fettauffangschale muss vor dem Grillen immer fettfrei sein.
- Bei Bedarf kann auch eine Spachtel eingesetzt werden.
- Bei stark fetthaltigem Grillgut müssen Sie die Auffangschale während des Grillens öfter kontrollieren und gegebenenfalls zwischendurch entleeren.
- Fettauffangschale und Aschetopf aus Aluminium vertragen keine alkalischen, also sodahaltigen Reiniger.
- Gießen Sie niemals Wasser auf den heißen Grill und setzen Sie chemische Grillreiniger sehr vorsichtig ein! Sie enthalten Natron- und Kalilauge, die sehr aggressiv sind und das Material angreifen können.
Wenn Sie Ihrem Grill nach Gebrauch ein wenig Zuwendung schenken, dann dankt er es Ihnen beim nächsten Gebrauch. Sie erzielen bessere Grillergebnisse und haben wesentlich länger Freude an Ihrem Schätzchen!
Im Studio: Franziska Huber, Lehrerin für Hauswirtschaft und Textil